tag:blogger.com,1999:blog-1870738355023544522024-03-13T21:21:45.606+01:00THE OTHER SIDE OF FILMIngo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.comBlogger609125tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-3347300788217006892019-08-01T08:15:00.000+02:002019-08-01T20:32:49.083+02:00Filmkritik: Lawrence von Arabien<div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjv1hDU9tJNgQKmLK8v7-mYKZWSh6fSM2gIS0MsHoPzB4_3ABopY0_BEh3brAXEkrL30bdZQqFYN6KbLTVFVgw4FRMuC1QCcZamlivCuL-fOPwX0DPtSdF92sfo4H9NLKCR7P55AF3nNOZf/s1600/30ARABIA1-superJumbo.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: justify;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjv1hDU9tJNgQKmLK8v7-mYKZWSh6fSM2gIS0MsHoPzB4_3ABopY0_BEh3brAXEkrL30bdZQqFYN6KbLTVFVgw4FRMuC1QCcZamlivCuL-fOPwX0DPtSdF92sfo4H9NLKCR7P55AF3nNOZf/s1600/30ARABIA1-superJumbo.jpg" width="560" /></a></div>
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Minutenlang kommt ein kleiner schwarzer Punkt immer näher, zentriert im spektakulären Wüstensand unter strahlend blauem Himmel. Major T.E. Lawrence (Peter O'Toole) und sein Begleiter, ein arabischer Beduine, beobachten nervös und angespannt, wer oder was sich ihnen da nähert. Sie haben gerade Wasser aus einem wertvollen, seltenen Brunnen im Nichts der Wüste getrunken, sind auf dem Weg zum Beduinen-Anführer Prinz Feisal (Alec Guinness). Noch bevor man erkennt, wer der Kamelreiter ist, stirbt der Beduine beim Versuch, den Unbekannten zu erschießen. Eine gefühlte Ewigkeit des Wartens ist vorüber, als sich der Schütze als schwarz gekleideter Beduine, als Sherif Ali (Omar Sharif) zu erkennen gibt. Es ist eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte. In einem der berühmtesten, ja besten Filme, die jemals gedreht wurden: <b>Lawrence von Arabien</b>.</div>
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David Leans siebenfach Oscar-preisgekröntes Meisterwerk beginnt mit einer pompösen Ouvertüre vor schwarzer Leinwand. Maurice Jarres Filmmusik zählt bis heute zu den berühmtesten und besten der Filmgeschichte, die AFI listet ihn nach John Williams <i>Star Wars </i>Score und der Filmmusik von <i>Vom Winde verweht </i>von Max Steiner auf Platz 3 der besten Filmmusiken aller Zeiten. Wenn man dann nach den viereinhalb Minuten Intro noch nicht überzogen mit Gänsehaut im Kino (oder vor dem Fernseher) sitzt, sorgen spätestens die unglaublich schönen, anmutigen 70mm Panavision Bilder von Freddie Young dafür, dass dem Filmfan das Herz aufgeht. Nicht überraschend gewannen sowohl Jarre als auch Young einen Oscar für ihre großartige Arbeit.</div>
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<b>Lawrence von Arabien </b>erzählt die wahre Geschichte des exzentrischen Briten T.E. Lawrence, der im Ersten Weltkrieg an dem von den Briten vorangetriebenen Aufstand der Araber gegen das Osmanische Reich beteiligt war und Seite an Seite mit Beduinenvölkern gegen die Türken kämpfte. Lawrence, kongenial verkörpert vom im Dezember 2013 verstorbenen Peter O'Toole, ist sarkastisch, aufmüpfig und großer Freund der Araber. So befreundet er sich schnell mit Prinz Feisal (elegant und vornehm wie immer: Alec Guinness), dessen rechter Hand Sherif Ali (anmutig gespielt von Omar Sharif in seiner ersten englischsprachigen Rolle) und dem ebenfalls leicht exzentrischen Auda Abu Tayi (Anthony Quinn, der für viele Lacher sorgt). Gemeinsam durchdringen sie die tödliche Wüste unter unmenschlichen Umständen und arbeiten sich mit ihren Guerilla-Taktiken immer weiter vor, bis sie Akaba und schließlich Damaskus erobert haben.</div>
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Das fast vierstündige Epos (das perfekt in David Leans Repertoire von überlangen, außergewöhnlichen und hochgelobten Epen passt), ist trotz seiner Länge von Anfang bis Ende ein berauschendes Fest, niemals langweilig, niemals langatmig, ohne überflüssige Szenen. Der Lebens- und auch Leidensweg von Lawrence, dessen Person regelrecht glorifiziert wird (nicht umsonst fallen mehrfach Anspielungen auf biblische Figuren von Moses bis Jesus), wird von Lean als Reise eines Menschen inszeniert, dessen Glaube an die Gerechtigkeit und die Beduinen ihn bis zum Äußersten treiben lassen. Todesmutig und heroisch erkämpft sich der Brite seinen Platz unter den Arabern und wird letztendlich von ihnen gefeiert wie ein Gott. Die farbenfrohen Panoramabilder und die pompöse Musik sorgen für die perfekte Atmosphäre, wohingegen die tausenden Statisten, Pferde und Kamele sowie die vielfältigen Sets (gedreht wurde u.a. in Marokko, Jordanien, Spanien und England) Leans Absichten deutlich unterstützen: Er wollte ein monumentales Epos erschaffen - was ihm zweifelsohne gelungen ist.</div>
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Generell ist es schwer, bei einem Film wie <b>Lawrence von Arabien </b>nicht in Superlativen zu schreiben, da der Film ohne Zweifel alles richtig macht und nur schwer zu übertreffen ist. Persönlich zählt er zu meinen zehn Lieblingsfilmen, den ich mir (auch trotz seiner epischen Länge) immer und immer wieder ansehen kann. Eines der besten Darstellerensembles aller Zeiten (eine Schande, dass weder Peter O'Toole, noch Omar Sharif aus ihrer Nominierung einen Oscar machen konnten - und Alec Guinness und vor allem Anthony Quinn nicht einmal nominiert waren), Filmmusik, die ebenfalls Geschichte schrieb, traumhaft schöne Bilder, eine geradezu verschwenderische Ausstattung, tausende Komparsen und Tiere und eine packende, auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte mit einem wagemutigen Helden und loyalen Freunden machen aus <b>Lawrence von Arabien </b>ein filmisches Meisterwerk wie es im Buche steht.<br />
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<i><span style="font-size: x-small;">Erstmalig veröffentlicht am 26. April 2014.</span></i></div>
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<span style="color: #00cccc; font-size: large; text-align: start;">★★★★★</span></div>
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Originaltitel: <b>Lawrence of Arabia</b></div>
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Regie: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0000180/?ref_=tt_ov_dr">David Lean</a></div>
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Drehbuch: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0004122/?ref_=ttfc_fc_wr2">Robert Bolt</a> & <a href="http://www.imdb.com/name/nm0933858/?ref_=ttfc_fc_wr3">Michael Wilson</a></div>
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basierend auf dem Tatsachenroman von <a href="http://www.imdb.com/name/nm0493042/?ref_=ttfc_fc_wr1">T.E. Lawrence</a></div>
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Kamera: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0002875/?ref_=ttfc_fc_cr5">Freddie Young</a></div>
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Musik: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0003574/?ref_=ttfc_fc_cr4">Maurice Jarre</a></div>
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Darsteller:</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0000564/?ref_=ttfc_fc_cl_t1">Peter O'Toole</a> ... T.E. Lawrence</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0000027/?ref_=ttfc_fc_cl_t2">Alec Guinness</a> ... Prince Feisal</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0000063/?ref_=ttfc_fc_cl_t3">Anthony Quinn</a> ... Auda Abu Tayi</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0370144/?ref_=ttfc_fc_cl_t4">Jack Hawkins</a> ... General Allenby</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0001725/?ref_=ttfc_fc_cl_t5">Omar Sharif</a> ... Sherif Ali</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0001207/?ref_=ttfc_fc_cl_t6">José Ferrer</a> ... Turkish Bey</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0703033/?ref_=ttfc_fc_cl_t7">Anthony Quayle</a> ... Colonel Brighton</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0001647/?ref_=ttfc_fc_cl_t8">Claude Rains</a> ... Mr. Dreyden</div>
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<a href="http://www.imdb.com/name/nm0447913/?ref_=ttfc_fc_cl_t9">Arthur Kennedy</a> ... Jackson Bentley</div>
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UK 1962, 227 Min.</div>
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Columbia Pictures</div>
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Kinostart: 15.03.1963</div>
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FSK 12</div>
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Trailer:<br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/a3tuBFHuYV4" width="560"></iframe><br /></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-6923720678047371372019-07-24T08:15:00.000+02:002019-08-01T20:33:27.614+02:00Filmkritik: Eine Dame verschwindet<div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-zlsIjzDcK9GbBLep1jfE9xfx_ZiXSo_JVSspjaFDlMmwIpiNnv1e_N6JjHuRiB1IBiFl8CGI2B9SpcyQ77X8TbnPS5ExxtR2v34ixZPxKwz3l8GA54fayLlVt-7vXkA6m9mS9GdCvUNJ/s1600/Eine+Dame+verschwindet.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-zlsIjzDcK9GbBLep1jfE9xfx_ZiXSo_JVSspjaFDlMmwIpiNnv1e_N6JjHuRiB1IBiFl8CGI2B9SpcyQ77X8TbnPS5ExxtR2v34ixZPxKwz3l8GA54fayLlVt-7vXkA6m9mS9GdCvUNJ/s640/Eine+Dame+verschwindet.jpg" width="560" /></a></div>
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Die Prämisse von Alfred Hitchcocks <b>Eine Dame verschwindet </b>ist mehr als populär im Film wie auch in der Literatur: Ein Mensch verschwindet - und niemand außer einer einzigen Person kann sich an die oder den Verschwundenen erinnern. Nach und nach zweifelt der Protagonist an seinem Verstand, sein Umfeld hält sie oder ihn für verrückt oder ist Teil eines zwielichtigen Komplotts - so wie es auch hier der Fall ist. Doch wie Hitchcock hier mit dem Suspense hantiert und dennoch für ihn fast untypisch geradezu brillante humoristische Einlagen kombiniert, ist zweifelsohne äußerst gelungen.<br />
<a name='more'></a><br />
Nachdem eine Lawine die Weiterfahrt des Zuges verhindert, sitzt eine Gruppe Reisender in einem idyllischen Berggasthaus fest. Doch als es dann endlich weitergeht, ist Iris Henderson (Margaret Lockwood) die einzige, die sich an die schrullige alte Miss Froy (Dame May Whitty) erinnern kann. Weder das Zugpersonal, von denen fast niemand ihre Sprache spricht, noch die anderen Reisenden können sich angeblich an die alte Dame erinnern. Erst der junge Dandy Gilbert (Michael Redgrave), der ein Auge auf Iris geworfen hat, bietet ihr seine Hilfe an. Und auf einmal geraten die beiden in einen internationalen Komplott hinein.<br />
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Die Kombination aus Geheimagenten- und Mysterythriller ist genau das, was Hitchcock so perfekt beherrschte, doch dass er hier auch noch eine gehörige Portion Humor mit eingebaut hat, macht <b>Eine Dame verschwindet </b>zu einem wirklichen Juwel in der langen und fast ausschließlich meisterlichen Filmografie des Briten. Vor allem der verschmitzt charmante Michael Redgrave sorgt hier immer wieder für Auflockerung der an sich dramatischen Atmosphäre. Die beiden wirklichen Komödianten der Geschichte sind allerdings Naunton Wayne und Basil Radford als Caldicott und Charters, zwei britische Gentlemen, die den gesamten Film über nur ein einziges Thema zu besprechen haben: Cricket. Der englische Populärsport fesselt die beiden Herren derart, dass sie für nichts und niemanden ein Auge oder Ohr offen haben, jede Verzögerung ihrer Reise lässt sie mehr verzweifeln, da sie unbedingt nach England zu einem Cricket-Spiel gelangen möchten. Die beiden Charaktere waren so beliebt, dass sie 1985 gar eine eigene, sechsteilige BBC-Serie erhielten.<br />
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Technisch betrachtet ist Hitchcock hier ebenfalls wie so oft auf revolutionärem Gebiet unterwegs: Der gesamte Film wurde in einem gerade mal 30 Meter langen Studio gedreht - mit Hilfe von Modellen gelang es dem Regisseur allerdings, diese Beschränkungen unerkannt zu lassen. Insgesamt ist <b>Eine Dame verschwindet </b>einer der besten Hitchcock-Filme aus dessen britischer Frühphase, der sich nahtlos in sein Gesamtwerk einfädelt und von Anfang an nicht nur fesselt, sondern auch mit Humor und Wortwitz äußerst unterhaltsam geworden ist.<br />
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<i><span style="font-size: x-small;">Erstmalig veröffentlicht am 27. September 2017.</span></i></div>
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<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;">★★★★☆</span><br />
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"></span></div>
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Originaltitel: <b>The Lady Vanishes</b></div>
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UK 1938 | MGM / Gainsborough Pictures | 91 Minuten | FSK 12 | D-Start: 1. Oktober 1971</div>
Regie: Alfred Hitchcock | Drehbuch: Sidney Gilliat & Frank Launder | nach einer Geschichte von Ethel Lina White | Kamera: Jack E. Cox | Schnitt: R.E. Dearing | Musik: Louis Levy & Charles Williams | Darsteller: Margaret Lockwood | Michael Redgrave | Dame May Whitty | Paul Lukas | Cecil Parker | Linden Travers | Naunton Wayne | Basil Radford | Mary Clare | Emile Boreo<br />
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Trailer:</div>
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/YihbNGUNQmU" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-55519096614162602652019-06-22T08:15:00.000+02:002019-07-19T09:10:49.800+02:00Filmkritik: In einem Land vor unserer Zeit<div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtCWB4GI6msGQDeL7jSXwChvxgobRp5uV90nAEk-CdLVAIQ9RGWew9yhw9UcjKjh19kCKOF06Y_u5LHtZGJUv1XX26x5faQ1leI7LwjoPfQcVSaSAWSLtHbY9_ZHELUajFpBk_Vx9tBQ7P/s1600/2208699,5divgf9NO1DTbXlhmCHzRQv8jpdXTZ5BJuGH46HI5N_ORe+Uz0ValUlHhgwqMPfwyxHBFp9sifd_GHEdlX1WAA==.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtCWB4GI6msGQDeL7jSXwChvxgobRp5uV90nAEk-CdLVAIQ9RGWew9yhw9UcjKjh19kCKOF06Y_u5LHtZGJUv1XX26x5faQ1leI7LwjoPfQcVSaSAWSLtHbY9_ZHELUajFpBk_Vx9tBQ7P/s1600/2208699,5divgf9NO1DTbXlhmCHzRQv8jpdXTZ5BJuGH46HI5N_ORe+Uz0ValUlHhgwqMPfwyxHBFp9sifd_GHEdlX1WAA==.jpg" width="560" /></a></div>
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"Es war einmal auf dieser Erde. Unter derselben Sonne. Lange vor euch. Vor dem Affen und auch dem Elefanten. Vor dem Wolf, dem Bison, dem Wal, vor dem Mammut und dem Mastodon. Zur Zeit der Dinosaurier." So beginnt Don Bluths <b>In einem Land vor unserer Zeit</b> - und noch heute, genau 30 Jahre nachdem es Littlefoot, Cera, Ducky, Petrie und Spike waren, die mich beim ersten Kinobesuch meines Lebens begleiteten, ist das der Moment, in dem ich auf dem Sofa sitze und vor Begeisterung strahle, 70 Minuten lang Gänsehaut und feuchte Augen habe und jeden einzelnen Satz des Films mitspreche. Der Film, den ich jetzt im Rahmen der "<i>Filmklassiker im Metropolis</i>" zum 15. Mal (!) im Kino und insgesamt vermutlich über 50 Mal gesehen habe, ist zweifelsohne ein Teil meiner Kindheit, wenn nicht gar meines Lebens geworden - und der erste Grund gewesen, warum ich Filme so liebe.</div>
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6W5IyJFfj0ts3acohYQZ_rbt6dqGRGR2uJ_n9Jq3INEU5qeRZVxHRxyIVkhd_T7siTL3i57QVMAlzO_qHmynX2o2Az6s1Q0XfcmgFpkHHsSx6D7BYmbs6AsmIM8WexPx8MYAXFuOs3zxw/s1600/Eintrittskarte+1993_online.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="213" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6W5IyJFfj0ts3acohYQZ_rbt6dqGRGR2uJ_n9Jq3INEU5qeRZVxHRxyIVkhd_T7siTL3i57QVMAlzO_qHmynX2o2Az6s1Q0XfcmgFpkHHsSx6D7BYmbs6AsmIM8WexPx8MYAXFuOs3zxw/s1600/Eintrittskarte+1993_online.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die älteste Kinokarte, die ich noch besitze ist zufälligerweise<br />
die zur Wiederaufführung von <b>In einem Land vor unserer Zeit</b>.</td></tr>
</tbody></table>
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Die Geschichte um den kleinen Brontosaurus Littlefoot spielt in einem längst vergangenen Zeitalter, in dem die Dinosaurier über die Erde geherrscht haben. Grollende Vulkane und gefährliche Erdbeben lassen das Land veröden und sorgen für immer weniger Nahrung für die Pflanzenfresser. Wie viele andere Herden machen sich auch Littlefoot, seine Mutter und seine Großeltern auf den Weg in das vielversprechende Große Tal, in dem es noch Nahrung im Überfluss geben soll. Doch nachdem ein hungriger Tyrannosaurus (genannt Scharfzahn) Littlefoots Mutter getötet hat und der kleine Langhals von seinen Großeltern getrennt wurde, muss er sich alleine auf die Suche nach dem Großen Tal begeben. Zu seinem Glück trifft er schon bald auf gleichgesinnte junge Freunde: Zusammen mit der mürrischen Cera, der lebensfrohen Ducky, dem flugscheuen Petrie und dem stummen Spike macht sich Littlefoot auf eine lebensgefährliche, abenteuerliche Reise.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpaqKbnNmduD6yVnXC8VnNO04Yo8h9dehuWX1UcaayQP9bC8pk3f37bAN7z_LrO46L7hGTfASsrilwyORp9j6d8YC0mC1oetq2cg21OcKBpManj92jPRbkgRcK9ADbW-S5F9KWPb8Lwl4F/s1600/LandBeforeTimePlatvoetmetmoeder.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="187" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpaqKbnNmduD6yVnXC8VnNO04Yo8h9dehuWX1UcaayQP9bC8pk3f37bAN7z_LrO46L7hGTfASsrilwyORp9j6d8YC0mC1oetq2cg21OcKBpManj92jPRbkgRcK9ADbW-S5F9KWPb8Lwl4F/s1600/LandBeforeTimePlatvoetmetmoeder.jpg" width="320" /></a></div>
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Die Heldenreise der jungen Dinosaurier ist eine Lehrstunde in Sachen Freundschaft, Zusammenhalt, Hoffnung und Vertrauen. Doch zunächst einmal wird der (junge wie auch erwachsene) Zuschauer mit dem Tod von Littlefoots Mutter konfrontiert. In der dramatischen, spannenden Szene, in der der Scharfzahn Littlefoot und Cera angreift und Littlefoots Mutter beim Rettungsversuch tödlich verletzt wird, zeigt sich der wirkliche Ton des Films: Bei allem Humor (der vor allem durch Ducky, Petrie und Spike in die Geschichte gebracht wird), überwiegt eine düstere, aber niemals hoffnungslose Grundstimmung den Film. "Lass dich von deinem Herzen führen. Es flüstert... also hör gut hin", sind die letzten Worte von Littlefoots Mutter. "Manche Dinge siehst du mit deinen Augen, andere siehst du mit deinem Herzen." Und so wird Littlefoot schon bald begreifen, dass er seine Mutter nie wieder sehen - sie aber dennoch immer bei ihm sein wird. Diese zutiefst traurige Szene treibt mir auch heute noch Tränen in die Augen. Und es bleibt nicht bei dieser einen Szene.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5x-oClziP7lJnMu80LRk1cM9S8ymhZ2feYfo5vaR01EfxjhMQm6q6Ut1ZOzrCuHmxOOmOBK8ihN3OHfwtMil8h97eyCbma_nALuIQzauCTkOnTEbHV5BC_kIJn_g6V-igpsUtAXV00mGZ/s1600/Scharfzahn.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="166" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5x-oClziP7lJnMu80LRk1cM9S8ymhZ2feYfo5vaR01EfxjhMQm6q6Ut1ZOzrCuHmxOOmOBK8ihN3OHfwtMil8h97eyCbma_nALuIQzauCTkOnTEbHV5BC_kIJn_g6V-igpsUtAXV00mGZ/s1600/Scharfzahn.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Man muss sich fragen, wie brutal, spannend oder traurig die erste Schnittfassung des Films gewesen sein muss: Die Produzenten Steven Spielberg und George Lucas wiesen Regisseur Don Bluth damals an, mehr als 10 Minuten (!) aus dem Film herauszuschneiden, da sie fanden, diese Szenen würden das jüngere Publikum eventuell verstören. Leider gibt es bis heute keine Filmfassung mit den entfallenen Szenen. Dennoch weiß man, was es in etwa darin zu sehen gab: Vor allem weiterte Angriffe des Scharfzahns sollen der Schere zum Opfer gefallen sein. Auch der Tod von Littlefoots Mutter soll noch (!) expliziter gezeigt worden sein (in der veröffentlichten Fassung sieht man einen Teil des Kampfes zwischen ihr und Scharfzahn als Schattenspiel an einer Felswand). Und auch das Ende ist ursprünglich ein wenig anders gewesen, da eigentlich Littlefoot alleine das Große Tal gefunden hatte und danach nochmal zu Cera und den anderen zurückgekehrt ist, die gerade wieder in den Kampf mit Scharfzahn verwickelt waren.</div>
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<div style="text-align: left;">
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<div style="text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizdgKF8cvqZaW9WuC_NphJLqPAcz0EepT8EzAJLfKjfhulcK6T3fPAFcxV9Bx95CNPEQUGfjBoIB9ts8ousrt0B0sBY6PHmEO2AefW1zX9xp14RsxO-4MoiHZLFjP8rvvAcn6b3yUDDU1f/s1600/Littlefoot+&+Ingo.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="243" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizdgKF8cvqZaW9WuC_NphJLqPAcz0EepT8EzAJLfKjfhulcK6T3fPAFcxV9Bx95CNPEQUGfjBoIB9ts8ousrt0B0sBY6PHmEO2AefW1zX9xp14RsxO-4MoiHZLFjP8rvvAcn6b3yUDDU1f/s1600/Littlefoot+&+Ingo.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Littlefoot und ich - 1989 und 2014.</td></tr>
</tbody></table>
Ein immens wichtiger Bestandteil des Films ist auch die grandiose Filmmusik von Oscar-Preisträger James Horner (Titanic, Braveheart), die den Zuschauer mit jedem Ton und jeder Note auf eine Reise in eine andere Zeit mitnimmt. Die Musik alleine sorgt schon für Gänsehaut und feuchte Augen. Diana Ross' "If we hold on together" ist schließlich der emotionale Schlusspunkt des Films. Es waren natürlich die Dinosaurier, die mich damals (wie heute) faszinierten, aber ob es wirklich nur das war, was mich dazu brachte, <b>In einem Land vor unserer Zeit</b> so oft zu sehen wie keinen anderen Film (nicht einmal die erste Star Wars Trilogie habe ich so oft gesehen), kann ich heute gar nicht (mehr) sagen. Zweifelsohne ist Don Bluths Film einer der emotionalsten, düstersten, traurigsten - aber eben auch schönsten, hoffnungsvollsten und lustigsten Animationsfilme aller Zeiten. Und kaum ein anderer Kinderfilm hat sich so direkt und intensiv mit dem Tod auseinandergesetzt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; text-align: left;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>In einem Land vor unserer Zeit</b> ist ein großes, immens wichtiges Stück meiner Kindheit, das mich damals wie heute begeistert. Ein emotionales Abenteuer über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut, traurig-düster, aber dennoch hoffnungs- und humorvoll, mit lehrreichen Zitaten und dank der liebevollen Figuren und des epischen Scores von James Horner nicht nur der erste Film, den ich je im Kino gesehen habe, sondern auch der Film, den ich so oft wie keinen anderen gesehen habe - und den ich mir immer und immer wieder ansehen werde. Und immer wieder werde ich strahlen und mit Gänsehaut und feuchten Augen dasitzen und mich hineinziehen lassen, in ein Land lange vor unserer Zeit...<br />
<br />
<i><span style="font-size: xx-small;">Erstmals veröffentlicht am 4. Juni 2014.</span></i><br />
<br />
<span style="color: #00cccc; font-size: large; text-align: start;">★★★★★</span><br />
<br />
<br />
Originaltitel: <b>The Land Before Time</b></div>
</div>
<br />
Regie: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0089940/?ref_=tt_ov_dr">Don Bluth</a><br />
Drehbuch: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0471217/?ref_=ttfc_fc_wr1">Stu Krieger</a><br />
basierend auf einer Story von <a href="http://www.imdb.com/name/nm0294440/?ref_=ttfc_fc_wr2">Judy Freudberg</a> & <a href="http://www.imdb.com/name/nm0312076/?ref_=ttfc_fc_wr3">Tony Geiss</a><br />
Produzenten: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0000229/?ref_=ttfc_fc_cr9">Steven Spielberg</a>, <a href="http://www.imdb.com/name/nm0000184/?ref_=ttfc_fc_cr5">George Lucas</a>, <a href="http://www.imdb.com/name/nm0550881/?ref_=ttfc_fc_cr6">Frank Marshall</a>, <a href="http://www.imdb.com/name/nm0005086/?ref_=ttfc_fc_cr4">Kathleen Kennedy</a>, <a href="http://www.imdb.com/name/nm0325776/?ref_=ttfc_fc_cr3">Gary Goldman</a> & <a href="http://www.imdb.com/name/nm0089940/?ref_=ttfc_fc_cr2">Don Bluth</a><br />
Musik: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0000035/?ref_=ttfc_fc_cr10">James Horner</a><br />
<br />
Darsteller:<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0198925/?ref_=ttfc_fc_cl_t3">Gabriel Damon</a> ... Littlefoot<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0404532/?ref_=ttfc_fc_cl_t7">Candace Hutson</a> ... Cera<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0752900/?ref_=ttfc_fc_cl_t8">Will Ryan</a> ... Petrie<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0058279/?ref_=ttfc_fc_cl_t1">Judith Barsi</a> ... Ducky<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0001726/?ref_=ttfc_fc_cl_t4">Helen Shaver</a> ... Littlefoots Mutter<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0259984/?ref_=ttfc_fc_cl_t5">Bill Erwin</a> ... Großvater<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0385757/?ref_=ttfc_fc_cl_t2">Pat Hingle</a> ... Rooter / Erzähler<br />
<br />
USA/IRE 1988, 69 Min.<br />
Universal Pictures<br />
Kinostart: 22.06.1989<br />
FSK 6<br />
<br />
Trailer:<br />
<div style="text-align: justify;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/fu8utQUIw-E" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-5122656811911333022019-06-03T11:42:00.000+02:002019-06-04T09:33:51.448+02:00Filmkritik: Le Passé - Das Vergangene<div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="MsoNormal">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhi9thHpqC3OIUysSKMp-OSIoOsdCN6BqQIQfGcJCN_xwWJK1gQP1NM1-M7QF-IXnAy9-eXUxYKWGR2a9Mpegkp2clmGAWYPexNCWFLzfrM3WzpbG465XJiLt9RBf6hUXWnViF8ItIGYf8B/s1600/LE+PASSE+,+Tahar+Rahim+(Samir),+Be+re+nice+Bejo+(Marie),+Ali+Mosaffa+(Ahmad)_Carole+Bethuel.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhi9thHpqC3OIUysSKMp-OSIoOsdCN6BqQIQfGcJCN_xwWJK1gQP1NM1-M7QF-IXnAy9-eXUxYKWGR2a9Mpegkp2clmGAWYPexNCWFLzfrM3WzpbG465XJiLt9RBf6hUXWnViF8ItIGYf8B/s1600/LE+PASSE+,+Tahar+Rahim+(Samir),+Be+re+nice+Bejo+(Marie),+Ali+Mosaffa+(Ahmad)_Carole+Bethuel.jpg" width="560" /></a></div>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
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<span style="font-family: inherit;">Die Wahrnehmung der emotionalen Schwere von Ereignissen ist individuell different, in ihr jedoch scheinen sich subjektiv betrachtet die Glieder der schweren Ketten lebensweltlicher Probleme bis ins Unermessliche und an den Rand des Ertragbaren zu verlängern – von derartigem Leid, von Wünschen, persönlichen Schicksalsschlägen und von so vielem mehr erzählt Le Passé. Es ist die Geschichte einer Familie, um es punktgenau zu formulieren. Und trotzdem handelt Le Passé viel mehr von Individuen. Wie der preisgekrönte Vorgängerfilm Nader und Simin – eine Trennung von Regisseur und Oscarpreisträger Asghar Farhadi beleuchtet der Film wieder jedes einzelne Segment des großen Mythos „Familie“, stellt die etablierten Gewohnheiten auf die Probe und hinterfragt ihre Strukturen. So diffizil dies klingen mag, so verworren scheinen auch die Beweggründe seiner Protagonisten.</span><br />
<a name='more'></a><br />
<span style="font-family: inherit;">Da ist der geschiedene, dritte Ehemann Ahmad (Ali Mosaffa), der seine Selbstverwirklichung schlussendlich nur im Heimatland Iran fand und für eine Scheidung nun ins ehemalige Zuhause zurückkehrt, um auf dem Gericht von der erneuten Schwangerschaft seiner Ex-Frau zu erfahren. Er selbst ist nicht fehlerfrei, hat eine schwierige Vergangenheit, stellt jedoch sich selbst im Angesicht der Lage vollkommen in den Hintergrund. Vertrauen in ihn: Ein gedanklich vollkommen abwesender und auf den ersten Blick nur mit sich selbst beschäftigter Teenager, Lucie (Pauline Burlet), die von wahrer Liebe noch träumt und die äußerst unmoralischen Abwege ihrer Mutter als Auslöser für eine immense Lebenskrise betrachtet. Die Mutter, Marie (Bérénice Bejo), ist psychisch labiler Kern dieses enormen Konstrukts, verantwortlicher Knotenpunkt zwischen all den involvierten menschlichen Schicksalen. Selbst aggressiv und vollkommen unberechenbar ist es ihr Wunsch nach Zuneigung und ihr überzogenes Geltungsbedürfnis, das im Grunde jede Art von Routine innerhalb der Familie unmöglich macht. Der Mann, dessen Kind sie erwartet: Samir (Tahar Ramin), ein Jüngling mit achtjährigem Sohn, ohne pädagogisches Erziehungskonzept, steht nicht nur vollkommen im Kontrast zu seinem liebevollen und nahezu stets selbstlos auftretenden Vorgänger Ahmad. Dass seine eigentliche Frau nach einem Selbstmordversuch im Koma liegt, deklariert diese Patchwork-Familie par excellence letztendlich zum Spinnennetz, in dem jede kleine Bewegung in eine Richtung das ganze Gebilde zum Wanken, Wackeln und schlussendlich Zerreißen bringt. Und Selbstmord. Ein schwerwiegendes Thema, betrachtet in einem großen Ganzen aus zum Zerspringen gespannten Schnüren der so genannten Liebe. Es sind die emotionalen (Ab-)Wege des Lebens und selbstredend unergründlichen Pfade der Menschheit, auf denen die enorm tief gestalteten Figuren in Le Passé wandeln. Schmerzintensiv verpackt der Film die kleinen Stellschrauben des Lebens, vereint winzige menschliche Fehler mit den großen und lässt Zeitbombe um Zeitbombe platzen.</span><br />
<br />
<span style="font-family: inherit;">Trotz derart vielfältiger, handlungsrelevanter Bestandteile, deren Masse im Grunde ein notwendiges Selektieren und Auslassen von Teilen voraussetzt, ist Le Passé eine Beziehungsstudie und Familiengeschichte ohne filmisches Off. Die Kamera lässt ihr Auge niemals von den einzelnen Figuren, sie wendet sich nie ab, zeigt schonungslos wüste Streits, grundlose Eskalationen und die irrationalen Abgründe menschlichen Handelns. Ohne Erbarmen und Kompromiss führen die Figuren sich selbst von einem Desaster ins nächste – die Kamera ist ihr steter Begleiter. Wie sehr sie selbst die Schuld daran tragen, das weiß jede von ihnen. Plakativ werden die kleinsten Mitglieder der Familie Fouad (Elyes Aguis) und Léa (Jeanne Jestin) immer wieder für Nichtigkeiten bestraft, ständig müssen sie sich entschuldigen – denn im Mittelpunkt steht stets die Frage nach der Schuld. Und doch büßen die Erwachsenen ihre persönlichen Fehler in ganz anderen, bedeutenderen Dimensionen – auch wenn sie die Konsequenzen zu tragen nicht bereit sind. Jeder Schritt ist ein weiterer auf dem fortschreitenden Prozess des Zerfalls einer individuellen Existenz innerhalb der familiären Sicherheit. Etwas unbeholfen dabei Samirs Versuch:„Ich möchte in der Gegenwart leben“ – eine Option, die in seiner Situation kaum vertretbar ist. Die Vergangenheit ist in Le Passé längst nicht (mehr) vorbei.</span><br />
<br />
<span style="font-family: inherit;">In seinem letzten Akt scheint der Film die bis dorthin enorm stringent durchgezogene authentische Realitätsdarstellung ein wenig zu verlieren. Aus filigranen Dialogen mit Tiefgang und echtem Lebensbezug wird plötzlich eine Detektivgeschichte, ein Krimi und Melodram auf der Suche nach dem Grund für den omnipräsenten Selbstmordversuch von Tamirs Frau. Die Geschichte endet nach einer fundamentalen Beschäftigung mit jedem einzelnen Segment dieser unglückseligen Familie leider nahezu vollkommen losgelöst von einzelnen Figuren, sie geht dem drohenden Resümee aus dem Weg. Sie vernachlässigt trotz intensivster Auseinandersetzung Aspekte, deren Thematisierung der Handlung den letzten Schliff verpasst hätte, denn gerade eine derartig ambivalente Mutter-Tochter-Beziehung fand im Film selten bisher eine ähnlich tiefe und ausführliche Beschäftigung.</span><br />
<br />
<span style="font-family: inherit;">Trotzdem ist und bleibt Le Passé die Realität in kadrierten Bildern. Möglich wäre es, dass die Kamera ihre Bildausschnitte geschickt geplant hat, dass Licht und Ausstattung einzeln erwogen wurden, doch es ist nirgends eine Spur davon zu sehen, denn die Dominanz der Worte und des Schauspiels in diesem gefühlsintensiven Spiel von Verstrickungen konstatieren eine Geschichte, deren fiktionale Natur nahezu unsichtbar bleibt.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="background-color: white; font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div class="MsoNormal">
<i>(von Laura Mücke)</i></div>
<div class="MsoNormal">
<i><span style="font-size: xx-small;"><br /> Erstmalig veröffentlicht am 18. Juni 2014.</span></i></div>
<br />
<span style="background-color: #3a3a3a; color: #3d85c6; font-family: Lora, serif; font-size: medium;">★★★★☆</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<br /></div>
Originaltitel: <b>Le Passé</b><br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="background-color: white; font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<br />
Regie: <a href="http://www.imdb.com/name/nm1410815/?ref_=tt_ov_dr">Asghar Farhadi</a><br />
Drehbuch: <a href="http://www.imdb.com/name/nm1410815/?ref_=tt_ov_dr">Asghar Farhadi</a><br />
Kamera: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0435534/?ref_=ttfc_fc_cr6">Mahmoud Kalari</a><br />
Musik: <a href="http://www.imdb.com/name/nm1342398/?ref_=ttfc_fc_cr4">Evgueni Galperine</a> & <a href="http://www.imdb.com/name/nm5138509/?ref_=ttfc_fc_cr5">Youli Galperine</a><br />
<br />
Darsteller:<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0067367/?ref_=ttfc_fc_cl_t1">Bérénice Bejo</a> ... Marie Brisson<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0608214/?ref_=ttfc_fc_cl_t2">Ali Mosaffa</a> ... Ahmad<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm2588665/?ref_=ttfc_fc_cl_t3">Tahar Rahim</a> ... Samir<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm2519287/?ref_=ttfc_fc_cl_t4">Pauline Burlet</a> ... Lucie<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm5619260/?ref_=ttfc_fc_cl_t5">Elyes Aguis</a> ... Fouad<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm5619307/?ref_=ttfc_fc_cl_t6">Jeanne Jestin</a> ... Léa<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm1493817/?ref_=ttfc_fc_cl_t7">Sabrina Ouazani</a> ... Naima<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0439307/?ref_=ttfc_fc_cl_t8">Babak Karimi</a> ... Shahryar<br />
<br />
F 2013, 130 Min.<br />
StudioCanal / Camino Filmverleih<br />
Kinostart: 30.01.2014<br />
FSK 12<br />
<br />
Trailer:<br />
<div style="text-align: justify;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/fsy9_1zkxY8" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-33169571921070021752019-04-10T20:24:00.000+02:002019-04-09T22:22:14.300+02:00Filmkritik: Somersault<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirJ7MGwSRso5GeIP8Y1qojM0BqhPDz-C0s4vqvZDxpD84baUoptoBO_d1DY99J63T9TGT3QZ2XuvVTnwlvXOOKEUxoGxxHV1-MaDAo5Dt1WhVB_7_pGmdk8L27Z8z6AUQb_U6jRSCHTpq4/s1600/160655_full.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: justify;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirJ7MGwSRso5GeIP8Y1qojM0BqhPDz-C0s4vqvZDxpD84baUoptoBO_d1DY99J63T9TGT3QZ2XuvVTnwlvXOOKEUxoGxxHV1-MaDAo5Dt1WhVB_7_pGmdk8L27Z8z6AUQb_U6jRSCHTpq4/s1600/160655_full.jpg" width="560" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Nichts ist so, wie es sein sollte. Nachdem sie beim Küssen mit dem Freund ihrer Mutter erwischt wird, packt die quirlige Heidi (großartig: Abbie Cornish) ihre Sachen und fährt mit dem Bus in den verschneiten australischen Wintersportort Jindabyne, ein 2.000 Seelen Kaff 175 Kilometer südwestlich von Canberra. Dort mischt sie sich unter die Leute, betrinkt sich, geht auf Jobsuche und trifft auf Joe (ebenfalls sehr stark: Sam Worthington), der das absolute Gegenteil von Heidi ist. <span style="font-weight: bold;">Somersault</span> erzählt seine Geschichte mit einer beängstigenden Ruhe und Intensität, dass es einen von der ersten Einstellung bis zum Abspann packt und nicht mehr loslässt. Ein realistischer Trip, der unter die Haut geht und noch lange nach dem Filmende im Gedächtnis bleibt. Gründe dafür gibt es dutzende. Der wichtigste Grund ist eines der sicherlich besten Filmduos der letzten Jahre. Abbie Cornish (<span style="font-style: italic;">Candy</span>, <span style="font-style: italic;">Bright Star</span>) und Sam Worthington (<span style="font-style: italic;">Avatar</span>, <span style="font-style: italic;">Kampf der Titanen</span>) spielen beeindruckend gut, vor allem natürlich Cornish gibt als gebrochene Seele und allein gelassenes Mädchen in einer fremden Stadt eine Darbietung, die ihresgleichen sucht.</div>
<a name='more'></a><div>
<div style="text-align: justify;">
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Zumindest in seinem Heimatland Australien avancierte der Film zu einem historischen Kritikererfolg - und zwar in nie dagewesenem Maße: Satte 13 (!) AFI Awards (der wichtigste australische Filmpreis) gab es für Cate Shortlands Meisterstück, inklusive denen für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch, die beste Hauptdarstellerin, den besten Hauptdarsteller, die beste Nebendarstellerin, den besten Nebendarsteller, die beste Filmmusik, die beste Kameraführung und den besten Schnitt. Insgesamt über 40 Filmpreise und über 50 Nominierungen gab es für <span style="font-weight: bold;">Somersault</span>. Und jeder einzelne davon hat seine Berechtigung.</div>
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Doch nicht nur schauspielerisch ist das Drama meisterlich. Der Soundtrack der australischen Band Decoder Ring ist eine Mischung aus minimalistischen Klängen und melchancholischen Melodien, perfekt für die kühlen Bilder von Kameramann Robert Humphreys, die fast gänzlich ohne großen technischen Aufwand (also Kranfahrten oder ähnliches) auskommen und meist mit Handkamera aufgenommen wurden. Auch dadurch entsteht der unglaubliche Realitätseindruck und man fühlt sich nicht wie ein fremder Beobachter sondern wie eine beteiligte Figur am Geschehen. Die Farben geben die Kühle der Gesellschaft, in der sich Heidi befindet wieder. Wann immer sie im Freien unterwegs ist, dominieren blaue und weiß-graue Töne das Bild, doch sobald sie mit Joe zusammen in ihrem Appartement ist, werden die Farben wärmer und freundlicher. Dann fühlt sie sich geborgen und sicher.</div>
<div style="text-align: justify;">
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Ein wesentlicher Aspekt, der die Authentizität noch weiter unterstützt, ist der australische Akzent, den die Schauspieler haben. Alleine hierbei dürfte bei der deutschen Synchronisation schon einiges an eben jener Authentizität verloren gehen. <span style="font-weight: bold;">Somersault </span>verzichtet auf Kitsch, auf klischeebehaftete Stereotypen und ein schnulziges Ende. Stattdessen gibt es in Shortlands Film "echte" Figuren, Dialoge wie aus dem Leben und keine geleckten Sprüche und Weisheiten. Rein gar nichts wirkt gestellt oder einstudiert, viel mehr erweckt alles den Anschein, als sehe man eine Dokumentation - und dennoch ist keine Sekunde langweilig oder unnütz. Definitiv ist es aber kein massentauglicher Film, was nicht nur am Erzählstil, sondern auch an der realistischen, abgeklärten Inszenierung liegt, die vielleicht ein wenig - wenn auch nicht in vollem Maße - mit dem Dogma-Stil von Regisseuren wie Lars von Trier (als Beispiel sei hier der großartige<span style="font-style: italic;"> Breaking the Waves </span>genannt) beschrieben werden kann.</div>
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Es kommt immer mal wieder vor, dass man einen Film sieht und sich sofort in ihn verliebt. <span style="font-weight: bold;">Somersault</span> ist einer jener Filme. Ein Film, den man sich am liebsten dreimal täglich anschauen würde und der mit jedem einzelnen Bild eine eigene Geschichte zu erzählen scheint.</div>
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<i><span style="font-size: xx-small;">Erstmalig veröffentlicht am 12. März 2010.</span></i></div>
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</span> <br />
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<span style="color: cyan; font-size: large;">★★★★★</span></div>
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Originaltitel: <b>Somersault</b></div>
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<span style="font-family: inherit;"><br />
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AUS 2004 | Prokino | 106 Minuten | FSK 0 | D-Start: 19. Mai 2005</div>
Regie: Cate Shortland | Drehbuch: Cate Shortland | Kamera: Robert Humphreys | Musik: Decoder Ring | Darsteller: Abbie Cornish | Sam Worthington | Lynette Curran | Erik Thomson | Olivia Pigeot<br />
<br />
Trailer:<br />
<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/fU0zHux5kHc" width="560"></iframe><br /></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-19875603741997013422019-04-09T08:15:00.000+02:002019-04-09T22:19:07.181+02:00Filmkritik: Shutter Island<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc3r7HBHaRS9Rdp_e3g2-pV83xVYY9Qd24ZR51qVShmk3USLEIJquaAgRaQbq_1ru9rNKo7XluXysUe_77fPLE9569-8yd9uhUaE39aC9RS1AmDzlkdIhaa_g8F3CteW3g328JKV2zbP2S/s1600/shutter_island_film_67615-1280x720.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: justify;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc3r7HBHaRS9Rdp_e3g2-pV83xVYY9Qd24ZR51qVShmk3USLEIJquaAgRaQbq_1ru9rNKo7XluXysUe_77fPLE9569-8yd9uhUaE39aC9RS1AmDzlkdIhaa_g8F3CteW3g328JKV2zbP2S/s640/shutter_island_film_67615-1280x720.jpg" width="560" /></a></div>
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Nebel lichtet sich und eine kleine Insel kommt zum Vorschein, nicht gerade einladend, kein bisschen paradiesisch. Kein geeignetes Urlaubsziel. Martin Scorseses neuester Film Shutter Island ist alles andere als ein angenehmer Zeitvertreib, es ist ein Psychothriller, wie ihn der Meisterregisseur selber noch nie inszeniert hat. Zum nun mehr vierten Mal spielt Leonardo DiCaprio beim Gangs of New York - Macher die Hauptrolle und liefert wieder einmal eine Meisterleistung ab.</div>
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<a name='more'></a><div style="text-align: justify;">
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Als junger US-Marshall Teddy Daniels kommt er mit seinem neuen Kollegen (Mark Ruffalo) nach Shutter Island, eine im tiefen Ozean gelegene und nur durch eine Fähre ansteuerbare Insel, auf der sich eine Nervenheilanstalt befindet, die einem Hochsicherheitstrakt gleicht. Schon bald ist dem Zuschauer wie auch dem jungen Marshall Daniels klar, dass hier nicht nur die Verrückten durchdrehen, sondern auch er. Eine Patientin ist angeblich verschwunden, doch das Personal gibt sich äußerst verdächtig und unkooperativ, vor allem der Leiter (großartig: Ben Kingsley) scheint vor den Marshalls etwas zu verbergen.</div>
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Scorsese weiß von Anfang an, was er will. So überrascht es auch nicht sonderlich, dass man von der ersten Minute an eine Vermutung hat als Zuschauer und diese dann auch bestätigt wird am Ende. Sowieso hat man nach einer guten halben Stunde das Spiel durchschaut - und spinnt sich von nun an seine eigene Geschichte weiter. "Gut aufpassen" ist ein Rat, den man den Zuschauern vor Filmbeginn gerne mitgibt. Nur: Worauf soll man denn "gut aufpassen"? Und siehe da - am Filmende wird einem schlagartig so einiges klar und verlangt sofort nach einer erneuten Sichtung. Denn nach und nach dämmert dem Zuschauer, dass Scorsese schon in der allerersten Einstellung des Films einen Hinweis auf die (scheinbare?) Lösung versteckt hat. Doch was nützt dem Zuschauer nun diese Information? Weder ohne ihr Wissen noch mit kann man viel damit anfangen, wenn man nicht das Ende gesehen hat.</div>
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Die Vorstellungskraft des Betrachters wird über zwei Stunden hinweg von gruseligen Nacht- und Schlechtwetter-Aufnahmen beeinflusst, der Ton ist markant, die Musik fast übertrieben deplatziert stellenweise. Da fährt am Anfang des Films ein Auto von der Inselanlegestelle auf die Anstalt zu, die Kamera fliegt über dem Auto hinweg, nichts geschieht und dennoch ist die Musik so grausam laut und Spannung aufbauend, als würde gerade oder in wenigen Sekunden ein Psychopath aus dem Wald stürzen und eine Kindergartengruppe abmetzeln. Überhaupt ist vieles schon fast abartig überzogen inszeniert. Die Insassen der Nervenheilanstalt sind geradezu übertrieben gestört, die Angestellten übertrieben verschlossen und mysteriös. Das Unwetter unglaubhaft gewaltig und je mehr man Daniels bei seinen Ermittlungen folgt, desto häufiger fallen einem solche Details auf.</div>
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Mit <span style="font-weight: bold;">Shutter Island </span>hat Scorsese hier einen Psychothriller inszeniert, der darstellerisch und optisch absolut überzeugt, der aber - so könnte man jedenfalls zunächst meinen - leider recht vorhersehbar ist und am Ende vielleicht sogar enttäuscht, weil man eigentlich noch einen weiteren Twist erwartet hätte. Doch dann kommt doch noch einmal alles anders. Scorsese spielt regelrecht mit dem Zuschauer und der Vorhersehbarkeit. In jedem Fall ist der Film überaus spannend, atmosphärisch dicht und vor allem dank DiCaprio und Kingsley auch hervorragend gespielt und gehört in die Kategorie "muss man sofort noch ein zweites Mal sehen". Im Grunde sagt das schon alles über die Qualität des Films.</div>
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<span style="font-size: xx-small;"><i>Erstmalig veröffentlicht am 6. März 2010</i></span></div>
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<span style="color: #3d85c6; font-size: large;">★★★★☆</span><br />
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Originaltitel: <b>Shutter Island</b><br />
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Regie: <a href="http://www.imdb.de/name/nm0000217/">Martin Scorsese</a><br />
Drehbuch: <a href="http://www.imdb.de/name/nm0436164/">Laeta Kalogridis</a> nach <a href="http://www.imdb.de/name/nm1212331/">Dennis Lehane</a>s Roman<br />
<span style="font-family: inherit;">Kamera: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0724744/?ref_=ttfc_fc_cr14">Robert Richardson</a></span><br />
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Darsteller:<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0000138/">Leonardo DiCaprio</a> ... Teddy Daniels<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0749263/">Mark Ruffalo</a> ... Chuck Aule<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0001426/">Ben Kingsley</a> ... Dr. Cawley<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0001884/">Max von Sydow</a> ... Dr. Naehring<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0931329/">Michelle Williams</a> ... Dolores<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0607865/">Emily Mortimer</a> ... Rachel 1<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0165101/?ref_=tt_cl_t7">Patricia Clarkson</a> ... Rachel 2<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0355097/?ref_=tt_cl_t8">Jackie Earle Haley</a> ... George Noyce<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0002253/?ref_=tt_cl_t10">John Carroll Lynch</a> ... Deputy Warden McPherson<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0000480/?ref_=tt_cl_t11">Elias Koteas</a> ... Laeddis<br />
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USA 2010, 138 Min.<br />
Paramount Pictures<br />
Kinostart: 25. Februar 2010<br />
FSK: 16<br />
Trailer:<br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/5iaYLCiq5RM" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-75071532803308852452019-04-08T13:52:00.000+02:002019-04-09T22:18:48.854+02:00Filmkritik: Der Ghostwriter<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIKkoYzisIXBMBA1QXxZpdZoUF2_JM1Nm4D4xkU4qatdJFrCjxbj6MCbL-CA0p3tTX60f6922RNTsSXwPWy-oG-Abrpl4U_3JY_HC2mHdQrMDzGvObH-quhCAs-8_55qI7-b2ucCd86Iuh/s1600/The-Ghost-Writer-2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIKkoYzisIXBMBA1QXxZpdZoUF2_JM1Nm4D4xkU4qatdJFrCjxbj6MCbL-CA0p3tTX60f6922RNTsSXwPWy-oG-Abrpl4U_3JY_HC2mHdQrMDzGvObH-quhCAs-8_55qI7-b2ucCd86Iuh/s640/The-Ghost-Writer-2.jpg" width="560" /></a></div>
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Auf einen Film mit Ewan McGregor kann man sich immer ganz besonders freuen. Der Schotte, der nicht erst einmal einen Oscar verdient gehabt hätte (seine Darstellung des drogenabhängigen Renton in <span style="font-style: italic;">Trainspotting </span>ist bis heute eine der besten darstellerischen Leistungen, die es je gegeben hat) und in Filmen wie <span style="font-style: italic;">Young Adam</span>, <span style="font-style: italic;">Moulin Rouge</span>, <span style="font-style: italic;">Big Fish</span> oder <span style="font-style: italic;">Velvet Goldmine </span>zeigen durfte, dass er zu den besten seines Faches gehört, spielt in Roman Polanskis lang erwartetem Film <span style="font-weight: bold;">Der Ghostwriter</span> die namenlose Titelfigur, den Ghostwriter des ehemaligen britischen Premierministers Adam Lang (diabolisch: Pierce Brosnan), der die Memoiren von eben diesem verfassen soll. Zuvor kam der letzte Ghostwriter Langs auf mysteriöse Weise ums Leben. Nach und nach entdeckt der junge Autor Ungereimtheiten im Leben des Politikers, der der Anstiftung zum Völkermord bezichtigt wird.</div>
<a name='more'></a><div style="text-align: justify;">
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Polanski versteht es, einen gradlinigen, schnörkellosen Kriminalfilm auf die Beine zu stellen, der schon gewisse Grundzüge eines Film Noir enthält: Trist, schaurig, unangenehm ist die Atmosphäre, Spannung wird durch einen Hauch von "Nichts" erzeugt, nicht durch Schockeffekte oder große Actionszenen. Überhaupt gibt es nur einmal im zweistündigen Film so etwas wie "Hektik", eben eine Art Actionszene: Der Ghostwriter wird während seiner Nachforschungen von einem Auto verfolgt und flüchtet auf eine Autofähre. Schnell merkt man, dass Polanski hier keinen Actionthriller drehen wollte, sondern einen Krimi, der auf sein Ziel stets fixiert ist: Wer spielt falsch und gibt nur vor zu sein, wer er gar nicht ist. Und das gelingt dem Oscarpreisträger (<span style="font-style: italic;">Der Pianist</span>, <span style="font-style: italic;">Frantic</span>) auch bestens: Quasi in den letzten fünf Filmminuten kommt die überraschende Wendung in der Geschichte. Die wirkliche Pointe des Films ist dann aber sogar die allerletzte Einstellung. Hier beweist Polanski Größe und Mut - vermutlich jeder andere Filmemacher hätte hier eine ganz andere Schlusseinstellung verwendet.</div>
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Nicht nur McGregor und Brosnan spielen sehr gut (und das muss man sich natürlich auch mal überlegen: Den schleimigsten James Bond als gehassten britischen Premierminister zu besetzen ist schon ein großartiger Schachzug) - aber auch der Rest der tollen Besetzung von <span style="font-weight: bold;">Der Ghostwriter </span>kann sich sehen lassen: Olivia Williams (<span style="font-style: italic;">An Education</span>, <span style="font-style: italic;">Dollhouse</span>) spielt Langs undurchsichtige, attraktive Ehefrau, die den Ghostwriter bezirzt, Kim Cattrall (<span style="font-style: italic;">Sex and the City</span>) spielt die Assistentin des Premiers als zickige Geliebte, dazu hat Tom Wilkinson (<span style="font-style: italic;">Michael Clayton</span>, <span style="font-style: italic;">RocknRolla</span>) wie immer einen routinierten Auftritt (und beweist, dass er in jedem zweiten britischen Film zu sehen ist) und Westernikone Eli Wallach (<span style="font-style: italic;">Zwei glorreiche Halunken</span>, <span style="font-style: italic;">Die glorreichen Sieben</span>) feiert wirklich mit 85 Jahren sein Comeback, nachdem er grade erst mit <span style="font-style: italic;">New York, I love you</span> auf der Leinwand zu sehen war.</div>
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Roman Polanski versteht es geschickt, die deutschen Drehorte optimal zu nutzen: Gedreht auf Usedom und Sylt sowie auf dem Strausberger Flughafen in Berlin und den Babelsberger Filmstudios wirkt die Landschaft stets trist und grau, das Wetter ist meistens schlecht und die Stimmung bedrückt. Die so schöne Aussicht auf das weite Meer (das die Atlantikküste darstellen soll) steht dabei im Gegensatz zu dem hässlichen Steinblockhaus, das mehr wie ein Gefängnis als ein Strandhaus zum Entspannen wirkt. Und tatsächlich ist es auch eine Art Hochsicherheitstrakt, darf doch das Manuskript der Memoiren Langs nicht aus dem Arbeitszimmer entwendet werden.</div>
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Dass <span style="font-weight: bold;">Der Ghostwriter</span> an sich recht sparsam mit rasanten Höhepunkten ist, macht den Film gerade erst so gut: Atmosphärisch dicht, toll gespielt und wunderschön bebildert liefert Roman Polanski einen routinierten, sehr interessanten Kriminalfilm ab, den man vermutlich mehrmals sehen muss, um die ganze Aussagekraft zu entdecken. In jedem Fall hält er, was er verspricht: Eine undurchsichtige Geschichte, bei der man am Ende immer noch nicht so wirklich genau weiß, woran man ist. Eben so mysteriös wie ein Geist.</div>
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<i><span style="font-size: xx-small;">Erstmalig veröffentlicht am 19. Oktober 2010.</span></i></div>
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<i><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></i></div>
<span style="font-size: large;"><span style="color: #3d85c6;">★★★★☆</span></span><br />
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Originaltitel: <b>The Ghost Writer</b><br />
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Regie: <a href="http://www.imdb.de/name/nm0000591/" onclick="(new Image()).src='/rg/directorlist/position-1/images/b.gif?link=name/nm0000591/';">Roman Polanski</a><br />
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Drehbuch: <a href="http://www.imdb.de/name/nm0000591/" onclick="(new Image()).src='/rg/directorlist/position-1/images/b.gif?link=name/nm0000591/';">Roman Polanski</a> & <a href="http://www.imdb.de/name/nm0365249/" onclick="(new Image()).src='/rg/writerlist/position-1/images/b.gif?link=name/nm0365249/';">Robert Harris</a><br />
nach dem Roman von <a href="http://www.imdb.de/name/nm0365249/" onclick="(new Image()).src='/rg/writerlist/position-1/images/b.gif?link=name/nm0365249/';">Robert Harris</a><br />
Kamera: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0248997/?ref_=ttfc_fc_cr12">Pawel Edelman</a><br />
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Darsteller:<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0000191/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-1/images/b.gif?link=/name/nm0000191/';">Ewan McGregor</a> ... The Ghost<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0000112/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-4/images/b.gif?link=/name/nm0000112/';">Pierce Brosnan</a> ... Adam Lang<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0931404/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-7/images/b.gif?link=/name/nm0931404/';">Olivia Williams</a> ... Ruth Lang<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0929489/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-10/images/b.gif?link=/name/nm0929489/';">Tom Wilkinson</a> ... Paul Emmett<span style="font-size: 130%; font-style: italic;"><br />
</span><a href="http://www.imdb.de/name/nm0000326/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-3/images/b.gif?link=/name/nm0000326/';">Kim Cattrall</a> ... Amelia Bly<br />
<br />
F/D/UK 2010, 128 Min.<br />
Kinowelt<br />
Kinostart: 18.02.2010<br />
FSK 12<br />
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Trailer:<br />
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<iframe allow="accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/WrvkY6rAgHU" width="560"></iframe><br /></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-26144460843460010252019-04-07T15:16:00.000+02:002019-04-09T22:33:58.078+02:00Filmkritik: Fish Tank<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi1kQXYt3ZBmhcjbxhzK0sgtA47sLLMeIh34EY1otM68kH43hQoVVvJZZD03gPc0ze57XVNyY6G-WRR9dtB4BAbab932yFqi95Xk7aeAwGcaSHXz7JJl6OuDDF1awoP1lOHYZqT5O-bBTOm/s1600/Fish-Tank-Image-1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi1kQXYt3ZBmhcjbxhzK0sgtA47sLLMeIh34EY1otM68kH43hQoVVvJZZD03gPc0ze57XVNyY6G-WRR9dtB4BAbab932yFqi95Xk7aeAwGcaSHXz7JJl6OuDDF1awoP1lOHYZqT5O-bBTOm/s1600/Fish-Tank-Image-1.jpg" width="560" /></a></div>
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Mia ist 15, wohnt mit ihrer alkoholabhängigen Mutter und der aufmüpfigen kleinen Schwester in einem Hochhaus und hat einen Traum: Sie will Tänzerin werden. Streetdancer. Was zunächst wie ein 08/15-Konzept klingt, entpuppt sich bald als eine der intensivsten und packendsten Teenanger-Studien seit langer Zeit. Katie Jarvis wurde für die Rolle der Mia auf der Straße gecastet, entdeckt, als sie sich mit ihrem Freund am Bahnhof stritt. Ohne schauspielerische Erfahrungen lieferte die damals 17jährige eine unglaublich starke Darstellung ab, die ihr viel Lob, Anerkennung und Preise bescherten. Und wirklich: Jarvis spielt so echt, dass ihre Geschichte einem so richtig unter die Haut geht.</div>
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Oscarpreisträgerin Andrea Arnold (für den Kurzfilm <span style="font-style: italic;">Wasp</span>) gewann mit <span style="font-weight: bold;">Fish Tank</span>, ihrem zweiten Spielfilm nach <span style="font-style: italic;">Red Road</span>, zum zweiten Mal den großen Preis der Jury in Cannes und hat ihn sich auch zweifelsohne verdient. Sie erzählt das dröge Leben Mias ruhig, kühl und im entscheidenden Moment haut sie alles an Emotionen raus, was nur möglich ist. Diese ungewöhnliche Erzählweise funktioniert bestens, was vor allem den großartigen Darstellern zu verdanken ist. Michael Fassbender (<span style="font-style: italic;">Inglourious Basterds, Hunger</span>) spielt Connor, den neuen Freund von Mias Mutter, und schon bald entsteht eine seltsame Verbindung, eine Art Beziehung zwischen ihm und der deutlich jüngeren Mia.</div>
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Denkt man, der Film hat seinen Höhepunkt erreicht, irrt man sich gewaltig. Denn nach dieser alles ändernden Nacht ist der ansonsten bislang gutherzige Mann verschwunden. Auf der Suche nach ihm entdeckt Mia ein verstörendes Geheimnis, dass Connor vor ihr und auch ihrer Mutter verheimlicht hatte. Für die draufgängerische und ansonsten so kalte Mia bricht eine Welt zusammen und all ihre Angst und all ihre Emotionen brechen aus ihr heraus: Sie kennt kein zurück mehr und begeht einen Schritt, der tödlich enden könnte.</div>
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<span style="font-weight: bold;">Fish Tank </span>ist auf den ersten Blick ein äußerst depressiver, lebensfeindlicher Film ohne Hoffnung und Liebe. Und genau das ist ein Irrtum: Mia ist voll von Liebe und Zuneigung. Nur kann sie das einfach nicht nach Außen hin zeigen. Sie ist einsam, hat keinerlei Freunde. Schon am Filmanfang irrt sie wie ein Fremdkörper durch die Straßen, will ein angekettetes Pferd befreien und wird darauf hin von einer Gruppe Jungs angegriffen. Ihr einziger sozialer Kontakt scheint der jüngere Bruder eines der Angreifer zu sein, mit dem sie sich für eine kurze Zeit trifft. Doch schon bald ist er wieder aus ihrem Leben, zu sehr ist so von Connor angetan. Und das durchaus auch, weil sie in ihm eine Art Vaterfigur sieht.</div>
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Konsequent bis zum Schluss zieht Arnold ihr Konzept durch und setzt dabei auf Handkamera-Stil, Hip Hop Musik (und ansonsten kaum Score) und die ruhigen Momente mit Mia. Mit Sicherheit ist <span style="font-weight: bold;">Fish Tank </span>kein gewöhnlicher Film, sondern eher ein Werk, an das man sich eventuell zunächst einmal gewöhnen muss. Doch spätestens wenn das geschehen ist erkennt man, welch starker Film hier entstanden ist. Und Katie Jarvis? Die kümmert sich um ihre Tochter - geboren wenige Tage vor der Premiere in Cannes. Der Vater? Ihr Freund, mit dem sie sich am Bahnhof stritt und deswegen überhaupt erst gecastet wurde. Im Grunde selber einen Film wert, diese Geschichte.</div>
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<i><span style="font-size: xx-small;">Erstmalig veröffentlicht am 20. März 2010</span></i><i style="background-color: #3a3a3a; color: white; font-family: Lora, serif; font-size: 16px; text-align: justify;"><span style="font-size: xx-small;"><br /></span></i>
<span style="font-size: large;"><span style="color: #3d85c6;">★★★★☆</span></span><br />
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Originaltitel: <b>Fish Tank</b><br />
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Regie: <a href="http://www.imdb.de/name/nm0036349/" onclick="(new Image()).src='/rg/directorlist/position-1/images/b.gif?link=name/nm0036349/';">Andrea Arnold</a><br />
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Drehbuch:<a href="http://www.imdb.de/name/nm0036349/" onclick="(new Image()).src='/rg/directorlist/position-1/images/b.gif?link=name/nm0036349/';"> Andrea Arnold</a><br />
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Kamera: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0752811/?ref_=ttfc_fc_cr9">Robbie Ryan </a> <br />
<br />
Darsteller:<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm3086235/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-1/images/b.gif?link=/name/nm3086235/';">Katie Jarvis</a> ... Mia<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm1055413/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-18/images/b.gif?link=/name/nm1055413/';">Michael Fassbender</a> ... Connor<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm2446215/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-13/images/b.gif?link=/name/nm2446215/';">Kierston Wareing</a> ... Joanne<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm1961009/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-17/images/b.gif?link=/name/nm1961009/';">Jason Maza</a> ... Liam<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm3650884/" onclick="(new Image()).src='/rg/castlist/position-32/images/b.gif?link=/name/nm3650884/';">Sydney Mary Nash</a> ... Keira<br />
<br />
<div style="text-align: left;">
UK/NDL 2009, 123 Min.<br />
BBC Films<br />
Kinostart: 23.09.2010<br />
FSK 12<br />
<br />
Trailer:<br />
<object height="315" width="560"><param name="movie" value="https://www.youtube.com/v/a7BFZqQ4ruA&hl=de_DE&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="https://www.youtube.com/v/a7BFZqQ4ruA&hl=de_DE&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" height="315" width="560"></embed></object></div>
</div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-43332842462295314612019-04-04T16:23:00.000+02:002019-04-09T22:30:56.403+02:00Filmkritik: Drachenzähmen leicht gemacht<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-jFdaGP3cXX87E_Aebivu4JsWFDltp4tGvxAKJTiz64cA5NrV_ZETK4GIyjgDx8wnJXH-3IcPkg8H8_FewYzJpQOmV13w2nRXvm7LYacu9zE-A4LI1fJynxUOgmdhE2ihPVl7VtBpSPLf/s1600/how-to-train-your-dragon-2-official-movie-wallpaper-1920x10801.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-jFdaGP3cXX87E_Aebivu4JsWFDltp4tGvxAKJTiz64cA5NrV_ZETK4GIyjgDx8wnJXH-3IcPkg8H8_FewYzJpQOmV13w2nRXvm7LYacu9zE-A4LI1fJynxUOgmdhE2ihPVl7VtBpSPLf/s1600/how-to-train-your-dragon-2-official-movie-wallpaper-1920x10801.jpg" width="560" /></a></div>
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Die erste Frage, die sich mir stellte, als ich einen Ausschnitt aus Drachenzähmen leicht gemacht sah, war: Wieso sieht der Drache aus wie Stitch aus Disneys Lilo & Stitch? Die Antwort hatte ich schnell gefunden. Bei dem neuesten Dreamworks/PDI-Animationsfilm handelt es sich um die neue Regiearbeit der beiden Lilo & Stitch - Macher Chris Sanders und Dean DeBlois. Was gleichzeitig auch schon mal ein gutes Polster war, denn besagter Zeichentrickfilm aus dem Maus-Haus ist durchaus ein schräges Werk gewesen. Also ich in Chris Sanders' Filmografie weiterlas, fing ich dann schon fast an zu sabbern: Der gute Mann hat an den Drehbüchern der drei größten Disney-Filme der 90er mitgeschrieben: Der König der Löwen, Aladdin und Die Schöne und das Biest.</div>
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Mit diesem guten Gefühl im Hinterkopf konnte der Film doch nicht viel falsch machen - zumindest inhaltlich. Und ich sollte nicht enttäuscht werden: Das auf einem Kinderbuch basierende Skript ist gut geschrieben, hat tolle, schräge Figuren, einen mutigen, sympathischen Helden, gute Actionsequenzen, Spannung, viele Emotionen und eine ganze LKW-Ladung Humor. Und zwar von der schrägen Sorte. Die Geschichte erzählt von einem Wikinger-Stamm in einem Dorf namens Berk (ob das wirklich "Berg" heißen soll für die Amerikaner?), der seit Generationen gegen Drachen zu kämpfen hat, die ihnen das Futter klauen. Doch der pfiffige Hicks (im englischen Hiccup) ist viel zu schmächtig und tollpatschig, um es mit den gewaltigen Bestien aufzunehmen. Das wird ihm jedenfalls immer wieder - vor allem von seinem Vater - eingeredet. In Eigenregie schießt er mit einer selbstgebauten Maschine den legendären Nachtschatten ab, den zuvor noch nie ein Mensch zu Gesicht bekam. Doch jetzt, wo er die Chance hat, endlich einen Drachen zu töten und sein Volk und seinen Vater stolz zu machen, zweifelt er an der Logik und dem traditionellen Vorgehen. Er erkennt, dass die Drachen kein bisschen bösartiger sind, als die Menschen, dass sie mindestens genausoviel Angst haben - und dass sie das Futter überhaupt nicht für sich klauen - sondern für einen gigantischen Mega-Drachen, der in einem Bergmassiv lebt.</div>
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<span style="font-weight: bold;">Drachenzähmen leicht gemacht</span> geht mit dem Thema "Tod" recht unkompliziert um, was vielleicht dazu führen mag, dass der Film - trotz (oder immerhin?) Freigabe ab 6 Jahren - für sensible Kinder unter 10 Jahren vielleicht etwas zu grob und gruselig sein mag. Immerhin wird hier offen und unkompliziert über das Morden von Tieren gesprochen. Doch Hicks findet ja in seinem Drachen, den er trotz gewaltiger Fangzähne "Ohnezahn" nennt, einen treuen Freund, mit dem er die Sichtweise seines Stammes umwälzen will. Dass ihm das am Ende natürlich auch gelingt, ist keine große Überraschung - doch der Weg dahin ist durchaus steinig. Die Geschichte plätschert zu keinem Zeitpunkt vor sich hin, im Gegenteil: Es geht los mit einer sehr kurzen Einführung in die Geschichte, erzählt von Hauptfigur Hicks - und schon ist man mittendrin im Drachenkampf.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So bleibt dem Zuschauer in dem knapp 100minütigen Film kaum Zeit durchzuatmen, vor allem nicht, wenn es zu den großartigen Flugsequenzen kommt. Vor allem in der 3D-Version des Films wird man hier seine helle Freude haben. Gerade (und wohl auch nur) wegen dieser Szenen lohnt sich die 3D-Fassung auf jeden Fall, aber der Film wird kein bisschen schwächer sein in der normalen 2D-Version. Die Animationen sind gelinde gesagt perfekt, solch Qualität war man bislang nur von Pixar-Filmen gewohnt. Auch die Musik ist die mit Abstand beste, die ein Dreamworks/PDI-Animationsfilm bislang zu bieten hatte, auch hier hat John Powell sich ins Zeug gelegt und den Pixar-Filmmusiken Konkurrenz gemacht. Und a propos Konkurrenz: Es wäre durchaus möglich, dass <span style="font-weight: bold;">Drachenzähmen leicht gemacht </span>bei der nächsten Oscar-Verleihung fast schon ausnahmsweise mal eine ernsthafte Konkurrenz für den alljährigen Pixar-Film (in diesem Jahr <span style="font-style: italic;">Toy Story 3</span>) wäre. Was in der deutschen Fassung des Films auch sehr positiv auffällt, ist die Synchronisation: Die Wikinger sprechen nämlich allesamt Platt-Deutsch, was besonders lustig ist. Die Ausnahme bilden hierbei im Übrigen die jugendlichen (Haupt)Charaktere.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ohne Zweifel ist dem Dreamworks/PDI-Team hier der beste Film gelungen, den das Studio (<span style="font-style: italic;">Shrek</span>, <span style="font-style: italic;">Madagascar</span>) bis heute produziert hat. Denn so durchgängig unterhaltsam und amüsant und gleichzeitig auch liebenswert gemacht und eben auch perfekt animiert war auch der erste <span style="font-style: italic;">Shrek </span>- Film nicht. Und den muss man auch erstmal schlagen.</div>
<br />
<i><span style="font-size: xx-small;">Erstmalig veröffentlicht am 4. April 2010</span></i></div>
<div>
<br /></div>
<span style="color: cyan; font-size: large;">★★★★★</span><br />
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<br /></div>
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<br /></div>
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Originaltitel: <b>How to train your Dragon</b><br />
<br />
Regie: <a href="http://www.imdb.de/name/nm0761498/">Chris Sanders</a> & <a href="http://www.imdb.de/name/nm0213450/">Dean DeBlois</a><br />
Drehbuch: <a href="http://www.imdb.de/name/nm0761498/">Chris Sanders</a> & <a href="http://www.imdb.de/name/nm0213450/">Dean DeBlois</a> & <a href="http://www.imdb.com/name/nm0204030/?ref_=ttfc_fc_wr1">William Davies</a><br />
Musik: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0694173/?ref_=ttfc_fc_cr11">John Powell</a><br />
<br />
Darsteller:<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0059431/">Jay Baruchel</a> ... Hiccup<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0124930/">Gerard Butler</a> ... Stoick<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0272401/">Craig Ferguson</a> ... Gobber<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm1065229/">America Ferrera</a> ... Astrid<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm1706767/">Jonah Hill</a> ... Snotloud<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm2395586/">Christopher Mintz-Plasse</a> ... Fishlegs<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm1325419/">Kristen Wiig</a> ... Ruffnut<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm2554352/">T.J. Miller</a> ... Tuffnut<br />
<br />
USA 2010, 98 Min.<br />
Dreamworks Animation<br />
Kinostart: 25. März 2010<br />
FSK 6<br />
<br />
Trailer:<br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/oKiYuIsPxYk" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-56218964228276457192019-01-17T12:29:00.000+01:002019-04-09T22:33:05.872+02:00Filmkritik: Letztes Jahr in Marienbad<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgopDGuTybfgY6TodxzD2tpivW5yb2ixUF-77aHVvvZpA3tGcipx3JfdJcQUbyXN9_rPu5jZbaaynQrZIVcOqZsJu6fdnUF1z7sh35mZPL9Lnjx4cYf8IO5DqXE_2fW73TA9iGhVKfQto1K/s1600/m1500.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgopDGuTybfgY6TodxzD2tpivW5yb2ixUF-77aHVvvZpA3tGcipx3JfdJcQUbyXN9_rPu5jZbaaynQrZIVcOqZsJu6fdnUF1z7sh35mZPL9Lnjx4cYf8IO5DqXE_2fW73TA9iGhVKfQto1K/s640/m1500.jpg" width="560" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Es sind die besonderen Filme, die heute noch Filmkenner zu beeindrucken vermögen – Filme, die nicht „üblich“ sind, mit schrägen Kameraperspektiven, unkonventioneller Montage, beharrlich genauer Bildkomposition und vor allem Filme mit einer ganz besonderen Aussage – Filme, dessen Wirkung und Atmosphäre sich bis heute gehalten haben.<br />
Neben Godards <span style="font-style: italic;">Pierrot le fou</span>, Truffauts <span style="font-style: italic;">Jules et Jim</span> oder Bergmans <span style="font-style: italic;">Wilde Erdbeeren </span>schuf Alain Resnais mit <span style="font-weight: bold;">Letztes Jahr in Marienbad</span> einen filmischen Höhepunkt der Mitte des 20. Jahrhunderts.<br />
<a name='more'></a><br />
Die Geschichte dieses Filmes ist kaum nachzuerzählen, denn beginnt man mit den üblichen Gesichtspunkten, stößt man direkt auf Widerstände: Es geht um ein Paar, das anscheinend doch kein Paar ist, an einem Ort – Marienbad – der niemals genannt wird, in einer Zeit, die nie erwähnt wird mit Personen, die keine Namen haben - denn generell scheint in Resnais' Film nichts das zu sein, was es vorgibt zu sein.<br />
Was der Zuschauer weiß: Es ist die Geschichte eines namenlosen Mannes, der auf einem Schloss, einem Hotel in Marienbad, eine namenlose, bildschöne Frau trifft, der er anscheinend schon einmal begegnet ist. Damals soll sie ihm versprochen haben, sie würde im nächsten Jahr mit ihm gemeinsam weggehen. Wie in einem Wettstreit beginnt der Mann anhand eines Streichholzspiels mit dem vermeintlichen Ehemann der Frau (auch dies wird nie bestätigt) um den Besitz dieser Frau zu kämpfen. Was jedoch problematisch ist: Die Frau erinnert sich nicht mehr an den Mann, geschweige denn daran, dass sie schon jemals an diesem Ort gewesen sein soll. Selbst Beweise des Mannes anhand von rezitierten Szenen, die zwischen ihnen geschehen sein sollen, oder einem Foto, das er im letzten Jahr von ihr gemacht hat, können sie nicht überzeugen oder ihre Erinnerungen zurückholen.<br />
<br />
Nach <span style="font-style: italic;">Hiroshima mon amour</span> und <span style="font-style: italic;">Nuit et brouillard</span> befasst sich Alain Resnais nun abermals mit der Thematik des Erinnerns und Vergessens.<br />
Unterstützt wird dies durch die unheimlich exakte Bildkomposition: Leere Korridore, die den unendlichen Weiten der Synapsen gleichen, geschmückt mit Zierrat einer verlorenen Zeit führen den Zuschauer in leere Gärten, an Spiegel, in denen man nur schemenhaft die Figuren zu erkennen glaubt. Voyeuristisch stielt sich die Kamera vorbei an den leeren Hülsen einer oberflächlichen Gesellschaft – die Hotelbesucher – die manchmal regungslos bleiben und ein anderes Mal alle durcheinander reden – all dies tangiert den Blick der Kamera/des Zuschauers nur minimal, wenn er durch den Raum schwebt, um letztendlich wieder bei dem Paar zu landen. Zwanghaft bezieht der Zuschauer alle Dialoge und gesprochenen Worte, vor allem die Erzählerstimme aus dem Off zu Beginn des Films sowie das Theaterstück, auf die Handlung zwischen den beiden namenlosen Protagonisten. Sie alle scheinen kommentieren zu wollen, was dort zu geschehen scheint, doch keiner kann erfassen was wirklich geschieht – so auch der Zuschauer.<br />
<br />
Trotz aller Bemühungen wird der aufmerksame Zuschauer immer wieder durch labyrinthartige Montage, durch farbdramaturgische Elemente wie die Farbe der Kleidung oder durch over-the-shoulder-shots bei Fremden auf den falschen (oder doch richtigen?) Weg geführt.<br />
Die „wahre“ Geschichte scheint verborgen zu bleiben, vor uns wie vor den Protagonisten, die sich verirren zwischen sichtbaren Beweisen und erotischen Sehnsüchten. Die Wahrheit wird niemals gefunden – denn dadurch erst gewinnt der Film seine Spannung!<br />
Das Spiel, dass der Protagonist immer wieder verliert, die Statue dessen Bedeutung man nie erfährt aber vor allem der Garten, der uns immer und immer wieder begegnet in seinen unterschiedlichsten Facetten (hell erleuchtet, dunkel und bedrohlich, auf einem Gemälde oder nur partiell) findet niemals eine konkrete Aussage – auch dann nicht, als er plötzlich die Bäume ohne Schatten anzeigt, obwohl die Menschen, die ihn durchqueren sehr wohl einen Schatten werfen.<br />
<br />
Ein Hinweis darauf, dass der Mensch nicht mehr, als einen Schatten hinterlässt?<br />
Niemand scheint es zu wissen, doch noch weniger die Menschen, die sich nicht einmal von <span style="font-weight: bold;">Letztes Jahr in Marienbad</span> haben beeindrucken lassen. Die nicht einmal eingestiegen sind in das Getümmel von Sequenzen und Einstellungen, von ungewöhnlichen Schnitten, von menschenlosen Stimmen, von nicht zusammenhängenden Texten und Geschichten – von der Atmosphäre, die dieser Film eröffnet, wie es bisher keinem anderem Film gelungen ist – eine einzigartige Perspektive zwischen Wahrheit und Lüge, Vergangenheit und Gegenwart: <span style="font-weight: bold;">L’année dernière à Marienbad</span>.<br />
<br />
<i><span style="font-size: x-small;">Erstmalig veröffentlicht am 24. Januar 2011. Geschrieben von Laura Mücke.</span></i></div>
<br />
<span style="font-size: medium;"><span style="color: #3d85c6;">★★★★☆</span></span><br />
<span style="font-weight: bold;"> </span> <br />
<span style="font-weight: bold;"><br />
</span> <br />
<br />
Originaltitel: <b>L'année dernière à Marienbad</b><br />
<br />
F/I 1961 | Cocinor / StudioCanal | 94 Minuten | FSK 16 | D-Start: 19. Oktober 1961<br />
Regie: Alain Resnais | Drehbuch: Alain Robbe-Grillet | Kamera: Sacha Vierny | Darsteller: Delphine Seyrig | Giorgio Albertazzi | Sacha Pitoëff<br />
<div style="text-align: left;">
<br />
Trailer:<br />
<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/yc6n2McMAnY" width="560"></iframe><br /></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-18807918230430052682019-01-08T19:25:00.002+01:002019-01-08T19:26:49.321+01:00Rückblick: Das Kinojahr 2018<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhcalsUldZN0OyuXqqJCFReb6Kxf9VJYuqdq00uFktDH6v0LiKGlmjRZqFqibLI7LyDq2gBphYNmEhrzsaoEFA348XR07cWvmHHsjnuKHIEXEhi_jRTVd_-w7n_nFJQsw-Fe3H9tJW4_EPL/s1600/R%25C3%25BCckblick-2018.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="590" data-original-width="1120" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhcalsUldZN0OyuXqqJCFReb6Kxf9VJYuqdq00uFktDH6v0LiKGlmjRZqFqibLI7LyDq2gBphYNmEhrzsaoEFA348XR07cWvmHHsjnuKHIEXEhi_jRTVd_-w7n_nFJQsw-Fe3H9tJW4_EPL/s640/R%25C3%25BCckblick-2018.jpg" width="560" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
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</div>
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</div>
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</div>
2017 war schon eine Katastrophe für die deutschen Kinos - 2018 sollte dem allerdings noch eine Schippe drauflegen. Schätzungsweise 100 Millionen Besucher konnten die Filme in die Lichtspielhäuser locken - 2017 waren es noch 122,3 Millionen - im Spitzenjahr des aktuellen Jahrtausends waren es gar 177,9 Millionen (2001). Es ist der mit Abstand schlechteste Wert des Jahrtausends, ein Trauerspiel für Kinobetreiber wie auch Filmverleiher.<br />
<br />
Auch qualitativ gab es 2018 eine selten dagewesen Leere, die sich besonders in den Sommermonaten bemerkbar gemacht hat. Mit Ausnahme von <b>Avengers: Infinity War </b>und <b>Deadpool 2</b> konnte kaum ein Film am Boxoffice wirklich überzeugen. Bestes Beispiel für eine großartige Missplanung ist seitens Disney und Lucasfilm der Start und der damit verbundene Flop von <b>Solo - A Star Wars Story</b>. Wie man auf die Idee kommen konnte, nur 5 Monate nach <b>Die letzten Jedi </b>direkt den nächsten Film aus der Reihe zu starten, egal ob Spinoff oder nicht, bleibt unerklärlich dämlich. Der Film selbst ist einer der wenigen überaus unterhaltsamen Blockbuster des vergangenen Jahres, der von der ersten Minute an Spaß macht. Gleiches gilt im Übrigen für <b>Mission: Impossible - Fallout</b>, den besten Actionfilm seit <b>Mad Max: Fury Road</b>. Besonders bemerkenswert dabei: Der nun mehr 6. Film der Reihe hat es tatsächlich geschafft, der erfolgreichste des Franchise' zu werden. Und auch <b>Mary Poppins' Rückkehr </b>schafft es, große Kinomagie auf die Leinwand zu zaubern: Mit toller Musik, bestens aufgelegtem Starensemble und vielen nostalgischen Momenten zählt Rob Marshalls Musical zu den schönsten Filmen des letzten Kinojahres.<br />
<br />
Der beste Film des Jahres ist allerdings ein kleiner, in der Öffentlichkeit kaum beachteter Film der Regisseurin Debra Granik, die vor acht Jahren schon mit ihrem <b>Winter's Bone </b>für Aufsehen gesorgt und Jennifer Lawrence eine glorreiche Karriere geschenkt hat. Ähnlich könnte es nun fürThomasin McKenzie weitergehen. Die 18-jährige Neuseeländerin ist <i>DIE </i>Entdeckung des Jahres im besten Film des Jahres: <b>Leave no Trace </b>erzählt von der packenden Vater-Tochter-Beziehung, die viele harte Proben überstehen muss: Gemeinsam leben die beiden fern ab der Zivilisation in einem Naturpark in einem provisorischen Zelthaus. Als sie eines Tages entdeckt werden, werden sie von den zuständigen Behörden zwangsumquartiert in einen Bungalow in der Stadt. Während die Tochter langsam aber sicher Gefallen am Leben in der Zivilisation findet, hat der Vater (im Übrigen ebenfalls großartig: Ben Foster) doch andere Pläne. Höchst emotional und berührend, feinfühlig und nachdenklich inszeniert und grandios gespielt - ein Filmvergnügen einer hervorragenden Filmemacherin.<br />
<br />
Das schwarz-weiße Netflix Drama <b>Roma </b>von Ausnahmeregisseur und Oscar-Preisträger Alfonso Cuarón (<b>Gravity</b>,<b> Children of Men</b>) war ebenso packend wie die Coming-of-Age-Geschichte <b>Lean on Pete </b>von Andrew Haigh (<b>Weekend</b>,<b> 45 Years</b>) mit Nachwuchstalent Charlie Plummer, der zu den großen Lichtblicken des letzten Kinojahres zählt.<br />
<br />
Erwähnenswert ist darüber hinaus noch Peter Jacksons grandiose Dokumentation <b>They shall not grow old</b>, in der der <b>Herr der Ringe - </b>Macher 100 Jahre altes schwarz-weiß Material restauriert, koloriert und in 3D konvertiert hat. Das Ergebnis ist atemberaubend.<br />
Der beste Animationsfilm kommt im Übrigen nicht aus dem Hause Disney oder Pixar, sondern aus Irland: Tomm Moore und Nora Twomey, die Macher der beiden Oscar-nominierten Zeichentrickfilme <b>Brendan und das Geheimnis von Kells</b> sowie <b>Die Melodie des Meeres</b>, haben mit <b>Der Brotverdiener </b>einen packenden, wichtigen und sehr fantasievollen Film geschaffen, der weniger für kleine, sondern eher für ältere Kinder und Erwachsene geeignet ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
_____________________________________________________________________</div>
<br />
<br />
<b>Alle Zahlen und Fakten zu meinem Kinojahr 2018: </b><br />
<i>[In eckigen Klammern der Vergleich zum Vorjahr]</i><br />
<br />
Kinobesuche: <b>34 </b>[53]<br />
... davon Mehrfachsichtungen: <b>0</b> [0]<br />
... davon Wiederaufführungen: <b>0</b> [3]<br />
... davon 3D: <b>13</b> [19]<br />
... davon Animationsfilme: <b>-</b> [4]<br />
... davon Dokumentationen: <b>0</b> [0]<br />
Ticketkosten: <b>0,00 Euro</b> [41,00 Euro]<br />
Ticketkosten gesamt seit 1994: <b>3.950,55 Euro</b><br />
Kinobesuche gesamt seit 1994: <b>1325</b><br />
... davon 3D: <b>136</b><br />
Filme von 2018 im Heimkino: <b>-</b><br />
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt;"><br />
</span><span style="text-align: justify;">_________________________________________________________________</span><br />
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt;"><br />
<br />
<b><i><u><span style="background: rgb(254, 253, 250);"><o:p></o:p></span></u></i></b></span></div>
<b>Die besten Filme des Jahres 2018:</b><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgooeGrpoc3wivL0EWF1KxSwIH9OgrmLwj96oLua35AuqfE2j0DiCV42U2boA7ERkInHATYjEBJc7aJxPru3SZ3nR7cuhsY34OCSBNyT16tubDP2luOKapNWkcaKx3En04E3ajCvVvBBg9P/s1600/Top+Ten+2018.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="675" data-original-width="1200" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgooeGrpoc3wivL0EWF1KxSwIH9OgrmLwj96oLua35AuqfE2j0DiCV42U2boA7ERkInHATYjEBJc7aJxPru3SZ3nR7cuhsY34OCSBNyT16tubDP2luOKapNWkcaKx3En04E3ajCvVvBBg9P/s640/Top+Ten+2018.jpg" width="560" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<br />
<span style="text-align: justify;">_________________________________________________________________</span><br />
<div>
<span style="text-align: justify;"><br />
</span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<b><i>Die besonderen Highlights des Jahres 2018:</i></b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt;"><br /></span><br />
<b><i><br /></i></b>
<i>Bester Animationsfilm:</i><br />
<b>Der Brotverdiener</b><br />
Runner up: Die Unglaublichen 2<br />
<br />
<i>Beste Regie:</i><br />
<b>Alfonso Cuarón | Roma</b><br />
Runner up: Debra Granik | Leave no Trace<br />
<br />
<i>Bestes originales Drehbuch:</i><br />
<b>Alfonso Cuarón | Roma</b><br />
Runner up: Guillermo del Toro & Vanessa Taylor | The Shape of Water<br />
<br />
<i>Bestes adaptiertes Drehbuch:</i><br />
<b>Debra Granik & Anne Rosellini | Leave no Trace</b><br />
Runners ups: James Ivory | Call me by your Name /// Andrew Haigh | Lean on Pete<br />
<br />
<i>Bester Hauptdarsteller:</i><br />
<b>Joaquin Phoenix | A Beautiful Day</b><br />
Runners up: Timothée Chalamet | Call me by your name /// Bradley Cooper | A Star is Born<br />
<br />
<i>Beste Hauptdarstellerin:</i><br />
<b>Lady Gaga | A Star is Born</b><br />
Runners up: Emily Blunt | Mary Poppins' Rückkehr /// Yalitza Aparicio | Roma<br />
<br />
<i>Bester Nebendarsteller:</i><br />
<b>Adam Driver | BlackKklansman</b><br />
<br />
<i>Beste Nebendarstellerin:</i><br />
<b>Thomasin McKenzie | Leave no Trace</b><br />
<br />
<i>Beste Kamera:</i><br />
<b>Alfonso Cuarón | Roma</b><br />
<br />
<i>Bester Schnitt:</i><br />
<b>Alfonso Cuarón & Adam Gough | Roma</b><br />
<br />
<i>Beste Musik:</i><br />
<b>Marc Shaiman | Mary Poppins' Rückkehr</b><br />
Runner up: John Powell | Solo - A Star Wars Story<br />
<br />
<i>Bester Song:</i><br />
<b>Trip a little light fantastic | Mary Poppins' Rückkehr</b><br />
Runner up: Shallow | A Star is Born<br />
<br />
<i>Beste visuelle Effekte:</i><br />
<b>Ready Player One</b><br />
<br />
_________________________________________________________________<br />
<br />
<br />
<i>Größte Überraschung:</i><br />
<b>Leave no Trace</b><br />
<br />
<i>Größte Enttäuschung:</i><br />
<b>Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen</b><br />
<br />
<i>Lichtblicke:</i><br />
<b>Thomasin McKenzie | Leave no Trace</b><br />
<b>Charlie Plummer | Lean on Pete</b><br />
<b>Yalitza Aparicio | Roma</b><br />
<b>Timothée Chalamet | Call me by your name</b><br />
<br /></div>
_________________________________________________________________<br />
<br />
<br />
<i>Und hier nun die komplette Filmliste 2018 in alphabetischer Reihenfolge:</i><br />
<br />
<span color:="" d85c6="" style="color: #00cccc;">★★★★</span><span style="color: #00cccc;">★</span><br />
Lean on Pete <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
<b>Leave no Trace</b> <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
Mary Poppins Rückkehr<br />
Roma <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
<i><b><span style="color: #cc0000;"><br /></span></b></i>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="color: #3d85c6;">★★★★☆</span></div>
25 km/h<br />
A Beautiful Day <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
A Quiet Place<br />
A Star is Born<br />
Aquaman 3D<br />
Annihilation - Auslöschung <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Ant-Man and the Wasp 3D<br />
Avengers: Infinity War<br />
The Ballad of Buster Scruggs <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Ballon<br />
BlackKklansman <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
Black Panther 3D<br />
Bumblebee 3D<br />
Der Brotverdiener <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Call me by your Name<br />
<a href="http://the-other-side-of-film.blogspot.de/2018/01/filmkritik-die-dunkelste-stunde.html">The Darkest Hour</a><br />
Feinde - Hostiles<br />
First Reformed <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
<a href="http://the-other-side-of-film.blogspot.de/2018/01/filmkritik-greatest-showman.html">The Greatest Showman</a><br />
Mission: Impossible - Fallout 3D<br />
Ready Player One 3D<br />
The Rider <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
The Shape of Water<br />
Solo: A Star Wars Story 3D<br />
Sweet Country <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
<a href="http://the-other-side-of-film.blogspot.de/2018/02/filmkritik-three-billboards-outside.html">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</a><br />
Unersetzlich <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Die Unglaublichen 2 - The Incredibles 2<br />
Die Verlegerin<br />
Wind River<br />
Wolfsnächte <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt;"><br />
<span style="color: #009900; font-family: "times new roman"; font-size: small;">★★★☆☆</span></span><br />
22 July <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Bohemian Rhapsody<br />
The Christmas Chronicles <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
<a href="http://the-other-side-of-film.blogspot.de/2018/01/filmkritik-commuter.html">The Commuter</a><br />
Deadpool 2<br />
Die Farbe des Horizonts<br />
Jurassic World 2 3D<br />
The Kissing Booth <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Love, Simon <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
Maria Magdalena<br />
Maze Runner - Die Auserwählten in der Todeszone <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
The Open House <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Pacific Rim 2: Uprising 3D<br />
Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />
Searching <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
TAU <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i><br />
Tomb Raider 3D<br />
Venom 3D<br />
When we first met <i><b><span style="color: #cc0000;">Netflix</span></b></i></div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt;"><br />
<span style="color: #cc6600; font-family: "times new roman"; font-size: small;">★★☆☆☆</span></span><br />
Insidious - The last Key <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
The Meg 3D<br />
Predator 3D<br />
Rampage <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
Skyscraper 3D<br />
<span style="color: #cc0000;"><span style="color: black;">Wahrheit oder Pflicht </span></span><i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i><br />
<span style="color: black;"><span style="color: #cc0000;"><br />
</span></span><br />
<span style="color: black;"><span style="color: #cc0000;">★☆☆☆☆</span></span><br />
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; font-family: "Times New Roman"; font-size: medium; font-style: normal; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: start; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;">
</div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-width: 0px; color: black; font-family: "Times New Roman"; font-size: medium; font-style: normal; font-variant-caps: normal; font-variant-ligatures: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; margin: 0px; orphans: 2; text-align: start; text-decoration-color: initial; text-decoration-style: initial; text-indent: 0px; text-transform: none; white-space: normal; widows: 2; word-spacing: 0px;">
The Strangers: Opfernacht <i><span style="color: #0b5394;"><b>Heimkino</b></span></i></div>
</div>
<div>
_________________________________________________________________</div>
<br />
<br />
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><i>Sternetafel:</i></span><br />
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><span style="color: cyan;">★★★★★</span> | <i>herausragend</i></span><br />
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><span style="color: #3d85c6;">★★★★☆</span> | <i>sehr gut</i></span><br />
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: #009900;"><span style="font-size: x-small;">★★★☆☆</span></span><span style="font-size: x-small;"> | <i>gut</i></span></span><br />
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><span style="color: #b45f06;">★★☆☆☆</span> | <i>akzeptabel </i></span><br />
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><span style="color: #cc0000;">★☆☆☆☆</span> | <i>schwach</i></span>Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-58633471883623208822018-09-30T13:08:00.000+02:002018-09-30T18:38:57.241+02:00Der Bushranger-Film: Australiens wichtigstes Filmgenre<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmgPvTFfyQJVAK_nvSIn2BrnKsUtsH1mW01iXijjxSTckmXdDc05swCbuHAKaxHp5uw8FSVuDrEWjWNmqB3KN36tXHLQXHXyDssRRahSpPhzI1ceXhGrYTFH1LSXeQ__rM0qkexnOqAyqY/s1600/The+Proposition.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: justify;"><span style="font-family: inherit;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmgPvTFfyQJVAK_nvSIn2BrnKsUtsH1mW01iXijjxSTckmXdDc05swCbuHAKaxHp5uw8FSVuDrEWjWNmqB3KN36tXHLQXHXyDssRRahSpPhzI1ceXhGrYTFH1LSXeQ__rM0qkexnOqAyqY/s1600/The+Proposition.jpg" width="560" /></span></a><br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<i><b>Zum Filmstart von Warwick Thornstons <span style="font-variant-caps: small-caps;">Sweet Country.</span></b></i><br />
<br />
Der australische Film hat mehr zu bieten als <span style="font-variant-caps: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps;">Crocodile Dundee</span> </span>oder <span style="font-variant-caps: small-caps;">Ein Schweinchen namens Babe</span>. Australien hat viel mehr eine der ältesten Filmgeschichten der Welt. Dass der Bushranger-Film, quasi der australische Western - oder gar Film an sich - par excellence, ein extrem vielseitiges, beliebtes und erfolgreiches Genre ist Down Under, soll dieser folgende Essay aufweisen.</div>
</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Bushranger </b></div>
<div style="text-align: justify;">
James Joyce schrieb einmal, dass die Zivilisation vermutlich die Erschaffung ihrer Gesetzlosen war.[1] Tatsächlich sind ebenjene Gesetzlose, die Outlaws und Helden, die in allen Formen, Größen, Farben, Glaubensbekenntnissen, Nationalitäten und Geschlechtern[2] in aller Welt zu Volkshelden wurden, bis in die heutige Zeit hinein in allen Ländern und Kulturen rund um den Globus bekannt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<i>The outlaw hero is a particular and very well-defined type of folk hero who inhabits the grey area between criminality and political or prepolitical protest. His tradition can be traced as a cultural constant that persists over time and through space, and is available to be called into use whenever circumstances are appropriate. Outlaw heroes, real and fictional, exist in most of the world’s folklores, celebrated particularly in song and narrative, as well as through other verbal folkloric genres.</i>[3]<br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der australische Bushranger, Daniel „Mad Dog“ Morgan und Ned Kelly zählen hier zu den berühmtesten, ist eine „solitary figure, flanked by a few sympathizers, but representative of a whole oppressed class; the ‚traps‘ are interchangeable, uniformed men in numbers, who die foolish flies in the interests of the state, or survive like grim bull-terriers to become the unshakeable nemesis of the hero.”<span class="MsoFootnoteReference"><span class="MsoFootnoteReference"><span lang="EN-GB" style="line-height: 115%;">[4]</span></span></span><br />
<span class="MsoFootnoteReference"><span class="MsoFootnoteReference"><span lang="EN-GB" style="line-height: 115%;"><br /></span></span></span></div>
Der Begriff des „Bushrangers” hatte sich in Australien schon seit den späten 1790er Jahren etabliert und bezeichnete die aus den Gefängnissen in den australischen Busch entflohenen Sträflinge[5] oder einfach nur Straßenräuber vom Land.[6] Schon sehr früh fanden die Bushranger Sympathisanten unter der Bevölkerung, Balladen und Geschichten über sie wurden verfasst.<br />
<div>
<br /></div>
<i>The bushranger was, in general, looked upon as a sort of martyr to convictism. [...] It was he who rose against the tyranny of their prison despot and the dread consequences of their criminal law. He was the bold Robin Hood of their morning songs.</i>[7]<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><br />
</span></b> <b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Die Bushranger-Filme<span style="font-size: small;"><o:p></o:p></span></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Die Bushranger-Filme stellen das vermutlich erste Filmgenre Australiens dar. Zwischen 1906 und 1914 gab es eine Vielzahl an Historienfilmen, die von meist realen Bushrangern[8] und Outlaws handelten.[9] Schon 1904 drehte Joseph Perry mit <span style="font-family: inherit; font-variant-caps: small-caps; font-variant-east-asian: normal; font-variant-numeric: normal; line-height: 150%;">Bushranging in North Queensland</span><span style="line-height: 150%;"> (AUS 1904) einen kurzen Spielfilm über das australische Bushranging, ehe zwei Jahre später <span style="font-family: inherit; font-variant-caps: small-caps; font-variant-east-asian: normal; font-variant-numeric: normal; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps;">The Story of the Kelly</span></span></span><span style="font-family: inherit; font-variant-caps: small-caps; font-variant-east-asian: normal; font-variant-numeric: normal; line-height: 150%;"><span style="font-size: small; font-variant-east-asian: normal; font-variant-numeric: normal; line-height: 150%;"> Gang </span></span><br />
<span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: justify;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><span style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="171" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjuw_wXy4tZD63jyDK67LyKi-4r0uf9Dx1mnoO8xmMq_4uKZb3fqfFr-pqNexgah-wp5u533R39E9LiTk7fIIChU8y5yzSlrW083yVNE7RKeCbcJd2RaEhtYRNvpi_8h1E_EAmF5x_vsus1/s1600/The+Story+of+the+Kelly+Gang+1906.jpg" width="320" /></span></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Der erste Spielfilm der Geschichte: <span style="font-size: x-small;"><span style="font-variant: small-caps; line-height: 24px; text-align: justify;">The Story of the Kelly Gang (1906)</span></span></td></tr>
</tbody></table>
</span><span style="font-size: small;"></span></span></span><br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="line-height: 150%;">die gesetzlose Kelly-Bande romantisierte, dem Outlaw-Image heldenhaften Charakter verpasste und den Autoritäten nur geringen Respekt entgegen brachte.[10] Der Erfolg des Films, dem ersten von bislang acht Kinofilmen über Australiens berühmtesten Bushranger und Outlaw Ned Kelly [11], bildete das Muster des Genres, das bis 1912 gedeihen konnte. Dann machte die australische Regierung den Filmemachern einen Strich durch die (finanziell gut aufgehende) Rechnung und verbot die Bushranger-Filme auf Grund ihres mutmaßlich schädlichen Einflusses auf die (vor allem jüngere) Bevölkerung in den Staaten New South Wales und Victoria – in denen ein Großteil der Australier lebt.[12] Die hohe filmgeschichtliche Signifikanz von The Story of the Kelly Gang wird auch in der Aufnahme in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO im Jahr 2007 als frühester narrativer Langfilm deutlich.[13] Zu den in den weiteren Jahren dem erfolgreichen Vorbild von 1906 folgenden 14 Bushranger-Filmen[14] gehörten unter anderem</span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="line-height: 150%;"> </span></span></span></span></span><span style="line-height: 150%;">die erste von bislang fünf Verfilmungen von Rolf Boldrewoods Roman </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Robbery under Arms</span></span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"> </span></span></span></span><span style="line-height: 150%;">(AUS 1907), </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">The Life and Adventures of John Vane, the notorious Australian Bushranger </span></span></span></span></span><span style="line-height: 150%;">(AUS 1910), </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Thunderbolt</span></span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="line-height: 150%;"> </span></span></span></span></span><span style="line-height: 150%;">(AUS 1910) </span><span style="line-height: 150%;">und </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Moonlite</span></span></span></span></span><span style="line-height: 150%;"> (AUS 1910) sowie </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Ben Hall and his Gang</span></span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"> </span></span></span></span><span style="line-height: 150%;">(AUS 1911). Auch </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Dan Morgan</span></span></span></span></span><span style="line-height: 150%;"> (AUS 1911) machte mit seiner offenen Brutalität und Kaltblütigkeit den Behörden eine Entscheidung über ein Aufführverbot (das bis Ende der 1940er Jahre Bestand hatte) einfach.[15] Das hielt viele Filmemacher allerdings nicht davon ab, weiterhin Filme über die berühmten Outlaws zu drehen und so wurden beispielsweise mit </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">The Kelly Gang</span></span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"> </span></span></span></span><span style="line-height: 150%;">(AUS 1920) und </span><span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Robbery under Arms</span></span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"> </span></span></span></span>(AUS 1920) weitere Bushranger-Filme produziert.[16]<br />
<br /></div>
<span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;"><span style="font-size: small;"> </span></span></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Da die Aufführung von Bushranger-Filmen vielerorts verboten war, konnte in den 1920er und 1930er Jahren mit den sogenannten Bush-Comedies, beziehungsweise „blackbock farces“, ein anderes, typisch australisches Subgenre florieren.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[17]</span></span><!--[endif]--></span> Erst in den 1950er Jahren konnten mit <span style="font-variant: small-caps;">Captain Thunderbolt (AUS 1953)</span>, in dem der Bushranger als „working class hero“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[18]</span></span><!--[endif]--></span> porträtiert wurde, und der ersten Tonfilmfassung</span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"> von <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: justify;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQQNqb55NKMUMNiTg94Hw3T00vi95qwx5HbUX_V9-KTl_Yz7BDbWnmkkNoR7k47lpVWWLgok4KDCi2Ca7DRLIqy6p6jTTrLfbbKQhKRTgKLnIlTKRskanI1rW6NgdmwD0m9yATXIgj_XUb/s1600/Robbery+Under+Arms+1957.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="168" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQQNqb55NKMUMNiTg94Hw3T00vi95qwx5HbUX_V9-KTl_Yz7BDbWnmkkNoR7k47lpVWWLgok4KDCi2Ca7DRLIqy6p6jTTrLfbbKQhKRTgKLnIlTKRskanI1rW6NgdmwD0m9yATXIgj_XUb/s1600/Robbery+Under+Arms+1957.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="line-height: 24px; text-align: justify;">Peter Finch in </span><span style="font-variant: small-caps; line-height: 24px; text-align: justify;">Robbery under Arms (1957)</span></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-variant: small-caps;">Robbery under Arms</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Die Farm der Verfluchten</span>, UK/AUS 1957) Bushranger-Filme wieder größere Erfolge feiern. 1970 erschien Tony Richardsons Version von <span style="font-variant: small-caps;">Ned Kelly</span> mit Mick Jagger in der Titelrolle, vier Jahre später folgte Philippe Moras <span style="font-variant: small-caps;">Mad Dog Morgan</span>. <span style="font-variant: small-caps;">The Chant of Jimmie Blacksmith</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Die Ballade von Jimmie Blacksmith</span>, AUS 1978) und <span style="font-variant: small-caps;">Red Hill</span> (AUS 2010) zeigen wiederum, dass nicht nur weiße Siedler und Immigrantensöhne, sondern auch Aborigines Bushranger sein können.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[19]</span></span><!--[endif]--></span> Die indigenen Einwohner Australiens spielen zudem seit den 1970er Jahren eine wichtigere Rolle im australischen Kino und werden seit dieser Zeit markanter und zentraler integriert: In <span style="font-variant: small-caps;">Mad Dog Morgan</span> steht dem titelgebenden Outlaw ein Aborigine treu zur Seite, in John Hillcoats <span style="font-variant: small-caps;">The Proposition</span> sind gleich zwei Aborigines in wichtigen Rollen zu sehen.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[20]</span></span><!--[endif]--></span> Leider ist kein einziger Bushranger-Film aus den ersten 20 Jahren des frühen australischen Kinos vollständig erhalten geblieben, weswegen oft nur Spekulationen und Mutmaßungen möglich sind und ein exaktes Bild der frühen Bushranger-Filme nicht exakt rekonstruierbar ist.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[21]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Weitere Formen des australischen Westerns<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Neben dem nun schon besprochenen Bushranger-Film brachte der australische Film noch andere Subgenres des Western hervor. Die wichtigsten sollen hier kurz angeführt werden.<span style="font-size: small;"><o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">||| Der Meat Pie Western<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Die den amerikanischen Western ähnelnden Filme, die im australischen Outback angesiedelt sind, werden als <b>Meat Pie Western</b> bezeichnet. Der Begriff dient dabei der Differenzierung eben jener amerikanisierter Western aus Australien von den eher auf historischen Grundlagen basierenden Filmen wie den Bushranger-Filmen.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[22]</span></span><!--[endif]--></span> Zu diesen Meat Pie Western zählen unter anderem <span style="font-variant: small-caps;">Rangle River</span> (AUS 1936), <span style="font-variant: small-caps;">Captain Fury</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Australien in Flammen</span>, USA 1939), <span style="font-variant: small-caps;">The Kangaroo Kid</span> (AUS/UK 1950), <span style="font-variant: small-caps;">Raw Deal</span> (AUS/USA 1977), <span style="font-variant: small-caps;">The Man from</span> <span style="font-variant: small-caps;">Snowy River</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Snowy River</span>, AUS 1982), <span style="font-variant: small-caps;">Quigley Down Under</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Quigley der Australier</span>, AUS/USA 1990) oder <span style="font-variant: small-caps;">Australia</span> (AUS/USA/UK 2008). Der Begriff Meat Pie Westerns ist dabei eine kulinarische Anlehnung an die italienischen Spagetti-Western, an die auch die Sauerkraut-Western (Karl May-Verfilmungen) aus Deutschland, die Zapata-Western (politische Spagetti-Western wie <span style="font-variant: small-caps;">La Resa dei Conti</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Der Gehetzte der Sierra Madre</span>, ES/IT 1966), die in Mexiko angesiedelt sind) oder die französischen Camembert-Western (wie <span style="font-variant: small-caps;">Dynamite Jack </span>(<span style="font-variant: small-caps;">Dynamit Jack</span> (F/IT 1961)) angelehnt sind.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[23]</span></span><!--[endif]--></span> Tom O’Reagan nennt die Meat Pie Western auch Kangaroo-Western und sieht <span style="font-variant: small-caps;">The Man from</span> <span style="font-variant: small-caps;">Snowy River</span> als deren Paradebeispiel, da er unterhaltsam, kommerziell und im Stile Hollywoods produziert wurde und sich damit klar von den Bushranger-Filmen abgrenzt.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[24]</span></span><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftn24" name="_ftnref24" title=""><!--[endif]--></a></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">||| Die Drover-Filme<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Auch die Western, die vor allem von Viehtrieben handeln und deswegen als <b>Drover-Filme</b> bezeichnet werden, stellen eine Untergruppe des australischen Westerns dar. So zählen unter anderem <span style="font-variant: small-caps;">The Overlanders</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Das große Treiben</span>, AUS/UK 1946) und <span style="font-variant: small-caps;">The Sundowners (Der endlose Horizont, </span>UK/AUS/UK 1960), aber auch die schon genannten <span style="font-variant: small-caps;">The Man from</span> <span style="font-variant: small-caps;">Snowy River</span> und <span style="font-variant: small-caps;">Australia</span> in diese Kategorie. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">||| Genre-Mixturen<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Filme, die Westernelemente nutzen, aber vordergründig einem anderen Genre angehören, sind beispielsweise <span style="font-variant: small-caps;">Mad Max 2 (Mad Max 2 – Der Vollstrecker, </span>AUS 1982), der das Format eines Westerns voll und ganz adoptiert<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[25]</span></span><!--[endif]--></span>, <span style="font-variant: small-caps;">Red Hill</span>, der einem Bushranger-Film ähnelt, aber im modernen Australien angesiedelt ist, und die Abenteuerkomödie <span style="font-variant: small-caps;">Crocodile Dundee (Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen</span>, AUS 1986), die ebenfalls einige Westernmerkmale aufweist.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Die Bushranger-Filme <span style="font-variant: small-caps;">Mad Dog Morgan </span>und <span style="font-variant: small-caps;">The Proposition</span><o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Anhand von Philippe Moras <span style="font-variant: small-caps;">Mad Dog Morgan </span>und John Hillcoats <span style="font-variant: small-caps;">The Proposition </span>sollen im Folgenden zwei Filme analysiert werden, die zu den wichtigsten Vertretern des Bushranger-Films gehören. Der Fokus wird dabei auf Moras Film liegen, von dem aus schließlich Bezüge zu Hillcoats Werk hergestellt werden sollen.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 150%;">Als Philippe Mora 1976</span><span style="font-variant: small-caps; line-height: 150%;"> Mad Dog Morgan </span><span style="line-height: 150%;">veröffentlichte, war das Genre des Bushranger-Films schon 70 Jahre alt. Heute, noch einmal gut 40 Jahre später, zählt Moras Film nicht zuletzt dank Dennis Hoppers Darstellung des Outlaws zu den besten Filmen seiner Art.</span><span class="MsoFootnoteReference" style="line-height: 150%;"><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[26]</span></span></span><span style="line-height: 150%;"> Der Film, in dem der Amerikaner Hopper einen der berühmtesten Bushranger Australiens als Opfer des Staates, Rächer der Armen und Freund der Aborigines portraitiert, ist ein brutaler Outback-Western, der Morgan als eine Art Jesse James von New South Wales etabliert.</span><span class="MsoFootnoteReference" style="line-height: 150%;"><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[27]</span></span></span><span style="line-height: 150%;"> Was den Film vor allem von anderen Bushranger-Filmen bis zu dieser Zeit unterscheidet, ist die explizite Brutalität, die in den Vordergrund gestellt wird. Morgan wird zwar als von der Gesellschaft zu Unrecht bestrafter Held – und nicht als Bösewicht – dargestellt und erntet bei der Bevölkerung auch immer wieder Sympathien, dennoch ist es für das Publikum schwer, sich mit dieser extremen Figur zu identifizieren.</span><span class="MsoFootnoteReference" style="line-height: 150%;"><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[28]</span></span></span></span></div>
</div>
<div>
<br /></div>
<i>Like Jimmie Blacksmith, the eponymous hero of Philippe Mora’s Mad Dog Morgan finds no place in society and takes revenge on it, as a bushranger. After serving twelve years’ hard labour for stealing a man’s clothes, Morgan joins forces with an Aboriginal, Billy, and learns to use the empty, threatening landscape to his own purposes.</i>[29]<br />
<div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="line-height: 150%;">Daniel Morgan, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, wird schon in den ersten Filmminuten als Außenseiter dargestellt: Als ein weißer Siedler einem Chinesen einen Stein an den Hinterkopf wirft, schlägt Morgan ihn zu Boden und geht daraufhin ins Lager der Chinesen um sich dort eine Opiumpfeife zu gönnen – schließlich kann man sie bei den Asiaten viel besser amüsieren. Sein weißer Begleiter steht der Sache skeptisch gegenüber und sollte Recht behalten. Am selben Abend überfallen die Siedler das Lager, setzen es in Brand und töten neben Morgans Begleiter auch sämtliche Chinesen und Prostituierten. Schon in den ersten Minuten werden die Weißen als brutale Sadisten gezeigt. Mora setzt auch von Anfang an auf Schockelemente, denn beim Überfall der Siedler sieht man schon beim ersten Schuss platzende Gedärme, literweise Blut und zum Schluss gar den durchlöcherten Kopf eines Mannes in Großaufnahme. Die Kamera hält schonungslos drauf – und zwar in Nahen oder gar Großaufnahmen, es bleibt keine Zeit für Distanz, man ist mitten drin in diesem grotesken Massaker. </span><span style="font-variant-caps: small-caps;">The Proposition </span><span style="line-height: 150%;">ist nicht</span> weniger zimperlich was die Darstellung von Gewalt betrifft. Auch hier gibt es zerplatzende Köpfe und Unmengen Blut. John Hillcoat geht allerdings manchmal auch etwas subtiler vor und setzt zuweilen auf Symbole und Metaphern. So ist es die Einstellung von Captain Stanley, der in seinem Bett liegt während das blutrote Sonnenlicht sein Zimmer überflutet, Vorbote der blutigen Ereignisse, die schon bald folgen werden.</div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: justify;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLOme3aPbtyBwu40F-4h0uJ_Dw6R1qrpWKFM25fwoAcfm7KmZkNuweePps_aYx0Tj8fwFA4n5B6ZSxwxy8sJq3lSUu46ev0N-dx5iGLjGy1YPKAi8p9Y_5ejBBHxzOhfUHnuSnNFLdIHhK/s1600/Mad+Dog+Morgan.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><span style="font-family: inherit;"><img border="0" height="169" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLOme3aPbtyBwu40F-4h0uJ_Dw6R1qrpWKFM25fwoAcfm7KmZkNuweePps_aYx0Tj8fwFA4n5B6ZSxwxy8sJq3lSUu46ev0N-dx5iGLjGy1YPKAi8p9Y_5ejBBHxzOhfUHnuSnNFLdIHhK/s1600/Mad+Dog+Morgan.jpg" width="320" /></span></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-small;">Dennis Hopper in <span style="font-variant: small-caps; line-height: 24px; text-align: justify;">Mad Dog Morgan (1976)</span></span></td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><br />
</span></span><span style="line-height: 150%;">Nach dem Massaker springt die Handlung von </span><span style="font-family: inherit;"><span style="font-variant: small-caps; line-height: 150%;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Mad Dog Morgan</span></span></span> zunächst einmal schrittweise voran: Man sieht Morgan drei Männer überfallen, stiehlt ihnen jedoch nur Kleidung und kein Geld, lässt ihnen auch Decken zurück, damit sie nicht erfrieren und ihre Familien wieder sehen können. Diese Gnade und Menschlichkeit ist sein Markenzeichen zu Beginn und macht ihn gar zu einer Art Gentleman-Gauner. Ein Schnitt auf zwei wohlhabende Männer, die im Busch Vögel beobachten, folgt der Szene und es wird klar, dass einer der beiden Männer Richter ist, der vor allem deswegen so viele Menschen verurteilt, weil Geld für neue Straßen benötigt wird. Auch hier wird ohne Umwege direkte Kritik an den Behörden und raffsüchtigen Einwanderern geübt. In der nächsten Szene steht Morgan plötzlich vor Gericht und wird zu zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt – für den Kleiderdiebstahl. Auf der Gefängnisinsel, auf die er nun gebracht wird, wird er gefoltert, gebrandmarkt und vergewaltigt. Das Leid des Mannes wird konsequent und gleichzeitig geradezu beiläufig dargestellt. Mora hält sich nicht lange mit ruhigen Einstellungen auf, zügige Schnitte treiben die Handlung voran, lassen den Zuschauer kaum verstehen, was Morgan angetan wird – es muss einfach akzeptiert werden.</div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="line-height: 150%;"><br /></span>
<span style="line-height: 150%;">Als Morgan wegen guter Führung nach der Hälfte seiner abzusitzenden Zeit freigelassen wird, beginnt er ohne zu zögern mit seinem Rachefeldzug. Die Handlung setzt nun allerdings drei Jahre aus (was ein Voice-Over dem Zuschauer mitteilt) und greift dann wieder ins Geschehen ein, als ein mittlerweile vollbärtiger und von den Jahren gezeichneter Morgan ein Pferd stiehlt. Die beiden Männer, die ihn verfolgen, der eine ein Angsthase, der andere ein Großmaul, schießen sofort auf Morgan, der wiederum verletzt aber ohne sich zu wehren davonreitet. Schwer verwundet findet er in dem Aborigine Billy seinen Retter. Immer wieder gibt es Schnittbilder, die weite Landschaften zeigen, bei Tag oder Nacht, im Busch oder auf freier Fläche, oft endlose Panoramen, ohne ein Lebewesen im Bild. Geradezu malerisch komponiert Mora diese Naturbilder, die im extremen Kontrast zur Brutalität der Menschen stehen, die diese Landschaft bewohnen.[30] Sobald Menschen auftauchen, ist die Kamera zumindest in einer Halbtotalen dabei, weite Einstellungen mit Menschen sind eine Seltenheit bei Mora. Selbst die Establishing Shots sind nie total gefilmt, so dass man kaum eine Chance hat, sich zu orientieren. Das ist aber auch nicht unbedingt nötig, da die Landschaften, wie auch Nils Plath schreibt, immerzu eine eigenständige Geschichte erzählen – „eine Geschichte, die den Anspruch erhebt, neben der narrativen Erzählhandlung des Films auch kommentiert, weitergeschrieben und vor allem wahrgenommen zu werden.“[31] In </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">The Proposition</span></span><span style="line-height: 150%;"> </span></span>ist die Kamera ebenfalls nah am Geschehen dabei, setzt nicht auf eine distanzierte Kamera, um das Spektakel, die Landschaft, zu offenbaren. Die Close-ups, die den Handlungsfluss drosseln und damit Ruhe, Spannung und eine besondere Intimität erzeugen, sind in jedem Fall ungewöhnliche Elemente eines Bushranger-Films.[32]</div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; text-align: justify;">
Daniel Morgans Geschichte wird durch die Natur zweifelsohne geprägt und mitbestimmt: Der Lebensraum, der sich um ihn herum öffnet, ist ein wichtiges Element von Mad Dog Morgan, „wobei sich eine auratische Mensch/Natur-Symbiose [entwickelt], die eine Heimat [zeigt], die gleichzeitig Herausforderung und Idylle [ist].“[33] Und tatsächlich ist Morgan nur ein Gast, der sich in diese wilde Natur hineingewagt hat.[34] Doch dank der Hilfe seines ihm treu zur Seite stehenden Freundes Billy, dem Aborigine, an den ihn schon fast etwas mehr als die typisch australische „Mateship“ bindet, lernt er schnell, sich lautlos im Busch fortzubewegen und geradezu eins mit der Natur zu werden. Die Natur dominiert dabei oftmals durch ihre Größe und Macht über den Menschen, sie entwickelt ein Eigenleben und wird zum Protagonisten im Film. Der Mensch hat so nicht nur mehr das Gesetz zum Gegner, sondern auch die eigenen körperlichen Kräfte und das fremde, wilde Land, das deswegen nicht immer einladend dargestellt wird, sondern als harter Gegner des Menschen.[35] Die Landschaftsdarstellung in <span style="font-family: inherit; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">The Proposition </span>wird auch in Roger Eberts Filmbesprechung hervorgehoben:</div>
<div>
<br /></div>
<i>The setting is the Outback of Australia as I have never seen it before. These spaces don't seem wide open because an oppressive sky glares down at the sullen earth; this world is sun-baked, hostile, unforgiving, and it breeds heartless men. [...] There is the sense that spaces there are too empty to admit human content. There are times in "The Proposition" when you think the characters might abandon their human concerns and simply flee from the land itself.</i>[36]<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><br /></span><span style="line-height: 150%;">Ein wiederkehrendes filmisches Motiv von </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Mad Dog Morgan</span></span><span style="font-size: small; line-height: 150%;"> </span></span><span style="line-height: 150%;">ist die Durchbrechung der vierten Wand und das direkte Ansprechen des Zuschauers. Der Film beginnt schon mit einer solchen Einstellung: Der die Jagd auf Daniel Morgan vorantreibende Detective erzählt dem Zuschauer vor einer Mauer stehend von der Suche und Tötung Morgans, bevor die Haupthandlung einsetzt. Dieser quasi dokumentarische Einstieg ist deswegen auch interessant und sinnvoll, da der Film auf der Geschichte eines realen Bushrangers, eben Daniel Morgan, basiert und sich die Ereignisse so oder so ähnlich ereignet haben könnten. Im Verlauf des Films steht Morgan dann wie Robert De Niro in </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Taxi Driver</span></span></span><span style="line-height: 150%;"> (USA 1976) mit zwei Revolvern in der Hand in der Wildnis und wendet sich ebenfalls direkt an den Zuschauer, schreit ihn provokant an, er solle sein Geld hergeben oder müsse mit seinem Leben bezahlen. Nach einer dreiviertel Stunde begeht Morgan schließlich seinen ersten Mord: Auf die Distanz von weit über hundert Metern holt er mit einem einzigen Gewehrschuss einen schnellen Reiter von seinem Pferd. Seine scheinbar übermenschlichen Kräfte bringen dem Outlaw schnell den Ruf, er würde wie ein Geist auftauchen und verschwinden, weswegen ihn die Polizei nicht finden könne. Diese Übersinnlichkeit spiegelt sich auch in der Darstellung der Landschaft wieder: Der Busch wird bei </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Mad Dog Morgan</span></span></span><span style="line-height: 150%;"> als „metaphysical space“[37] dargestellt, als mythischer Raum, in dem alte Rituale der Aborigines, vom Schlangenerlegen über das Bumerang-Werfen hin zum Didgeridoo spielen, vollzogen werden. Darin unterscheidet sich der Film beispielsweise von klassischen Meat Pie Western wie </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">The Man from Snowy River</span></span></span>, in dem die australische Landschaft nichts Wundersames (mehr) hat, sondern in weiten, bunten Bildern als Postkartenpanorama inszeniert wird, in dem die weißen Australier keine „Europäer“ zu sein scheinen, keine Eindringlinge im Busch.[38]</div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: justify;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj4ijrNcIPFdbn5MVwvLwVdm6aME_W7_z-r-8igt4hGvuBtxNwRSGAL0anANiCRSvzuEFLs_O9hWeXSkK6sBfGsldBHM1jhnrDrGdvGbTAMXL5V6ANHPwnmeGwcwwRQE6kHJ_iIY7UFLxad/s1600/The+Proposition2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><span style="font-family: inherit;"><img border="0" height="167" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj4ijrNcIPFdbn5MVwvLwVdm6aME_W7_z-r-8igt4hGvuBtxNwRSGAL0anANiCRSvzuEFLs_O9hWeXSkK6sBfGsldBHM1jhnrDrGdvGbTAMXL5V6ANHPwnmeGwcwwRQE6kHJ_iIY7UFLxad/s1600/The+Proposition2.jpg" width="320" /></span></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-family: inherit; font-size: x-small;">Guy Pearce in <span style="font-variant: small-caps; line-height: 24px; text-align: justify;">The Proposition</span><span style="line-height: 24px; text-align: justify;"> (2005)</span></span></td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<span style="line-height: 150%;">In </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Mad Dog Morgan</span></span><span style="font-size: small; line-height: 150%;"> </span></span><span style="line-height: 150%;">wie in </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">The Proposition</span></span><span style="font-size: small; line-height: 150%;"> </span></span><span style="line-height: 150%;">leben die Figuren in einer Gesellschaft, die mit sich selbst kämpft, Gesetze mit aller Gewalt befolgen will und dabei ihre eigenen Ideologien verletzt. Die Anführer der Polizei werden brutal und sadistisch, die meist unfreiwillig auf der Jagd mitreitenden Männer eher ängstlich und unsicher dargestellt. Sie alle sind kaum besser oder gar zivilisierter als die gejagten Outlaws, die Behandlung der Gefangenen ist barbarisch und die Aborigines sind für sie nichts als störende „schwarze Rebellen“.[39] Nach seinem Tod wird in </span><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-variant-caps: small-caps; line-height: 150%;">Mad Dog Morgan</span></span><span style="font-size: small; line-height: 150%;"> </span></span>noch einmal in aller Deutlichkeit die Unmenschlichkeit und Brutalität der Polizei dargestellt, in dem man erst gestellte Bilder mit der Leiche machen lässt und der Superintendant schließlich anordnet, Morgan den Bart abzunehmen und seinen Hodensack abzuschneiden, da dieser einen guten Tabakbeutel hergeben würde. Schließlich wird gar noch beschlossen, ihn zu enthaupten, um den Kopf nach Melbourne zu schicken und dort mit dem Schädel von Gorillas zu vergleichen, da Morgan mehr Tier als Mann gewesen sein soll.<br />
<br />
Morgan dagegen zeigt auch nach dem ersten Mord (einige weitere werden noch folgen) Menschlichkeit und Gnade. Einem bettelarmen Spanier, den er ausrauben will, schenkt er am Ende selber Geld, weil dieser nichts besitzt, einer jungen Frau, die sich ihm in einem kleinen Hotel freiwillig anbietet, kann er nicht in die Augen sehen und flüchtet vollkommen verunsichert und stagnierend hinaus in die Wildnis, da ihn diese Situation sichtlich überfordert hat und er sich im Busch wohler zu fühlen scheint, als in der Gegenwart einer Frau. Als er schließlich kurz vor seinem Tod bei einer reichen Familie eindringt, verfällt er in Trauer und Kummer, erkennt, dass er sein ganzes Leben verpasst hat und ist den Tränen nahe, als die Tochter des Hausherren auf dem Klavier ein melancholisches Stück für ihn spielt. Immer dann, wenn Morgans Emotionen zu Tage kommen, bleibt die Kamera wieder nah bei ihm, fixiert ihn im Bild und lässt keine Ablenkungen zu.<br />
<br />
<b><span style="font-family: inherit; line-height: 150%;">Conclusio: Der Bushranger-Film – Australiens wichtigstes Filmgenre</span></b></div>
</div>
Bill Routt fasst in seinem Essay über die frühen australischen Bushranger-Filme zusammen, dass eben jene Filme die wichtigste Komponente der ersten fünf Jahre der Filmproduktion down under waren.<br />
<br />
<i>They set the initial terms for the Australian commercial narrative film trade, and even in some important, if largely contingent, ways may be said to have created that trade. Moreover, the circumstances of early Australian production and of Australian culture in the first decades of this century strongly suggest that, despite their parallels with certain early Westerns, this type of film is likely to have played a key role in Australian film history even in the (unimaginable) absence of the American cinema.</i>[40]</div>
<div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
Er geht sogar soweit, zu sagen, dass der Bushranger-Film mit der australischen Filmindustrie und -kultur stärker vernetzt sei, als der US-Western mit der amerikanischen.[41] Bushranger-Filme stellen einen elementaren, unabdingbaren Teil der australischen Kultur dar, sie sind die Geschichte der ersten 100 Jahre der Besiedelung und jedes Kind in Australien kennt Ned Kelly und seine Outlaw-Geschichten. Die Filme über Kelly, Mad Dog Morgan und die anderen Volkshelden sind Geschichten über das Wesen eines Outlaws, eines vom Staat zum Gesetzlosen degradierten Menschen, der alles dafür tun würde, seine Ehre und sein Leben wieder zurück zu bekommen. Es sind oft tiefgründige, brutale und deprimierende Geschichten, die erzählt werden, von Helden, die im scheinbar undurchdringbaren Busch oder der unendlich weiten, leeren Wüste von der unbezwingbaren Sonne gefoltert werden. <br />
<br />
Als vor 110 Jahren der erste Film über das Bushranging in Australien veröffentlicht wurde, war dies der Startschuss für ein Subgenre des Westerns, das bis heute vorhanden ist und trotz der jahrelangen Verbote neue Lebenskraft geschöpft und sich in den 70er Jahren wieder rehabilitiert hat. Mit <span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-family: inherit;"><span style="font-variant-caps: small-caps;">Mad Dog Morgan</span></span></span><span style="font-family: inherit; font-size: small;"> </span>gelang Philippe Mora ein Paradebeispiel des Bushranger-Films, der seinen legitimen Nachfolger in John Hillcoats <span style="font-variant: small-caps;"><span style="font-family: inherit;"><span style="font-variant-caps: small-caps;">The Proposition </span></span></span>gefunden hat. Heute werden der australische Busch, das Outback und auch die Aborigines, die es seit Jahrtausenden beleben, in einer ganz anderen Art und Weise im australischen Film dargestellt, als es noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Fall war. Es ist ein wenig Vergangenheitsbewältigung mit Unterhaltungswert, aber in jedem Fall ein Genre, das aus dem australischen Kino nicht mehr wegzudenken ist und wohl so lange bestehen bleiben wird, bis die Wüste oder der Busch für immer verschwunden sind.<br />
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-right: -.1pt; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 150%;"><i><span style="font-size: x-small;">Erstmalig veröffentlicht am 9. Mai 2014.</span></i></span></div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span> </div>
<div>
<div style="text-align: justify;">
<!--[if !supportFootnotes]--><span style="font-family: inherit;"><br clear="all" /></span> </div>
<hr size="1" style="text-align: left;" width="33%" />
<!--[endif]--> <br />
<div id="ftn1">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref1" name="_ftn1" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[1]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> James Joyce in: Quintelli-Neary, Marguerite (2008): The Irish American myth of the frontier west. Dublin (u.a.): Academica Press. Acknowledgment. <o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn2">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref2" name="_ftn2" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[2]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Seal, Graham (1996): The outlaw legend. A cultural tradition in Britain, America and Australia. Cambridge: University Press. S. 1.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn3">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref3" name="_ftn3" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[3]</span></span><!--[endif]--></span></a> <span lang="EN-GB">Ebd., S. 2.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn4">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref4" name="_ftn4" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[4]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Murray, Scott (1980): The new Australian cinema. London: Elm Tree Books. S. 91.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn5">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref5" name="_ftn5" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[5]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Seal (1996), S. 119.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn6">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref6" name="_ftn6" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[6]</span></span><!--[endif]--></span></a> <span lang="EN-GB">Vgl. Routt (2001)<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn7">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref7" name="_ftn7" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[7]</span></span><!--[endif]--></span></a> Seal (1996), S. 120.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn8">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref8" name="_ftn8" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[8]</span></span><!--[endif]--></span></a> Der Begriff des Bushrangers wird in Kapitel 5 noch genauer definiert.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn9">
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref9" name="_ftn9" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[9]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB"> Vgl. Goldsmith, Ben (2010): Introduction: Australian cinema. In: Ders. (Hrsg.) / Lealand, Geoff (Hrsg.): Directory of world cinema. Australia & New Zealand. Bristol (u.a.): Intellect. S. 10.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn10">
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref10" name="_ftn10" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[10]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB"> Vgl. McFarlane, Brian (1988): Australian Cinema. New York: Columbia University Press. S. 6.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn11">
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0.75pt 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref11" name="_ftn11" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[11]</span></span><!--[endif]--></span></a> <span lang="EN-GB">Laut Bill Routt gibt es acht Ned-Kelly-Filme mit einer Laufzeit von mindestens einer Stunde: </span><span lang="EN-GB" style="font-variant: small-caps;">The Story of the Kelly Gang</span><span lang="EN-GB">, <span style="font-variant: small-caps; mso-bidi-font-style: italic;">The Kelly Gang</span> (AUS 1920), <span style="font-variant: small-caps; mso-bidi-font-style: italic;">When the Kellys were out</span> (AUS 1923), <span style="font-variant: small-caps; mso-bidi-font-style: italic;">When the Kellys rode</span> (AUS 1934), <span style="font-variant: small-caps; mso-bidi-font-style: italic;">The Glenrowan Affair</span> (AUS 1951), <span style="font-variant: small-caps; mso-bidi-font-style: italic;">Ned Kelly</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Kelly, Der Bandit,</span> AUS 1970<span style="font-variant: small-caps;">), Reckless Kelly</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Robin Hood Junior,</span> AUS 1993) und <span style="font-variant: small-caps; mso-bidi-font-style: italic;">Ned Kelly</span> (</span><span lang="EN-GB" style="font-variant: small-caps;">Gesetzlos – Die Geschichte des Ned Kelly</span><span lang="EN-GB">,</span><span lang="EN-GB"> AUS/UK/USA/F 2003). </span>Vgl. Routt, Bill (2003b): The Kelly Films. <a href="http://www.routt.net/Bill/TheKellyFilms.htm">http://www.routt.net/Bill/TheKellyFilms.htm</a>. Abgerufen am 25. Februar 2014.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn12">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref12" name="_ftn12" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[12]</span></span><!--[endif]--></span></a> Vgl. Routt, Bill (2006): Die Entstehung des australischen Films. In: Nowell-Smith, Geoffrey (Hrsg.): Geschichte des internationalen Films. Stuttgart (u.a.): Metzler. S.385.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn13">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref13" name="_ftn13" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[13]</span></span><!--[endif]--></span></a> Vgl. Goldsmith (2010), S. 11. Nur die Filme </span><span style="font-size: x-small;">der Brüder Lumière, das Filmarchiv des holländischen Filmverleihers Jean Desmet aus der Zeit ab 1910, das Ingmar-Bergman-Archiv sowie <span style="font-variant-caps: small-caps;">The Wizard of Oz (Der Zauberer von Oz</span></span><span style="font-size: x-small;">, USA 1939) befinden sich in der Film-Rubrik auf der Liste!</span></div>
</div>
<div id="ftn14">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref14" name="_ftn14" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[14]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. McFarlane (1988), S. 6.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn15">
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref15" name="_ftn15" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[15]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB"> Vgl. Gaunson, Stephen (2010): Bushranger. In: Goldsmith, Ben (Hrsg.) / Lealand, Geoff (Hrsg.): Directory of world cinema. Australia & New Zealand. Bristol (u.a.): Intellect. S. 91.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn16">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref16" name="_ftn16" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[16]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Moran, Albert / Vieth, Errol (2005): The A to Z of Australian and New Zealand Cinema. Lanham (u.a.): The Scarecrow Press. S. 9.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn17">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref17" name="_ftn17" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[17]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Collins, Felicity Jane / Davis, Therese Verdun (2004): Australian Cinema after Mabo. Cambridge: University Press. S. 110.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn18">
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref18" name="_ftn18" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[18]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB"> O’Regan, Tom (1996): Australian national cinema. London (u.a.): Routledge. </span>S. 168.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn19">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref19" name="_ftn19" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[19]</span></span><!--[endif]--></span></a> Vgl. Gaunson (2010), S. 92.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn20">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref20" name="_ftn20" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[20]</span></span><!--[endif]--></span></a> Interessanterweise sind die beiden Aborigines, die in <span style="font-variant: small-caps;">The Chant of Jimmie Blacksmith</span> und <span style="font-variant: small-caps;">Mad Dog Morgan</span> mitwirkten, dieselben beiden, die in <span style="font-variant: small-caps;">The Proposition</span> mitspielen, nämlich David Gulpilil und Tommy Lewis – die beiden erfolgreichsten und bekanntesten indigenen Schauspieler Australiens.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn21">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref21" name="_ftn21" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[21]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Routt, Bill (2003a): Bush Westerns?: The Lost Genre. <a href="http://www.routt.net/Bill/BushWesterns.htm">http://www.routt.net/Bill/BushWesterns.htm</a>. Abgerufen am 25. Februar 2014.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn22">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref22" name="_ftn22" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[22]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Reade, Eric (1979): History and heartburn. The sage of Australian film, 1896 – 1978. Rutherford: <o:p></o:p></span></span><span style="font-size: x-small;">Fairleigh Dickinson Unversity Press. S. 294.</span></div>
</div>
<div id="ftn23">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref23" name="_ftn23" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[23]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Bloom, Peter J. (2001): Beyond the Western frontier: Reappropriations of the „good badman“ in France, the French colonies, and contemporary Algeria. In: Walker, Janet (Hrsg.): Westerns. Films through history. New York: Routledge. S. 197<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn24">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref24" name="_ftn24" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[24]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. O’Reagan, Tom (1982): The Man from Snowy River and Australian Popular Culture. <a href="http://wwwmcc.murdoch.edu.au/ReadingRoom/film/Snowy.html">http://wwwmcc.murdoch.edu.au/ReadingRoom/film/Snowy.html</a>. Abgerufen am 25. Februar 2014.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn25">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref25" name="_ftn25" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[25]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Rayner, Jonathan (2000): Contemporary Australian cinema: an introduction. Manchester: University Press. S. 40.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn26">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref26" name="_ftn26" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[26]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Routt, Bill (2005): The evening redness in the West. </span>In: The Age. Ausgabe vom 1. Oktober 2005. <a href="http://www.theage.com.au/news/film/the-evening-redness-in-the-west/2005/09/29/1127804605041.html">http://www.theage.com.au/news/film/the-evening-redness-in-the-west/2005/09/29/1127804605041.html</a>. Abgerufen am 25. Februar 2014. Routt spricht bei <span style="font-variant: small-caps;">Mad Dog Morgan </span>sogar vom besten Bushranger-Film, der je gedreht wurde.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn27">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref27" name="_ftn27" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[27]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Hardy, Phil (1991): The Western. The Aurum Film Encyclopedia. London: Aurum Press. S. 349.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn28">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref28" name="_ftn28" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[28]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Stratton, David (1980): The Last New Wave. The Australian Film Revival. Sydney: Angus & Robertson Publishers. S. 231.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn29">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref29" name="_ftn29" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[29]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> McFarlane (1988), S. 77f.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn30">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref30" name="_ftn30" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[30]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Hardy (1991), S. 349.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn31">
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0.0001pt 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref31" name="_ftn31" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[31]</span></span><!--[endif]--></span></a> Plath, Nils (2005): Landschaft erblicken. In: Giesenfeld, Günter / Koebner, Thomas (Hrsg.): Blicke auf Landschaften (2005). Marburg: Schüren-Presseverlag. S. 5.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn32">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref32" name="_ftn32" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[32]</span></span><!--[endif]--></span></a> Vgl. Routt (2005)<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn33">
<div class="MsoFootnoteTextCxSpMiddle" style="margin-left: 14.2pt; mso-add-space: auto; text-align: justify;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref33" name="_ftn33" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[33]</span></span><!--[endif]--></span></a> Grob, Norbert (1993): Der entgrenzte Blick. In: Belach, Helga (Hrsg.) / Jacobsen, Wolfgang (Hrsg.): Cinemascope. Zur Geschichte der Breitwandfilme. Berlin: Stiftung Deutsche Kinemathek und Wissenschaftsverlag Volker Spiess GmbH. S. 72. Norbert Grob bezieht sich hier auf Otto Premingers <span style="font-variant: small-caps;">River of no Return (Fluss ohne Wiederkehr, </span>USA 1954)<span style="font-variant: small-caps;">, </span>man kann aber offensichtlich diesen Gedanken gerade auf die Bushranger-Filme sehr gut anwenden.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn34">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref34" name="_ftn34" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[34]</span></span><!--[endif]--></span></a> Dass sich Menschen in der australischen Wildnis zurechtfinden müssen, wird oft in Filmen dargestellt: So müssen in <span style="font-variant: small-caps;">Rabbit-Proof Fence</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Long Walk Home</span>, AUS 2002) drei Aborigines-Kinder den Heimweg von einem Erziehungslager für Mischlingskinder zurück zu ihren Müttern antreten – zu Fuß durch die schier unbezwingbare Wüste. Von Alice Springs durch die Wüste hin zur Küste des Pazifischen Ozeans muss auch eine Abenteurerin in <span style="font-variant: small-caps;">Tracks (Spuren</span>, AUS 2013) wandern, während in <span style="font-variant-caps: small-caps;">The Adventures of Priscilla - Queen of the Desert </span>(<span style="font-variant: small-caps;">Priscilla – Königin der Wüste</span>, AUS/UK 1994) wiederum drei Transvestiten auf dem Weg durchs Outback nach Alice Springs sind und dort in ihren schrillen Kleidern wie Eindringlinge in einer fremden Welt wirken.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div id="ftn35">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref35" name="_ftn35" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[35]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-US" style="mso-ansi-language: EN-US;"> vgl. Petzke, Ingo (2007): Rabbit-Proof Fence. In: Mayer, Geoff (Hrsg.) / Beattie, Keith (Hrsg.): The Cinema of Australia and New Zealand. </span><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;">London: Wallflower Press. S. 234.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn36">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref36" name="_ftn36" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[36]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Ebert, Roger (2006): The Proposition. <a href="http://www.rogerebert.com/reviews/the-proposition-2006">http://www.rogerebert.com/reviews/the-proposition-2006</a>. Abgerufen am 25. Februar 2014.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn37">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref37" name="_ftn37" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[37]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> O’Reagan (1982)<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn38">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref38" name="_ftn38" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[38]</span></span><!--[endif]--></span></a> <span lang="EN-GB">Ebd.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn39">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref39" name="_ftn39" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[39]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Mitchell, Neil: The Proposition. In: Goldsmith, Ben (Hrsg.) / Lealand, Geoff (Hrsg.): Directory of world cinema. Australia & New Zealand. Bristol (u.a.): Intellect. S. 100f.<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn40">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit; font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref40" name="_ftn40" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[40]</span></span><!--[endif]--></span></a><span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;"> Routt (2001)<o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div id="ftn41">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: x-small;"><a href="https://draft.blogger.com/blogger.g?blogID=187073835502354452#_ftnref41" name="_ftn41" title=""><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="line-height: 115%;">[41]</span></span><!--[endif]--></span></a> Vgl. <span lang="EN-GB" style="mso-ansi-language: EN-GB;">Routt (2001)</span></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;">
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span> <span style="font-family: inherit;"><br />
</span> <b style="text-align: start;"><span style="font-family: inherit;">Trailer: The Proposition (2005)</span></b></div>
</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/G7V-CW_SUos" style="font-family: inherit;" width="560"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<span style="font-family: inherit;"> </span></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-30648734488525529402018-03-08T15:18:00.000+01:002018-05-05T12:56:00.287+02:00Filmkritik: John Carter<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2cwk5cdDeO3-yB_kEdSN7GuSU4FXd2cgAW_jMEXT9q0NY7ln2sLlzQZ8yk_LFdVDb0O2R8texvcpxtcPud1zVzniuv7xUtSo-83bZXMRq7pNqbO8Mdrs0ftpyQKaJV-jGki1RXvEG06J2/s1600/john_carter_stills-1600x900.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2cwk5cdDeO3-yB_kEdSN7GuSU4FXd2cgAW_jMEXT9q0NY7ln2sLlzQZ8yk_LFdVDb0O2R8texvcpxtcPud1zVzniuv7xUtSo-83bZXMRq7pNqbO8Mdrs0ftpyQKaJV-jGki1RXvEG06J2/s640/john_carter_stills-1600x900.jpg" width="560" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Es ist vorbestimmt gewesen - was es nicht besser macht. Die Walt Disney Company hat Andrew Stantons Realfilm-Regiedebüt regelrecht selbst geopfert, verstümmelt und dem Tode überlassen: <span style="font-weight: bold;">John Carter </span>sollte ein überdimensionaler Blockbuster werden - nun wird er als Beispiel für miserables Marketing und Finanzdebakel in die Filmgeschichte eingehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Alles begann damit, dass der ehemalige Disney-Chef Dick Cook seinem Pixar-Schützling Stanton, der schon zwei Oscars für seine animierten Meisterwerke <span style="font-style: italic;">Findet Nemo </span>und <span style="font-style: italic;">Wall-E </span>erhalten hatte, grünes Licht für ein Filmprojekt gab, zu dem ihm noch kein Drehbuch vorlag. Er sicherte Stanton 150 Millionen Dollar zu, aus denen schnell 200 wurden. Dann der Wechsel: Cook verließ Disney und Rich Ross übernahm das Ruder im Maus-Haus. Ein fataler Schicksalsschlag für Stanton und sein Projekt: Ross hielt gar nichts von <span style="font-weight: bold;">John Carter </span>und verfolgte nur noch ein Ziel: Schadensbegrenzung oder viel mehr: Selbstverstümmelung.<br />
<a name='more'></a><br />
So wurde im Laufe des letzten Jahres das Projekt unzählige Male weiterentwickelt und verändert: Inhaltlich entschied sich Andrew Stanton zu Änderungen, die viele Nachdrehs benötigten, was beim Animationsfilm, so Stanton, gängig und normal sei. Hier wurde ihm allerdings Fehlkalkulation vorgeworfen. Der erste Trailer zum Film, mysthisch und mythisch, wurde fast gänzlich von Stanton konzipiert, mit der Musik von Peter Gabriel und vielen Szenen des New York im 19. Jahrhunderts. Doch Disney wollte eigentlich einen Popcorn-Kracher und so wurde Stantons Meinung klein getreten und der zweite, finale Trailer mit Actionszenen angehäuft, Effekt-Shots und Pathos. Stanton war machtlos, obwohl er einst freie Hand hatte. Aus <span style="font-style: italic;">John Carter of Mars </span>wurde der nichtssagende Titel <span style="font-weight: bold;">John Carter </span>(angeblich damit das weibliche Publikum beim Wort <span style="font-style: italic;">Mars </span>nicht abgeschreckt wird) und zu allem Übel setzte man unzählige Szenen in den Trailer, die man aus anderen SF-Filmen von <span style="font-style: italic;">Star Wars </span>bis <span style="font-style: italic;">Avatar </span>schon kannte.<br />
<br />
Das Ding war nur: Edgar Rice Borroughs Geschichte von Carter, der von einer Höhle in der Wüste auf den Mars gelangt und dort eine ihm fremde Welt retten muss, ist exakt 100 Jahre alt. 1912 veröffentlichte der <span style="font-style: italic;">Tarzan</span>-Schöpfer seine erste Mars-Geschichte mit Carter, die zum großen Vorbild von Filmemachern wie George Lucas oder James Cameron wurde. Nur weiß das heutige Publikum das natürlich nicht. So erscheint <span style="font-weight: bold;">John Carter </span>wie ein Best-of von allseits bekannten SF-Klassikern, obwohl diese vielmehr bei Carter abgekupfert haben.<br />
Beispiel gefällig? Was lässt sich aus den Jeds (Kaiser einer Stadt) und Jeddaks (Kaiser einer Nation) wohl ableiten? Richtig: Die Jedi aus George Lucas <span style="font-style: italic;">Star Wars</span>-Universum. Es gibt dutzende Beispiele dieser Art (die offensichtlichste mag der Arena-Kampf mit Alienmonstern sein, den es auch in <span style="font-style: italic;">Angriff der Klonkrieger</span> zu sehen gibt - wobei sich die Alienrassen, die ihn ausrichten, auch noch ähneln).<br />
<br />
Man kann über das Vermarktungs-Desaster <span style="font-weight: bold;">John Carter</span> sagen was man will, der Film spielte aktuell weltweit rund 250 Millionen Dollar ein (soviel wie sein Budget) - und viel mehr wird es nicht werden. Disney-Analysten schrieben, der Film müsse aber 700 Millionen einspielen, damit man Gewinn mache. Andere sagten, der Film wäre ein Verlustgeschäft von 50 Millionen Dollar, wieder andere setzten die Zahl auf 200 Millonen hoch. Fakt ist: Der Film wird kein Erfolgserlebnis für Disney sein - aber er ist auch nicht der von einigen beschriebene größte Flop der Filmgeschichte. Man darf auch das Merchandise und die Homevideo-Sparte Disneys nicht unterschätzen. Nichtsdestotrotz hat die Disney Company ihren teuren Fantasyspaß gehörig in den Mars-Sand gesetzt: Statt dem Film ein episches Marketing zu verleihen und ihn als <span style="font-style: italic;">den </span>originären Fantasystoff zu vermarkten, der er nun mal ist, fährt man die brachiale Popcorn-Männerschiene. Statt Prinzessin Dejah mehr in den Vordergrund zu rücken im Marketing (sie ist ja auch die Namensgeberin des ersten Mars-Buches) und damit zu werben, dass man hier das Vorbild von Filmen wie <span style="font-style: italic;">Star Wars </span>und <span style="font-style: italic;">Avatar </span>zeigen wird, machte man im Marketing so ziemlich alles falsch.<br />
<br />
Und der Film? Der ist absolut sehenswertes und unterhaltsames Mainstream-Kino. Und nicht mal banal und lahm. Die Story ist märchenhaft erzählt mit einer tollen Rahmenhandlung im amerikanischen 19. Jahrhundert, magisch und mysthisch von Stanton inszeniert. Taylor Kitsch als titelgebender Held ist cool und ansehnlich und auch die Nebendarsteller sind bis in die kleinste Rolle gut besetzt. Die Effekte sind darüberhinaus großartig, der 3D-Effekt ebenfalls und noch dazu nicht aufdringlich, also genau so, wie es sein sollte. Michael Giacchinos Musik ist wie immer großes Kino und Dan Mindels Bild wuchtig und malerisch.<br />
<br />
<span style="font-weight: bold;">John Carter </span>ist ein Eventfilm, keine Frage. Aber ein sehr gelungener, der Spaß macht und Lust auf eine Fortsetzung. Andrew Stanton arbeitet schon längst daran - am Ende wird aber das Geld siegen. Aber ob Disney unter Rich Ross wirklich noch einmal Millionen Dollar in Carter investieren mag, scheint mehr als zweifelhaft.<br />
<br />
<i><span style="font-size: x-small;">Erstmalig veröffentlicht am 25. März 2012.</span></i></div>
<br />
<span style="font-size: large;"><span style="color: #009900;">★★★☆☆</span></span><br />
<br />
<span style="font-weight: bold;"><span style="color: #6aa84f;"> </span></span>Originaltitel: John Carter<br />
<br />
Regie: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0004056/">Andrew Stanton</a><a href="http://www.imdb.de/name/nm0019247/"></a><br />
<div class="info-content">
Drehbuch: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0004056/">Andrew Stanton</a>, <a href="http://www.imdb.com/name/nm0028764/">Mark Andrews</a> & <a href="http://www.imdb.com/name/nm0149290/">Michael Chabon</a><br />
Kamera: <a href="http://www.imdb.com/name/nm0591053/">Dan Mindel</a></div>
<br />
Darsteller:<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm2018237/">Taylor Kitsch</a> ... John Carter<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm1211488/">Lynn Collins</a> ... Dejah Thoris<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0608090/">Samantha Morton</a> ... Sola<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0000353/">Willem Dafoe</a> ... Tars Tarkas<br />
<a href="http://www.imdb.de/name/nm0835016/">Mark Strong</a> ... Matai Shang<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0002006/">Thomas Haden Church</a> ... Tal Haius<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0001354/">Ciarán Hinds</a> ... Tardos Mors<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0922035/">Dominic West</a> ... Sab Than<br />
<a href="http://www.imdb.com/name/nm0700856/">James Purefoy</a> ... Kantos Kan<br />
<br />
USA 2012, 132 Min.<br />
Disney<br />
Kinostart: 08.03.2012<br />
FSK 12<br />
<div style="text-align: left;">
<br />
Trailer:<br />
<br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="http://www.youtube.com/embed/6Rf55GTEZ_E" width="560"></iframe><br />
<div>
<br /></div>
</div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-2965794810341773802018-03-05T05:55:00.000+01:002018-03-12T00:10:34.081+01:00Awards: Die Oscar-Gewinner<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAI_x7iE7A94_3TslSCGfRcOlEbdYIlkvG9ov_hqThN2OSuzqQuI11YDnznZq1JEmUZI0wLp2avf03JrzIEbb6KIfer9IKbVdu4mxWB2Za5v9iiZxQc9dAwshCPWv_Gd64LKQ0TJHXMhz4/s1600/Shape+of+Water.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="839" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAI_x7iE7A94_3TslSCGfRcOlEbdYIlkvG9ov_hqThN2OSuzqQuI11YDnznZq1JEmUZI0wLp2avf03JrzIEbb6KIfer9IKbVdu4mxWB2Za5v9iiZxQc9dAwshCPWv_Gd64LKQ0TJHXMhz4/s640/Shape+of+Water.jpg" width="560" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
In der Nacht wurden zum 90. Mal die Oscars verliehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Guillermo Del Toros <b>The Shape of Water </b>durfte als großer Sieger auf die After-Show-Partys gehen, mit vier Preisen gab es nicht nur die meisten Trophäen, man konnte auch den Oscar für den besten Film und die beste Regie ergattern.<br />
Auch <b>Dunkirk</b>, <b>Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</b>, <b>Die dunkelste Stunde</b>,<b> Coco</b> sowie <b>Blade Runner 2049</b> durften sich über mehrere Auszeichnungen freuen.</div>
<a name='more'></a><br />
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<table border="1" id="table614" style="border-collapse: collapse; font-family: arial; text-align: center; width: 652px;"><tbody>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester Film</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table617" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Peter Spears<br />
Luca Guadagnino<br />
Emilie Georges<br />
Marco Morabito</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Call Me By Your Name</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Tim Bevan<br />
Eric Fellner<br />
Lisa Bruce<br />
Anthony McCarten<br />
Douglas Urbanski</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Emma Thomas<br />
Christopher Nolan </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sean McKittrick<br />
Jason Blum<br />
Edward H. Hamm Jr.<br />
Jordan Peele </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Get Out</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Scott Rudin<br />
Eli Bush<br />
Evelyn O'Neill</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">JoAnne Sellar<br />
Paul Thomas Anderson<br />
Megan Ellison<br />
Daniel Lupi </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Amy Pascal<br />
Steven Spielberg<br />
Kristie Macosko Krieger </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Verlegerin</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Guillermo del Toro</span><br />
<span style="color: #0b5394;">J. Miles Dale</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">The Shape of Water - Das Flüstern des Wassers</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Graham Broadbent<br />
Pete Czernin<br />
Martn McDonagh </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Regie</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table618" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christopher Nolan </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jordan Peele </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Get Out</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Greta Gerwig </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Paul Thomas Anderson </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Guillermo del Toro </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">The Shape of Water</span></td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester Hauptdarsteller</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table619" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Timothée Chalamet</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Call Me By Your Name</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Daniel Day-Lewis </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Daniel Kaluuya</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Get Out</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Gary Oldman </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Die dunkelste Stunde</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Denzel Washington </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Roman J. Israel, Esq.</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Hauptdarstellerin</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table620" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sally Hawkings </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Frances McDormand </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Margot Robbie</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">I, Tonya</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Saoirse Ronan </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Meryl Streep </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Verlegerin</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester Nebendarsteller</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table621" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Willem Dafoe </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Florida Project</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Woody Harrelson</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Richard Jenkins </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christopher Plummer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Alles Geld der Welt</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Sam Rockwell</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</span></td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Nebendarstellerin</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table622" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Mary J. Blige </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Allison Janney</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">I, Tonya</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Lesley Manville</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Laurie Metcalf</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Octavia Spencer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bestes Original-Drehbuch</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table638" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Emily V. Gordon<br />
Kumail Nanjiani</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Big Sick</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Jordan Peele </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Get Out</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Greta Gerwig </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Guillermo del Toro<br />
Vanessa Taylor</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Martin McDonagh </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Drehbuch-Adaption</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table639" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">James Ivory </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Call Me By Your Name</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Scott Neustadter<br />
Michael H. Weber</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Disaster Artist</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Scott Frank<br />
James Mangold<br />
Michael Green</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Logan</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Aaron Sorkin </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Molly's Game</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Virgil Williams<br />
Dee Rees</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester fremdsprachiger Film</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table640" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Eine fantastische Frau (Sebastián Lelio)</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Chile</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Körper und Seele (Ildikó Enyedi)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Ungarn</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">The Insult (Ziad Doueiri)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Libanon</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Loveless (Andrey Zvyagintsev)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Russland</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">The Square (Ruben Östlund)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Schweden</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester animierter Film</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table641" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Tom McGrath<br />
Ramsey Naito</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Boss Baby</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Nora Twomcy<br />
Anthony Leo</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Breadwinner</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Lee Unkrich</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Darla K. Anderson </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Coco</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Carlos Saldanha </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Ferdinand</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Dorota Kobiela<br />
Hugh Welchman<br />
Ivan Mactaggart</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Loving Vincent</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Kamera</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table642" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Roger A. Deakins </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Blade Runner 2049</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Bruno Delbonnel </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Hoyte van Hoytema</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Rachel Morrison</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Dan Laustsen</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Ausstattung</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table643" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sarah Greenwood<br />
Katie Spencer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Schöne und das Biest</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Dennis Gassner<br />
Alessandra Querzola</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sarah Greenwood<br />
Katie Spencer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Nathan Crowley<br />
Gary Fettis </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Paul Denham Austerberry</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Shane Vieau</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Jeff Melvin</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">The Shape of Water</span></td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Kostüme</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table644" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jacqueline Durran </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Schöne und das Biest</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jacqueline Durran </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Mark Bridges </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Der seidene Faden</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Luis Sequeira</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Consolata Boyle </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Victoria & Abdul</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester Schnitt</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table645" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Paul Machliss<br />
Jonathan Amos</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Baby Driver</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Lee Smith </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Dunkirk</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Tatiana S. Riegel</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">I, Tonya</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sidney Wolinsky</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">John Gregory</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester Song</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table646" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">MIGHTY RIVER<br />
Mary J. Blige<br />
Raphael Saadiq<br />
Taura Stinson</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">MYSTERY OF LOVE<br />
Sufjan Stevens</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Call Me By Your Name</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">REMEMBER ME</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Kristen Anderson-Lopez</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Robert Lopez </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Coco</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">STAND UP FOR SOMETHING<br />
Diane Warren<br />
Lonnie R, Lynn=Common </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Marshall</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">THIS IS ME<br />
Benj Pasek<br />
Justin Paul </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Greatest Showman</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Original-Musik</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table647" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Carter Burwell </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Alexandre Desplat </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">The Shape of Water</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jonny Greenwood</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Hans Zimmer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">John Williams </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste Tonmischung</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table648" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Julian Slater<br />
Tim Cavagin<br />
Mary H. Ellis</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Baby Driver</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Ron Bartlett<br />
Doug Hemphill<br />
Mac Ruth </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Mark Weingarten</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Gregg Landaker</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Gary A. Rizzo </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Dunkirk</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christian Cooke<br />
Brad Zoern<br />
Glen Gauthier</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">David Parker<br />
Michael Semanick<br />
Ren Klyce (-/7)<br />
Stuart Wilson </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bester Tonschnitt</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table649" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Julian Slater </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Baby Driver</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Mark Mangini<br />
Theo Green</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Richard King</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Alex Gibson</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Dunkirk</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Nathan Robitaille<br />
Nelson Ferreira</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Matthew Wood<br />
Ren Klyce </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Bestes Make-up & Hairstyiling</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table650" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Kazuhiro Tsuji</span><br />
<span style="color: #0b5394;">David Malinowski</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Lucy Sibbick</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">Die dunkelste Stunde</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Daniel Phillips<br />
Lou Sheppard</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Victoria & Abdul</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Arjen Tuiten</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Wunder</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt;">
<span style="color: blue;">Beste visuelle Effekte</span></div>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table651" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%"><span style="color: #0b5394;">John Nelson</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Gerd Nefzer</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Paul Lambert</span><br />
<span style="color: #0b5394;">Richard R. Hoover </span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%"><span style="color: #0b5394;">Blade Runner 2049</span></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christopher Townsend<br />
Guy Williams<br />
Jonathan Fawkner<br />
Dan Sudick </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Guardians of the Galaxy Vol. 2</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Stephen Rosenbaum<br />
Jeff White<br />
Scott Benza<br />
Mike Meinardus</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Kong - Skull Island</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Ben Morris<br />
Mike Mulholland<br />
Ncal Scanlan<br />
Chris Corbould</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Joe Letteri<br />
Daniel Barrett<br />
Dan Lemmon<br />
Joel Whist </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Planet der Affen - Survival</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" id="table637" style="border-collapse: collapse; width: 648px;"><tbody>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester Kurzfilm</span></span></td><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester animierter Kurzfilm</span></span></td><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester Dokumentarkurzfilm</span></span></td><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester Dokumentarfilm</span></span></td></tr>
<tr><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%">Dekalb Elementary<br />
The Eleven O'Clock<br />
My Nephew Emmett<br />
<span style="color: #0b5394;">The Silent Child</span><br />
Watu Wote/All of Us</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%"><span style="color: #0b5394;">Dear Basketball</span><br />
Garden Party<br />
Lou<br />
Negative Space<br />
Revolting Rhymes</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%">Edith+Eddie<br />
Heaven Is a Traffic Jam on the 405<br />
Heroin(e)<br />
Knife Skills<br />
<span style="color: #0b5394;">Traffic Stop</span></td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%">Abacus: Small Enough to Jail<br />
Faces Places<br />
<span style="color: #0b5394;">Icarus</span><br />
Last Men in Aleppo<br />
Strong Island</td></tr>
</tbody></table>
</td></tr>
</tbody></table>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-38950176818017095302018-02-04T20:08:00.003+01:002018-02-04T20:08:50.547+01:00Filmkritik: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTKePjzRbbLAnZQhAydw4hO6_hMK0AvfQALv_BdR6xesgg4Eh2rsQzgccBLajhyphenhyphenDB6-9voCtAHuvw9Bfld_Gz1k8LC-6BjI2pklwJHu44-bZbfpokNwsRlvhWdcXPTg4Vmqkf0U2fYAKwx/s1600/three-billboards-outside-ebbing-missouri.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="792" data-original-width="1500" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTKePjzRbbLAnZQhAydw4hO6_hMK0AvfQALv_BdR6xesgg4Eh2rsQzgccBLajhyphenhyphenDB6-9voCtAHuvw9Bfld_Gz1k8LC-6BjI2pklwJHu44-bZbfpokNwsRlvhWdcXPTg4Vmqkf0U2fYAKwx/s640/three-billboards-outside-ebbing-missouri.jpg" width="560" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Lang lebe der König. Zumindest gilt das für Donald Trumps Traumwelt. In Ebbing, Missouri hingegen regiert die Verzweiflung, die Wut, die Unberechenbarkeit. Und das alles in Form von einer allein erziehenden Frau (Frances McDormand), deren Tochter vor einem Jahr von einem Mann vergewaltigt und anschließend angezündet wurde. Der Mörder wurde von der örtlichen Polizei nicht ausfindig gemacht, weswegen die aufgebrachte Mutter kurzerhand drei Werbetafeln außerhalb von Ebbing, Missouri anmietet und dort in großen, schwarzen Lettern auf rotem Hintergrund eine provokante Frage abdrucken lässt: "Warum noch keine Festnahmen, Chief Willoughby?" Der gutmütige Chief (Woody Harrelson) ist sichtlich bemüht, die Fronten zu klären, während ein unbändiger Officer (Sam Rockwell) nicht nur das Leben der wütenden Mutter schwer macht.<br />
<a name='more'></a>Martin McDonagh ist mit <b>Three Billboards Outside Ebbing, Missouri </b>ein wirklich sehr gutes Stück amerikanische Gesellschaftssatire gelungen, wie man sie in ihrer Perfektion vor allem von den Coen-Brüdern kennt. Für deren <i>Fargo </i>gewann Frances McDormand vor 21 Jahren ihren ersten Oscar - und mit ziemlicher Sicherheit wird sie ihren zweiten in diesem Jahr in Empfang nehmen. Die mittlerweile 60-jährige spielt intensiv, aufbrausend und rabiat, wie man es nur selten von großen Mimen gewohnt ist. Ihr gegenüber steht der nicht minder brillante Sam Rockwell, dessen Naivität gepaart mit seinem latenten Rassismus und dem Hang zur zügellosen Gewalt ein Ebenbild des dumpfen Amerikaners vom Lande ist, der Trump wählt, Waffen liebt und Frauen verachtet. Es ist eine erschreckende Spiegelung von Tatsachen und Klischees, während Rockwell hier einmal mehr eine hervorragende Schauspielleistung abliefert. Auch Woody Harrelson überzeugt als einziger, wirklicher Ruhepol des Films und hat einige wirklich tolle, gerade zu schöne und philosophische Momente - von denen es im Film nicht viele gibt.<br />
<br />
<b>Three Billboards Outside Ebbing, Missouri </b>lebt wahrlich von seinen überspitzten Figuren, aber auch von deren oftmals sehr derben, lebendigen Dialogen. McDormand und Rockwell geben sich hier nicht viel, es hagelt Beleidigungen, Obszönitäten und dumme Sprüche von allen Seiten. Das muss man in der Tat erstmal schlucken, macht es doch fast alle Figuren sehr gewöhnungsbedürftig und fast ausnahmslos unsympathisch. McDormands Protagonistin ist dabei vielleicht gar die unsympathischste Heldin, die es lange im amerikanischen Kino zu sehen gab: Sie trinkt, raucht, flucht, ist egoistisch, stur, beleidigend, gewalttätig und kriminell. Und doch auch irgendwie verletzlich und gebrechlich.<br />
<br />
Am Ende des Films fahren die beiden zentralen Figuren des Films in den Sonnenaufgang hinein - es ist ein bisschen wie in einem klassischen, amerikanischen Western, wenn die Helden der Geschichte ein Dorf gerettet und sich auf die Suche nach neuen Abenteuern machen. Nur dass in McDonaghs Film nicht wirklich etwas gerettet wurde - dazu gab es überhaupt keine Möglichkeit. Seine Figuren haben zu sehr gelitten, allesamt, als dass hier Erlösung wirklich möglich wäre. Und so ziehen sie von dannen - in ein anderes Leben. Ob es ihnen Frieden geben mag? Das kann durchaus bezweifelt werden. Und am Ende lebt er weiter, der König des Chaos. Nicht nur in Ebbing, Missouri.</div>
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;"><br />
</span><span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;">★★★★☆</span><br />
<br />
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"></span><br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Originaltitel: <b>Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</b><br />
<b><br />
</b></div>
USA/UK 2017 | Fox Searchlight Pictures | 115 Minuten | FSK 12 | D-Start: 25. Januar 2018<br />
Regie: Martin McDonagh | Drehbuch: Martin McDonagh | Kamera: Ben Davis | Schnitt: John Gregory | Musik: Carter Burwell | Darsteller: Frances McDormand, Sam Rockwell, Woody Harrelson, Peter Dinklage, John Hawkes, Abbie Cornish, Caleb Landry Jones, Lucas Hedges, Samara Weaving, Clarke Peters<br />
<div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Trailer:<br />
<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Jit3YhGx5pU" width="560"></iframe></div>
</div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-51280429219580269622018-01-26T21:44:00.001+01:002018-02-03T14:43:04.213+01:00Filmkritik: Die dunkelste Stunde<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjD3QxXswVKFn3dpY-6Zay91kgyTyyiN4Ck501O4InEyTOufEXsBiJ6PHFxWHlQnikVOYE-w21wr1CN9DZWDWe4t_7Hz0BClGRA9CZ4auvsuQrSVtHlLLyqh9z3ywwLZkmT-Fw0EnnpME1j/s1600/Darkest+Hour.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="832" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjD3QxXswVKFn3dpY-6Zay91kgyTyyiN4Ck501O4InEyTOufEXsBiJ6PHFxWHlQnikVOYE-w21wr1CN9DZWDWe4t_7Hz0BClGRA9CZ4auvsuQrSVtHlLLyqh9z3ywwLZkmT-Fw0EnnpME1j/s640/Darkest+Hour.jpg" width="560" /></a><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Vor genau 53 Jahren starb mit Winston Churchill der bedeutendste britische Staatsmann des 20. Jahrhunderts und eine der am meisten gefeierten Persönlichkeiten im Vereinigten Königreich. Der als griesgrämig, eigensinnig und mitunter cholerisch bekannt gewordene Premierminister führte Großbritannien durch den Zweiten Weltkrieg und war entscheidend am Ausgang dessen beteiligt. Bis heute gilt er vor allem im englischsprachigen Raum als Heldenfigur, während er international zum Teil zwiegespalten angesehen wird - nicht zuletzt auf Grund des britischen Luftkrieges gegen deutsche Städte und die Zivilbevölkerung. Noch zum Kriegsende hin wurden gezielt Wohngebiete angegriffen, was ihm auch bis heute noch vorgeworfen wird. Nichtsdestotrotz hat Churchill unbestreitbar dazu beigetragen, dass Hitler den Krieg verlor und Europa heute nicht in Ketten liegt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In Joe Wrights <b>Die dunkelste Stunde</b> sehen wir Winston Churchill als Patrioten, als Kämpfer für den Frieden und als Helden der Stunde. Aber auch als gealterten Mann, der viele Barrieren zu überwinden und mit seiner Einstellung bisweilen auch gegen Freunde, Frau und vor allem politische Kollegen anzukämpfen hat. Der Film beschränkt sich lediglich auf wenige Tage im Mai 1940, als die Schlacht von Dünkirchen tobte, die auch Christopher Nolan im letzten Jahr in seinem <i>Dunkirk </i>meisterhaft inszenierte. Eine Sichtung der beiden Filme hintereinander ist also wirklich ratsam und geschichtlich gut ergänzend. Inhaltlich noch viel näher an Wrights Film ist allerdings Jonathan Teplitzkys <i>Churchill</i>, in dem Brian Cox als Titelfigur überzeugt und der große Parallelen zu Wrights Werk aufweist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wrights Film steht und fällt mit seinem Hauptdarsteller, da <b>Die dunkelste Stunde </b>einen Charakter zur Hauptfigur hat, der gleichzeitig Sympathieträger und Kriegsmacher sein muss, Held und zu hinterfragender Politiker. Retter, aber auch Todbringer. Und Gary Oldman liefert all das ab: Der gebürtige Londoner verwandelt sich (natürlich auch Dank des grandiosen, Oscar-nominierten Make-ups) in Churchill und lebt die Rolle wahrhaftig. Man kauft Oldman jede Emotion, jede Handlung, jede Bewegung, die sein Körper macht, ab. Es ist ohne Zweifel die beste schauspielerische Leistung des Jahres, der Karriere Oldmans - eine der besten der letzten Jahre.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auch die Kameraführung vom fünffach Oscar-nominierten Franzosen Bruno Belbonnel (<i>Die fabelhafte Welt der Amelie, Harry Potter und der Halbblutprinz</i>) ist sagenhaft: Es gibt zwei Momente im Film, zwei Plansequenzen ohne Zwischenschnitt, in denen die Kamera einfach nur eine gerade Linie eine Straße entlangfährt und Hauswand für Hauswand filmt. Davor spielt sich das Leben ab. Menschen, die keine weitere Rolle im Film spielen, beim Spazieren gehen, beim Arbeiten, beim Einkaufen. Einfach eine Alltagsaufnahme. Es ist wie eine Mischung aus Dsiga Wertows <i>Der Mann mit der Kamera </i>von 1929 und Walther Ruttmanns<i> Berlin – Die Sinfonie der Großstadt </i>aus dem Jahr 1927. Dazu erklingt die tolle Musik von Joe Wrights langjährigem Kollaborateur Dario Marianelli (<i>Abbitte, Stolz & Vorurteil, Kubo - Der tapfere Samurai</i>), der wieder einmal vor allem auf Streicher und einen Pianisten setzt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<b>Die dunkelste Stunde</b>, gerade für sechs Oscars nominiert (unter anderem als Bester Film) ist nicht das uneingeschränkte Meisterwerk, das es hätte sein können - dafür ist der Film zu einseitig in seiner Erzählweise, zu leise in den hitzigen Momenten -, aber er ist definitiv ein weiterer Beleg dafür, dass Joe Wright einer der ganz großen britischen Filmemacher ist, der uns in den nächsten Jahren mit Sicherheit noch einige meisterliche Werke bescheren wird. Und Gary Oldman? Den sehen wir nach seinem unvermeidbaren Oscar-Gewinn (alles andere wäre ein mittelgroßer Skandal) hoffentlich schnellstens wieder in einer solch fordernden, intensiven Rolle - denn ohne Zweifel ist Oldman einer der besten (nicht nur britischen) Schauspieler seiner Generation.</div>
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;">★★★★☆</span><br />
<br />
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"></span><br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Originaltitel: <b>Darkest Hour</b><br />
<b><br />
</b></div>
USA 2017 | Universal Pictures / Working Title | 125 Minuten | FSK 6 | D-Start: 18. Januar 2018<br />
Regie: Joe Wright | Drehbuch: Anthony McCarten | Kamera: Bruno Delbonnel | Schnitt: Valerio Bonelli | Musik: Dario Marianelli | Darsteller: Gary Oldman, Kristin Scott Thomas, Ben Mendelsohn, Lily James, Ronald Pickup, Stephen Dillane, Samuel West, David Schofield<br />
<div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Trailer:<br />
<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/ksJG8uVox_A" width="560"></iframe><br /></div>
</div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-20276357362023258362018-01-23T22:28:00.001+01:002018-01-23T22:38:20.310+01:00Awards: Die Oscar-Nominierungen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwu94Okk5-78dorgNUNux1IgfQKZbGV_Am-59Iac5ct_SyTcl3fp_iIGr-agcXBYUXX-pD1inyJSBYtfhVaNXqa-ZXLGAFuUpyCobvugjN9z2wgTJciozSUD95iegZ05kOBF1iWmV5r7uy/s1600/90th_oscars_logo.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="843" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwu94Okk5-78dorgNUNux1IgfQKZbGV_Am-59Iac5ct_SyTcl3fp_iIGr-agcXBYUXX-pD1inyJSBYtfhVaNXqa-ZXLGAFuUpyCobvugjN9z2wgTJciozSUD95iegZ05kOBF1iWmV5r7uy/s640/90th_oscars_logo.jpg" width="560" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><br />
<div style="text-align: justify;">Heute wurden die Nominierungen der 90. Oscar Verleihung bekanntgegeben.</div><div style="text-align: justify;">Guillermo Del Toros <b>The Shape of Water </b>dominiert das Feld der Nominierten mit sagenhaften (und mehr als verdienten) 13 Nominierungen, gefolgt von <b>Dunkirk </b>(8), <b>Three Billboards Outside Ebbing, Missouri </b>(7), <b>Die dunkelste Stunde </b>und <b>Der seidene Faden </b>(je 6) sowie <b>Blade Runner 2049 </b>(5). Je vier Mal nominiert wurden <b>Call me by your Name</b>, <b>Star Wars: Die letzten Jedi</b>, <b>Mudbound</b>, <b>Lady Bird </b>und <b>Get Out</b>. </div><a name='more'></a><br />
<div style="text-align: justify;">Zu den größten Überraschungen zählt neben der massiven Anzahl an Nominierungen für Del Toros Fantasymärchen, dass Steven Spielbergs hoch gehandeltes Presse-Drama <b>Die Verlegerin </b>nur zwei Mal nominiert wurde - dabei aber immerhin für den besten Film sowie für Hauptdarstellerin Meryl Streep. Die Grande Dame des amerikanischen Kinos wurde damit zum bereits 21. Mal nominiert - so oft wie keine andere Schauspielerin und kein anderer Schauspieler jemals zuvor. Bei den Darstellern gehen Tom Hanks (<b>Die Verlegerin</b>), Michelle Williams (<b>Alles Geld der Welt</b>) und James Franco (<b>The Disaster Artist</b>) leer aus - letzterer erhielt insgesamt auch nur eine Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch. Auch <b>Alles Geld der Welt</b>, für den Ridley Scott kurz vor Veröffentlichung noch nachdrehen musste, da er Kevin Spacey ersetzen wollte, erhielt nur eine Nominierung - und die ausgerechnet für Spacey-Ersatz Christopher Plummer, der mit seinen 88 Jahren damit der älteste Schauspieler ist, der jemals für einen Oscar nominiert wurde.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;">Mit Rachel Morrison ist in der 90-jährigen Geschichte der Academy Awards das erste Mal überhaupt - das muss man sich auch erstmal vorstellen - eine Frau als Kamerafrau (für <b>Mudbound</b>) nominiert worden. Auch ist Greta Gerwig (<b>Lady Bird</b>) erst die fünfte Frau und Jordan Peele (<b>Get Out</b>) der fünfte Schwarze mit einer Regie-Nominierung. John Williams dagegen erhielt für <b>Star Wars: Die letzten Jedi </b>seine mittlerweile 51. (!) Oscar-Nominierung - kein anderer lebender Filmschaffender kann so viele Nominierungen vorweisen - und einzig Walt Disney persönlich hat mit 59 Nominierungen noch ein paar mehr vorzuweisen.</div><div style="text-align: center;"><br />
</div><table border="1" id="table614" style="border-collapse: collapse; font-family: arial; text-align: center; width: 100%;"><tbody>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester Film</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table617" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Peter Spears<br />
Luca Guadagnino<br />
Emilie Georges<br />
Marco Morabito</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Call Me By Your Name</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Tim Bevan<br />
Eric Fellner<br />
Lisa Bruce<br />
Anthony McCarten<br />
Douglas Urbanski</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Emma Thomas<br />
Christopher Nolan </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sean McKittrick<br />
Jason Blum<br />
Edward H. Hamm Jr.<br />
Jordan Peele </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Get Out</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Scott Rudin<br />
Eli Bush<br />
Evelyn O'Neill</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">JoAnne Sellar<br />
Paul Thomas Anderson<br />
Megan Ellison<br />
Daniel Lupi </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Amy Pascal<br />
Steven Spielberg<br />
Kristie Macosko Krieger </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Verlegerin</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Guillermo del Toro<br />
J. Miles Dale</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water - Das Flüstern des Wassers</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Graham Broadbent<br />
Pete Czernin<br />
Martn McDonagh </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Regie</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table618" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christopher Nolan </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jordan Peele </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Get Out</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Greta Gerwig </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Paul Thomas Anderson </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Guillermo del Toro </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester Hauptdarsteller</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table619" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Timothée Chalamet</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Call Me By Your Name</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Daniel Day-Lewis </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Daniel Kaluuya</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Get Out</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Gary Oldman </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Denzel Washington </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Roman J. Israel, Esq.</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Hauptdarstellerin</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table620" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sally Hawkings </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Frances McDormand </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Margot Robbie</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">I, Tonya</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Saoirse Ronan </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Meryl Streep </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Verlegerin</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester Nebendarsteller</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table621" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Willem Dafoe </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Florida Project</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Woody Harrelson</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Richard Jenkins </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christopher Plummer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Alles Geld der Welt</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sam Rockwell</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Nebendarstellerin</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table622" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Mary J. Blige </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Allison Janney</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">I, Tonya</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Lesley Manville</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Laurie Metcalf</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Octavia Spencer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bestes Original-Drehbuch</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table638" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Emily V. Gordon<br />
Kumail Nanjiani</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Big Sick</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jordan Peele </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Get Out</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Greta Gerwig </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Lady Bird</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Guillermo del Toro<br />
Vanessa Taylor</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Martin McDonagh </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Drehbuch-Adaption</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table639" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">James Ivory </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Call Me By Your Name</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Scott Neustadter<br />
Michael H. Weber</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Disaster Artist</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Scott Frank<br />
James Mangold<br />
Michael Green</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Logan</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Aaron Sorkin </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Molly's Game</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Virgil Williams<br />
Dee Rees</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester fremdsprachiger Film</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table640" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Eine fantastische Frau (Sebastián Lelio)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Chile</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Körper und Seele (Ildikó Enyedi)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Ungarn</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">The Insult (Ziad Doueiri)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Libanon</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Loveless (Andrey Zvyagintsev)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Russland</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">The Square (Ruben Östlund)</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Schweden</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester animierter Film</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table641" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Tom McGrath<br />
Ramsey Naito</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Boss Baby</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Nora Twomcy<br />
Anthony Leo</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Breadwinner</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Lee Unkrich<br />
Darla K. Anderson </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Coco</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Carlos Saldanha </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Ferdinand</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Dorota Kobiela<br />
Hugh Welchman<br />
Ivan Mactaggart</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Loving Vincent</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Kamera</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table642" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Roger A. Deakins </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Bruno Delbonnel </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Hoyte van Hoytema</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Rachel Morrison</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Dan Laustsen</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Ausstattung</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table643" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sarah Greenwood<br />
Katie Spencer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Schöne und das Biest</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Dennis Gassner<br />
Alessandra Querzola</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sarah Greenwood<br />
Katie Spencer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Nathan Crowley<br />
Gary Fettis </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Paul Denham Austerberry<br />
Shane Vieau<br />
Jeff Melvin</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Kostüme</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table644" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jacqueline Durran </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die Schöne und das Biest</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jacqueline Durran </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Mark Bridges </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Luis Sequeira</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Consolata Boyle </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Victoria & Abdul</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester Schnitt</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table645" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Paul Machliss<br />
Jonathan Amos</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Baby Driver</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Lee Smith </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Tatiana S. riegel</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">I, Tonya</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Sidney Wolinsky</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">John Gregory</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester Song</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table646" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">MIGHTY RIVER<br />
Mary J. Blige<br />
Raphael Saadiq<br />
Taura Stinson</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Mudbound</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">MYSTERY OF LOVE<br />
Sufjan Stevens</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Call Me By Your Name</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">REMEMBER ME<br />
Kristen Anderson-Lopez<br />
Robert Lopez </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Coco</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">STAND UP FOR SOMETHING<br />
Diane Warren<br />
Lonnie R, Lynn=Common </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Marshall</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">THIS IS ME<br />
Benj Pasek<br />
Justin Paul </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Greatest Showman</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Original-Musik</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table647" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Carter Burwell </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Alexandre Desplat </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Jonny Greenwood</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Der seidene Faden</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Hans Zimmer </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">John Williams </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste Tonmischung</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table648" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Julian Slater<br />
Tim Cavagin<br />
Mary H. Ellis</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Baby Driver</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Ron Bartlett<br />
Doug Hemphill<br />
Mac Ruth </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Mark Weingarten<br />
Gregg Landaker<br />
Gary A. Rizzo </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christian Cooke<br />
Brad Zoern<br />
Glen Gauthier</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">David Parker<br />
Michael Semanick<br />
Ren Klyce (-/7)<br />
Stuart Wilson </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bester Tonschnitt</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table649" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Julian Slater </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Baby Driver</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Mark Mangini<br />
Theo Green</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Richard King<br />
Alex Gibson</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Dunkirk</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Nathan Robitaille<br />
Nelson Ferreira</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">The Shape of Water</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Matthew Wood<br />
Ren Klyce </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Bestes Make-up & Hairstyiling</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table650" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Kazuhiro Tsuji<br />
David Malinowski<br />
Lucy Sibbick</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Die dunkelste Stunde</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Daniel Phillips<br />
Lou Sheppard</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Victoria & Abdul</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Arjen Tuiten</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="50%">Wunder</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold;"><div class="style3" style="font-size: 10pt; text-align: center;"><span style="color: blue;">Beste visuelle Effekte</span></div></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" cellpadding="0" cellspacing="0" id="table651" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">John Nelson<br />
Gerd Nefzer<br />
Paul Lambert<br />
Richard R. Hoover </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Blade Runner 2049</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Christopher Townsend<br />
Guy Williams<br />
Jonathan Fawkner<br />
Dan Sudick </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Guardians of the Galaxy Vol. 2</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Stephen Rosenbaum<br />
Jeff White<br />
Scott Benza<br />
Mike Meinardus</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Kong - Skull Island</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Ben Morris<br />
Mike Mulholland<br />
Ncal Scanlan<br />
Chris Corbould</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Star Wars - Die letzten Jedi</td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt; text-align: center;" width="50%">Joe Letteri<br />
Daniel Barrett<br />
Dan Lemmon<br />
Joel Whist </td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="100%">Planet der Affen - Survival</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
<tr><td class="style4" style="font-size: 10pt;"><table border="1" bordercolor="#99CCFF" id="table637" style="border-collapse: collapse; width: 100%px;"><tbody>
<tr><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester Kurzfilm</span></span></td><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester animierter Kurzfilm</span></span></td><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester Dokumentarkurzfilm</span></span></td><td bgcolor="#CCCCCC" style="text-align: center;" width="25%"><span style="color: blue;"><span class="style4" style="font-size: 10pt; font-weight: 700;">Bester Dokumentarfilm</span></span></td></tr>
<tr><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%">Dekalb Elementary<br />
The Eleven O'Clock<br />
My Nephew Emmett<br />
The Silent Child<br />
Watu Wote/All of Us</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%">Dear Basketball<br />
Garden Party<br />
Lou<br />
Negative Space<br />
Revolting Rhymes</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%">Edith+Eddie<br />
Heaven Is a Traffic Jam on the 405<br />
Heroin(e)<br />
Knife Skills<br />
Traffic Stop</td><td class="style3" style="font-size: 10pt; font-weight: bold; text-align: center;" width="25%">Abacus: Small Enough to Jail<br />
Faces Places<br />
Icarus<br />
Last Men in Aleppo<br />
Strong Island</td></tr>
</tbody></table></td></tr>
</tbody></table>Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-2185582092474527552018-01-22T02:06:00.002+01:002018-01-22T11:14:30.459+01:00Zum 10. Todestag von Heath Ledger<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjweMUWXkvjc1hjO70vjgNat1g_Z4OniMuT26_D07Cc-J21-t_iT5SLKyBM9c3YYjzIhsCoOdnUVHAV9Avetqn4YcByYouInWiq5DuVTlg6ddxpXy_B14xRgTO4ATX_EikoTr6Oe4w_ZGI7/s1600/Heath+Ledger.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="854" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjweMUWXkvjc1hjO70vjgNat1g_Z4OniMuT26_D07Cc-J21-t_iT5SLKyBM9c3YYjzIhsCoOdnUVHAV9Avetqn4YcByYouInWiq5DuVTlg6ddxpXy_B14xRgTO4ATX_EikoTr6Oe4w_ZGI7/s640/Heath+Ledger.jpg" width="560" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Ich kann mich noch genau daran erinnern: Um 7:30 Uhr klingelte der Wecker in meiner Konstanzer Wohnung, ich ging duschen, zog mich an und aß mein Frühstücksmüsli, während der Fernseher lief. Eigentlich schaue ich morgens gar kein Fern - viel mehr schaue ich im Grunde so gut wie nie Fern -, doch an diesem Morgen lief gerade das Morgenmagazin, als die Nachrichtensprecherin verkündete, dass Heath Ledger tot sei. Der australische Schauspieler, der in seiner Highschool-Zeit in der australischen U17 Feldhockey-Nationalmannschaft spielte, wurde von seiner Haushälterin um 14:45 Uhr Ortszeit am Tag zuvor leblos in seinem Bett gefunden. Ich musste schnell zum Bahnhof, der Zug zur Arbeit wartete. Die 45-minütige Zugfahrt über grübelte ich unentwegt über Ledger und dessen unerwarteten Tod.<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
Die Nachricht war ein Schock für mich, denn Ledger war zu diesem Zeitpunkt nicht nur auf dem Höhepunkt seiner Karriere, ich war auch ein Fan erster Stunde. Schon in dem australischen Drama <b>Two Hands </b>und der modernen Shakespeare-Adaption <b>10 Dinge, die ich an dir hasse</b>, beide aus dem Jahr 1999, hatte mich Ledger überzeugt und zählte spätestens seit <b>Ritter aus Leidenschaft</b> - bis heute einer meiner Guilty Pleasure Lieblingsfilme - zu den Darstellern, die ich am liebsten sehe. Es folgten Rollen im Oscar-prämierten Drama <b>Monster's Ball</b> und in <b>Brokeback Mountain</b>, für den er seine erste Oscar-Nominierung erhielt. Ein halbes Jahr nach seinem Tod, im Sommer 2008, folgte mit <b>The Dark Knight</b> der Film, für den der mit nur 28 Jahren verstorbene Australier für immer verbunden bleiben wird: Seine Darstellung des anarchistischen, durchgeknallten Joker brachte ihm posthum unzählige Filmpreise - bis hin zum Golden Globe und Oscar als bester Nebendarsteller. Seine letzte Rolle war die in Terry Gilliams <b>Das Kabinett des Doktor Parnassus</b>. Da Ledger hier erst rund die Hälfte seiner Szenen abgedreht hatte, wurde das Drehbuch so angepasst, dass mit Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell gleich drei Schauspieler Ledgers Rolle zu Ende spielen konnten.<br />
<br />
Heute vor zehn Jahren, am 22. Januar 2008, starb viel zu früh eines der größten Schauspieltalente seiner Generation.</div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-19860844708271950482018-01-21T18:38:00.001+01:002018-01-21T18:39:29.454+01:00Filmkritik: The Promise<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhC-5mzFOSNWy3P1kHKkYrb4_MJ_qQlhwlKqbvNMVgoG3C_h6C09DsRCFp-_NXuYdQvT9OCD4PLkHIrCD-6w0jNpv5xTNXErTRfTUpgZnVa-luM64tNtvitvPhFL8WE1IpgmuQbls273wgW/s1600/The+Promise.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="851" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhC-5mzFOSNWy3P1kHKkYrb4_MJ_qQlhwlKqbvNMVgoG3C_h6C09DsRCFp-_NXuYdQvT9OCD4PLkHIrCD-6w0jNpv5xTNXErTRfTUpgZnVa-luM64tNtvitvPhFL8WE1IpgmuQbls273wgW/s640/The+Promise.jpg" width="560" /></a><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Terry Georges <b>The Promise </b>ist ein wichtiger Film, denn er erzählt von einem Kapitel in der Geschichte, das von den einen niemals vergessen werden kann, von den anderen hingegen bis zum heutigen Tage verleugnet wird. Die Rede ist vom Genozid der Türken an der armenischen Bevölkerung, zu Beginn des Ersten Weltkriegs. Noch heute bestreitet die türkische Regierung, dass es sich bei der systematischen Ermordung von schätzungsweise 1,5 Millionen Armeniern zwischen 1915 und 1916 um einen Völkermord handelt - viel mehr sieht man in den Deportationen der Armenier "kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahmen", während die Todesfälle auf ungünstige Umstände und vereinzelte Übergriffe zurückzuführen wären - und das obwohl es umfangreiches dokumentarisches Material aus unzähligen Quellen gibt, die den Genozid bestätigen. Georges Film, der auf einem Drehbuch von ihm selbst und Robin Swicord basiert, nimmt ganz klar die Position der Armenier an, in dem er mit seinen drei Protagonisten einen angehenden armenischen Arzt, einen US-amerikanischen Journalisten, der über den Genozid berichtet sowie dessen französische Freundin mit armenischen Wurzeln in die Kriegswirren des Osmanischen Reiches schickt.</div>
<a name='more'></a><br />
<div style="text-align: justify;">
Unaufhaltsam steuert die Geschichte schon frühzeitig auf ihr grauenvolles Schicksal zu. Mikael (Oscar Isaac) verlässt sein armenisches Dorf, um in der Weltmetropole Konstantinopel Medizin zu studieren. Doch schon bald bricht der Krieg aus und er darf nicht weiter studieren. Viel schlimmer noch: auf einmal wird er zum Gejagten und muss um sein Leben fürchten. Wie jedes historische Melodram, egal ob <i>Vom Winde verweht</i>, <i>Casablanca </i>oder <i>Titanic, </i>braucht auch <b>The Promise </b>seine tragische Liebesgeschichte, die nur schwerlich ein gutes Ende nehmen kann. Mikael verliebt sich schon bald in die hübsche Ana (Charlotte Le Bon), die mit dem Amerikaner Chris (Christian Bale) von der Associated Press liiert ist. Mehrfach im Laufe der Geschichte werden die drei von einander getrennt, finden wieder zusammen, lieben sich, sind dem Tode nahe. Diese Dreiecksgeschichte wird dem Film fast zum Verhängnis, denn nicht selten driftet der Film wegen ihr fast in überzogenen Kitsch ab. Doch jedes Mal schafft George noch einmal die Kurve, meistens dank der drastischen Bilder, die den Zuschauer von der seichten Romanze wieder zurück zur grausamen Realität führen. Schonungslos hält die Kamera drauf und macht auch vor blutigen Kinderleichen keinen Halt. Es ist eine tödliche, traumatische Reise, die vor allem Mikael und mit ihr der Zuschauer erlebt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>The Promise </b>ist prächtig ausgestattet, toll gefilmt und mit Gabriel Yareds Score musikalisch wunderschön untermalt und funktioniert letztendlich vor allem dank seiner überzeugenden Darstellerriege. Bemerkenswert ist auch, dass der Film, immerhin rund 100 Millionen Dollar teuer (das historische Konstantinopel errichtet sich eben nicht einfach mal so), komplett vom armenisch-amerikanischen Philanthrop Kirk Kerkorian finanziert wurde und selbst der US-Verleih sich zu der Aussage hinreißen lies, dass der Film nicht dafür gedreht wurde, um Geld zu verdienen (das tat er bei einem weltweiten Einspielergebnis von gerade mal 10 Millionen Dollar auch nicht), sondern um die grausamen Ereignisse wieder in die Köpfe der Menschen zu bekommen. Ereignisse, die bis heute von der türkischen Regierung abgestritten werden. Kirk Kerkorian und Terry George gaben mit ihrem Film aber genauso ein Versprechen ab, wie Mikael: <b>Die Erinnerung bleibt</b>. So oder so.</div>
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;"><br /></span>
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;">★★★★☆</span><br />
<br /><span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"></span>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Originaltitel: <b>The Promise</b><br />
<b><br />
</b></div>
USA/ES 2016 | Capelight Pictures / Wonderful Films | 133 Minuten | FSK 12 | D-Start: 17. August 2017<br />
Regie: Terry George | Drehbuch: Terry George & Robin Swicord | Kamera: Javier Aguirresarobe | Schnitt: Steven Rosenblum | Musik: Gabriel Yared | Darsteller: Oscar Isaac, Christian Bale, Charlotte Le Bon, Tom Hollander, Jean Reno, James Cromwell, Marwan Kenzari<br />
<div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Trailer:</div>
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<div>
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</div>
<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/gnwgMYeaqr4" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-54241631935431589802018-01-20T13:08:00.000+01:002018-01-21T01:45:24.010+01:00Filmkritik: Das Talent des Genesis Potini<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyP7Flj5ZVrl6xSTmmCJbuxj9D_o37jJ1oWSWaLX6nhx3bx1ZCTf42LwQLzfvVn_1TuPeUYKfpZpKaAH7K4TUcyiztq5z7dBYg2JrOSYLHkKcpv3cbOUQqlTRXijgskhVa5-ClADs7iPIg/s1600/The+Dark+Horse.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyP7Flj5ZVrl6xSTmmCJbuxj9D_o37jJ1oWSWaLX6nhx3bx1ZCTf42LwQLzfvVn_1TuPeUYKfpZpKaAH7K4TUcyiztq5z7dBYg2JrOSYLHkKcpv3cbOUQqlTRXijgskhVa5-ClADs7iPIg/s1600/The+Dark+Horse.jpg" width="560" /></a><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div style="text-align: justify;">
Es hat sich abgezeichnet in den letzten Jahren, doch mittlerweile dürfte klar sein, dass die Neuseeländer heute zu den besten Filmemachern der Welt zählen. Vor allem kleine, emotionale Dramen mit starken Bildern und faszinierenden Charakteren gibt es im neuseeländischen Film mehr und mehr zu entdecken. Das fing mit Jane Campions <i>Das Piano </i>an und fand in <i>Als das Meer verschwand </i>und <i>Whale Rider </i>weitere Höhepunkte, um nun mit <b>The Dark Horse </b>mit voller Wucht einzuschlagen. Die wahre Geschichte des unter einer bipolaren Störung leidenden neuseeländischen Schachgenies Genesis Potini, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Kindern das Schachspielen beizubringen um ihnen eine bessere Zukunft zu gewährleisten, ist von der ersten Einstellung an packend, ergreifend und vor allem phänomenal gespielt: Cliff Curtis (<i>Whale Rider, Sunshine</i>) ist überwältigend in der Titelrolle und spielt sich regelrecht die Seele aus dem Leib.</div>
<a name='more'></a><div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Einsam und in strömendem Regen schlendert der kräftig gebaute Genesis lebensfroh mitten auf der Straße entlang, Autos weichen ihm mit quietschenden Reifen aus, Menschen sehen ihn irritiert an. Dann entdeckt er ein Geschäft, in dem es Schachbretter zu kaufen gibt. Klitschnass betritt er den Laden, redet mit sich selbst und nur wirres Zeug. Auf einmal packen ihn zwei Polizisten und zerren ihn in ihren Wagen. Genesis leidet an einer bipolaren Störung, die ihn zwischen starken Depressionen und manischen Anfällen schwanken lässt. Doch er ist ein herzensguter, liebevoller Mann, der das große Ziel hat, die Kinder einer kleinen Schachgruppe in der neuseeländischen Ostküstenstadt Gisborne zur Schachmeisterschaft nach Auckland zu führen. Der Weg dorthin ist kein leichter, denn nicht nur seine Krankheit und die Tatsache, dass er obdachlos ist, erschweren ihm die Arbeit, auch sein Bruder, Mitglied in einer brutalen Gang, der seinen Sohn Mana ebenfalls zu einem Gangmitglied machen will, spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Der Junge, ebenfalls toll gespielt vom jungen James Rolleston in seiner zweiten Filmrolle (die erste war die Titelrolle in <i>Boy </i>von <i>5 Zimmer, Küche, Sarg</i>-Regisseur Taika Waititi), will aber viel lieber bei seinem Onkel im Schachclub mitspielen.</div>
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Es gibt eine Szene in der zweiten Filmhälfte, in der eine Mutter ihre Kinder aus dem Schachclub herausnimmt, nachdem sie erfahren hat, dass Genesis obdachlos ist. Genesis, vollkommen aufgelöst und von Sinnen, steht mitten in einem Wohngebiet auf der Straße, packt ein Schachbrett aus, knallt es auf die Motorhaube seines Autos und fängt an, Schachfiguren aufzustellen. Dazu brüllt er laut umher, fordert alle Menschen auf, mit ihm zu spielen, die Kamera dreht sich mehrfach im Kreis um ihn herum. Es ist eine bewegende, schmerzhafte, außergewöhnliche Szene, einer von vielen solcher mitreißenden Momente, in denen Cliff Curtis zu Höchstform aufläuft. Der Film gehört zweifelsohne ihm, er beherrscht jede Szene des Films, mal urkomisch, mal tief traurig, mal verzweifelt, mal vollkommen sorgenfrei und losgelöst. Sein Genesis ist einer der liebevollsten und sympathischsten Charaktere, die man seit Langem bewundern durfte.</div>
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Wie nicht anders zu erwarten, sind natürlich auch die Bilder wunderschön: Die Kleinstadtidylle wird lebensecht eingefangen, einige wunderschöne Naturaufnahmen dürfen aber natürlich auch nicht fehlen. Dazu kommt Dana Lunds schöne Musik, die die Bilder perfekt untermalt. Alles in allem ist <b>The Dark Horse</b>, im Übrigen unter anderem mit sechs neuseeländischen Filmpreisen (bester Film, Regie, Drehbuch, Haupt- und Nebendarsteller und Musik) ausgezeichnet, ein kleines Meisterwerk vom anderen Ende der Welt.<br />
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<i><span style="font-size: x-small;">Erstmalig veröffentlicht am 5. März 2015.</span></i><br />
<i><span style="font-size: x-small;"><br /></span></i></div>
<span style="color: #00cccc; font-size: large;">★★★★★</span><br />
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"></span><br />
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Originaltitel: <b>The Dark Horse</b><br />
<b><br /></b>
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NZ 2014 | Transmission Films | 124 Minuten | FSK 12 | D-Start: 16. Juni 2016</div>
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Regie: James Napier Robertson | Drehbuch: James Napier Robertson | Kamera: Denson Baker | Schnitt: Peter Roberts | Musik: Dana Lund | Darsteller: Cliff Curtis, James Rolleston, Kirk Torrance, Miriama McDowell, Barry Te Hira, Xavier Horan, Wayne Hapi, James Napier Robertson, Lyel Timu, Te Ahorangi Retimana-Martin, Calae Hignett-Morgan, Te Rua Rehu-Martin, Niwa Whatuira, Lionel Wellington<br />
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Trailer:</div>
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<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/mVLvsxyoHQ0" width="560"></iframe></div>
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Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-72916052290777593432018-01-18T20:15:00.000+01:002018-01-21T00:02:21.266+01:00Filmkritik: Love & Friendship<div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtR3S49SY-hEFPBZUAFH8BkunNLSBlOyrSW2rRq0kh4wH_7Gtg82UD93ZoM918vyNOhU7fxuozylvfvn6gYaXIdgcR-qfkc5PPdkeTEEFZpXYHSMlyeR4lgEIc2FTKp6G2ut0mwu_REjNj/s1600/love-and-friendship.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="850" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtR3S49SY-hEFPBZUAFH8BkunNLSBlOyrSW2rRq0kh4wH_7Gtg82UD93ZoM918vyNOhU7fxuozylvfvn6gYaXIdgcR-qfkc5PPdkeTEEFZpXYHSMlyeR4lgEIc2FTKp6G2ut0mwu_REjNj/s640/love-and-friendship.jpg" width="560" /></a></div>
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Die Liste der Jane Austen-Verfilmungen ist lang und vielfältig. Während die BBC vor exakt 80 Jahren mit <i>Stolz und Vorurteil </i>die allererste Austen-Interpretation inszenierte, folgte 1940 der gleiche Stoff als aufwändige MGM-Kinoproduktion mit Sir Laurence Olivier als Mr. Darcy. Noch heute gilt der Film als eine der besten Austen-Verfilmungen, in einem Atemzug genannt mit Joe Wrights neuester Auflage des berühmtesten Jane Austen-Romans mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen sowie den Verfilmungen von <i>Emma </i>(mit Ewan McGregor und Gwyneth Patrow), Ang Lees <i>Sinn und Sinnlichkeit </i>(mit Emma Thompson, Kate Winslet und Hugh Grant) und <i>Mansfield Park </i>(mit Frances O'Connor). Austens Briefroman <i>Lady Susan, </i>der <b>Love & Friendship </b>als Vorlage diente, wurde bislang noch nie adaptiert - doch das ist dank Whit Stillman nun nicht mehr der Fall - und wir alle können froh darüber sein, denn <b>Love & Friendship </b>ist zweifelsohne eine der besten Jane Austen-Verfilmungen aller Zeiten.<br />
<a name='more'></a><br />
Der Film erzählt von der verwitweten Lady Susan Vernon - kongenial von Kate Beckinsale verkörpert, die hier vielleicht so gut wie noch nie zuvor in ihrer Karriere spielt -, die gerade vom Landsitz Manwaring abreist, nachdem dort Gerüchte über ihre angeblichen Affären mit diversen Männern, unter anderem dem verheirateten Landherren Lord Manwaring, verbreitet wurden. Die verarmte Lady Susan findet alsbald Unterkunft bei Ihrem Schwager Charles und dessen schöner Frau Catherine, die ganz und gar nichts von Lady Susan hält - vor allem deswegen nicht, weil diese schamlos Catherines jüngerem, gut aussehenden Bruder Reginald schöne Augen macht. Doch dann taucht Lady Susans Tochter Frederica auf und weigert sich, den reichen, aber überaus dämlichen Sir James Martin zu heiraten. Es kommt zu vielen Intrigen, Verwirrungen und Liebesbekundungen und nur Lady Susans gute, amerikanische Freundin Alicia Johnson hält eisern zu ihr, obwohl deren Mann damit droht, Alicia zurück nach Amerika zu schicken.<br />
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Es geht wild zu auf den britischen Landsitzen - und 90 Minuten lang inszeniert Stillman seine Geschichte als urkomische, rasante Komödie, die - ganz anders als bei Austen-Klassikern wie <i>Stolz und Vorurteil - </i>ohne dramaturgische Melodramatik auskommt, sondern mit trockenem Humor und bissigen Dialogen überzeugt und herrlich aufzeigt, wie stark die Diskrepanz zwischen Lady Susans eigentlichen Plänen und der letztendlichen Intention ihres Umfeldes wirklich ist. <b>Love & Friendship </b>basiert auf einem Briefroman, und Stillman inszeniert seinen Film auch ein wenig so, als wäre er ein Hörspiel oder zumindest ein Theaterstück. Es wird viel geredet, oft verbal ausgedrückt, was aktiv getan wird und nur selten verlässt sich der Oscar-nominierte Filmemacher auf rein visuelle Darstellungen. Er liebt seine Geschichte und mit ihr seine Darsteller - alles andere ist für ihn nebensächlich. Liebe und Freundschaft. Das brauchen die Figuren. Mehr nicht.</div>
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<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;">★★★★☆</span><br />
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"></span></div>
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Originaltitel: <b>Love & Friendship</b><br />
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IRE/FR/NL 2016 | KSM / Westerly Films | 90 Minuten | FSK 0 | D-Start: 29. Dezember 2016<br />
Regie: Whit Stillman | Drehbuch: Whit Stillman | Kamera: Richard Van Oosterhout | Schnitt: Sophie Corra | Musik: Benjamin Esdraffo | Darsteller: Kate Beckinsale, Morfydd Clark, Tom Bennett, Jenn Murray, Chloe Sevigny, Stephen Fry, Xavier Samuel, Emma Greenwell, Justin Edwards, Kelly Campbell, James Fleet<br />
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Trailer:</div>
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<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/8MaSK3POHI0" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-27874808810372720862018-01-15T23:15:00.000+01:002018-01-19T00:17:22.874+01:00Filmkritik: The Commuter<div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgjizgEMEWSLoCIJoo-vMGSXGc5YiWOS8llo-3ZHOso6NxTM2EsAshsTlhATs73_ZUqMzvikyqPwhmJZCujZi4HMerQltELMKIE4wrpMK7ejrsmHDz6gASInJUAdd_ICwxCC6ZW81Nk3jk8/s1600/Commuter.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="847" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgjizgEMEWSLoCIJoo-vMGSXGc5YiWOS8llo-3ZHOso6NxTM2EsAshsTlhATs73_ZUqMzvikyqPwhmJZCujZi4HMerQltELMKIE4wrpMK7ejrsmHDz6gASInJUAdd_ICwxCC6ZW81Nk3jk8/s640/Commuter.jpg" width="560" /></a></div>
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Es ist ein bisschen wie bei Alfred Hitchcocks <i>Der Fremde im Zug</i>: Zwei vollkommen fremde Menschen treffen in einem Zug aufeinander, der eine schlägt dem anderen eine mörderische Aufgabe vor, der andere hält sie für einen makaberen Scherz und befindet sich schon bald in einem mehr als realistischen Albtraum wieder. Während Hitchcock die Patricia Highsmith-Geschichte bravourös und packend inszenierte, versucht Action-Spezialist <span style="text-align: start;">Jaume Collet-Serra den Spagat zwischen Kriminalgeschichte und Actionspektakel: In seinem <b>Commuter </b>soll Liam Neesons Michael McCauley eine ihm unbekannte Person in einem Pendlerzug finden und töten - dafür bekommt er 100.000 Dollar. Natürlich hält McCauley das Ganze für einen makaberen Scherz, findet kurz darauf aber ein Päckchen mit der versprochenen Anzahlung von 25.000 Dollar. Ab jetzt läuft die Zeit gegen ihn: Bis zur Endstation hat er Zeit, den Auftrag auszuführen - oder seine eigene Familie wird sterben. Endstation Sehnsucht, sozusagen.</span><br />
<a name='more'></a><br />
Was wie ein Hitchcock-Thriller beginnt, entwickelt sich natürlich schon bald in einen der austauschbaren Actionthriller, die Collet-Serra so gerne mit Liam Neeson dreht: Nach <i>Unknown Identity, Non-Stop </i>und <i>Run All Night </i>arbeiten der Spanier und der Nord-Ire bereits zum vierten Mal zusammen - und jedesmal wird Neesons Charakter vor eine extreme Ausgangslage gestellt: Seine Identität wurde gestohlen, ein Terror-Anschlag in einem Flugzeug muss verhindert werden, der Sohn muss vor der Mafia beschützt werden - und nun also die Familie vor dem bösen Unbekannten beschützt werden. Das ist bei <b>The Commuter </b>zunächst vor allem deswegen unterhaltsam, weil Collet-Serra an Humor nicht geizt und es sehr gut versteht, auf engstem Raum visuell zu überzeugen. Ob die kompakte Zugtoilette oder ein verstecktes Fach im Boden eines Wagons - kleine Räume werden zu wichtigen Handlungsorten. Auch die Eingangssequenz ist virtuos inszeniert: Mit guten Schnitten und Zeitraffern zeigt der spanische Regisseur den Alltag seines Protagonisten über viele Jahre hinweg. Immer wieder dieselben alltäglichen Dinge - Aufstehen, zur Arbeit fahren, von der Frau verabschieden - in unterschiedlichen Lebenslagen und Jahreszeiten. Warm, kalt, gut gelaunt, im Streit mit der Gattin, verliebt, betrübt, ernüchtert vom tristen, immer gleichen Leben.<br />
<br />
Doch dann steuert nicht nur der Zug unaufhaltsam auf seinen Zielbahnhof zu, auch <b>The Commuter</b>, der Pendler Liam Neeson, muss einen Abschluss finden. Und der gipfelt natürlich in einer actiongeladenen Zugentgleisung samt Plottwist, den man allerdings schon frühzeitig erahnt, da Collet-Serra am Ende doch nur Konventionen bedient und Schema F anwendet: Natürlich ist nicht jeder der, der er vorgibt zu sein - und natürlich ist auch der, den man frühzeitig auf Grund des stereotypischen Auftretens für den Schurken hält, letztendlich ein guter Kerl. Zu unglaubwürdig ist die finale Verschwörung, zu altbacken die Lösung der Geschichte. Hier wäre ein bisschen mehr Hitchcock und ein bisschen weniger Tony Scott doch ratsam gewesen, sprich: Schauwerte, auch gute, sind nicht alles, am Ende ist es doch die Geschichte, von der ein guter Film meist lebt.<br />
<span style="text-align: start;"><span style="color: #009900; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"><br />
</span></span> <span style="text-align: start;"><span style="color: #009900; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;">★★★☆☆</span></span></div>
<span style="color: #009900; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;"><br />
</span></div>
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<span style="text-align: justify;">Originaltitel: </span><b style="text-align: justify;">The Commuter</b><br />
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<b><br />
</b></div>
USA/UK 2018 | Studio Canal | 105 Minuten | FSK 12 | D-Start: 11. Januar 2018<br />
Regie: Jaume Collet-Serra | Drehbuch: Byron Willinger, Philip de Blasi & Ryan Engle | Kamera: Paul Cameron | Schnitt: Nicolas De Toth | Musik: Roque Baños | Darsteller: Liam Neeson, Vera Farmiga, Patrick Wilson, Sam Neill, Jonathan Banks, Elizabeth McGovern, Killian Scott, Shazad Latif, Andy Nyman, Clara Lago, Roland Moller, Florence Pugh, Dean-Charles Chapman<br />
<div>
<br />
Trailer:<br />
<iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/iQZL28DywEA" width="560"></iframe></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-63761700483301170512018-01-14T14:29:00.000+01:002019-08-01T19:57:23.330+02:00Essay: Zeitkonstrukte in Outlander<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="clear: left; float: left; font-family: inherit; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: justify;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjI4MxWJRqIoOXelEabJIshfAXFxYNRVxoYjnGT7aJKmR1Lh9FrBAkQxIM_gOsOhKD-XIxQYrpaHF0H3NlTyFZaqDPCAfPscq4mq2sp2FXdhxw1AUNPIoivgfLb_vMsblH3aS4rkuOvNHNa/s1600/Outlander.jpg" width="560" /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<b><b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">1. Einleitung: Alles eine Frage der Zeit</span></b></b></div>
<b>
</b>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 1cm 10pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 115%;">Ein Film muss einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben... aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[1]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">In den letzten Jahren werden die Konventionen von Filmemachern immer häufiger gebrochen, neue Wege ausprobiert und viele Experimente gewagt. Ob unzuverlässige Erzählungen, multiple Handlungsstränge oder nichtchronologische Zeitkonstrukte – fast nichts bleibt unversucht, um den Zuschauer neu herauszufordern und zu unterhalten. Großer Beliebtheit freuen sich immer mehr Filme und Serien, „die die lineare Zeitachse aufbrechen, mit der Zeit spielen und neue Möglichkeiten im Umgang mit derselben aufzeigen.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[2]</span></span></span></span></div>
<a name='more'></a><!--[endif]--><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Dazu zählen Filme und Serien, die scheinbar willkürlich von einem Punkt der Zeitachse zu einem anderen springen (wie beispielsweise Quentin Tarantinos <span style="font-variant: small-caps;">Pulp Fiction (</span>USA 1994)), die – zumindest zum Teil – rückwärts erzählen (wie <span style="font-variant: small-caps;">Memento (</span>USA 2000) von Christopher Nolan), Variantenfilme wie <span style="font-variant: small-caps;">Lola rennt (</span>D 1998) von Tom Tykwer oder Filme und Serien, die eine Metalepse, also eine der Logik trotzende Vermischung unterschiedlicher Zeit- und Erzählebenen inszenieren wie dies in Hyun-seung Lees <span style="font-variant: small-caps;">Siworae (Das Haus am Meer – Il Mare, </span>SK 2000) der Fall ist. Gerade letztere Kategorie, das Spiel mit den Realitätsebenen, war schon im Autorenkino der 1960er Jahre bei Regisseuren wie Alain Resnais oder Ingmar Bergman beliebt und findet auch in modernen (Autoren)Filmen wie Tarsems <span style="font-variant: small-caps;">The Fall (</span>USA/IN 2006) Verwendung.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[3]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Zeit ist im Kino ein essentieller Faktor und eignet sich zweifelsohne dazu, von Filmemachern experimentell behandelt zu werden. Wie Zeit in der Erzählung genutzt werden kann, hat schon Gérard Genette ausführlich belegt. Anhand seiner Einteilung in die drei Kategorien der Zeit, die <i>Ordnung</i>, die <i>Dauer</i> und die <i>Frequenz</i><span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[4]</span></span><!--[endif]--></span>, soll im Folgenden ein Überblick darüber entstehen, wie Zeit im Film und in der Serie „sichtbar“ gemacht werden kann. Klaus Kreimeier meint dazu, dass die Sichtbarkeit der Zeit „wohl nur </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">über ein Zusammenspiel von Raum und Zeit, genauer: von filmischem Bild-Raum und Dauer der filmischen Einstellung“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[5]</span></span><!--[endif]--></span> möglich sei und dass „deren ‚Länge‘ allein, wie lang sie immer sein mag, gewiss nicht ausreicht, um uns nicht an unsere verfließende Lebenszeit zu erinnern und daran zu hindern, auf die Uhr zu blicken.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[6]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">In Ronald D. Moores Fernsehserie <span style="font-variant: small-caps;">Outlander (</span>USA 2014-heute) spielen unterschiedliche Zeitkonstrukte eine sehr wichtige Rolle, geht es doch um eine junge Frau, die im Nachkriegs-Schottland aus dem Jahr 1945 rund 200 Jahre zurück durch die Zeit springt und von da an versucht, zurück zu gelangen. Dabei soll es in der hier vorliegenden Arbeit gar nicht vordergründig um die Zeitreise selbst gehen, sondern um die in der Serie vielfach genutzten Spiele mit der Zeit, die die Serie nutzt, um unter anderem die Handlung immerzu parallel zwischen 1743 und 1945 wechseln zu lassen.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Um die Serie anhand von Genettes Kategorien zu analysieren sollen in „Struktur der Zeit“, dem zweiten Kapitel, eben jene Kategorien aufgeteilt, analysiert und von der Literatur auf den Film angewandt werden, während im dritten Kapitel die „Zeitkonstrukte in <span style="font-variant: small-caps;">Outlander“ </span>an Hand der vorhandenen Kategorisierung genauer betrachtet und ausgewertet werden sollen.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">2. Struktur der Zeit<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Gérard Genettes Unterteilung der Zeit in <i>Ordnung, Dauer </i>und <i>Frequenz </i>bezieht sich in erster Linie auf das temporale Verhältnis von erzählter Zeit und Erzählzeit. Dieses Konzept lässt sich allerdings ohne Probleme auch auf den Film anwenden, weswegen man in diesem Fall auch von dargestellter Zeit und Darstellungszeit sprechen kann.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[7]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">2.1 Ordnung<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 1cm 10pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; line-height: 115%;">A nonlinear structure deconstructs a complicated event, a situation, character or a combination of these elements by reordering the time sequence and creating a new composition for dramatic (or comedic) purposes. This new arrangement makes the telling of the story more surprising, compelling and unpredictable than if it was told in a straight, linear fashion.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span lang="EN-GB" style="font-size: 11pt; line-height: 115%;">[8]</span></span><!--[endif]--></span></span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Die Dissonanz zwischen der <i>Ordnung</i> der Geschichte und der der Erzählung wird als <b>Anachronie </b>bezeichnet.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[9]</span></span><!--[endif]--></span> Sie stellt den Bruch in der linearen Erzählung dar und ist keinesfalls etwas Seltenes oder gar Modernes, „</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">sie ist im Gegenteil eines der traditionellen Mittel der literarischen Narration“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[10]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"> und kam schon in der <i>Ilias </i>von Homer zum Einsatz, wo die Erzählung nach einem Streit zwischen Achilles und Agamemnon zehn Tage zurück geht um die Gründe für den Streit aufzuzeigen.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[11]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer literarischen und einer filmischen Anachronie dürfte die Tatsache sein, dass man sich einen Film Bild für Bild rückwärts ansehen kann, „</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">aber nicht einen Text Buchstaben für Buchstaben falsch herum lesen, nicht einmal Wort für Wort oder Satz für Satz. Das Buch gehorcht denn doch etwa mehr, als man heute oft sagt, der berühmten Linearität des sprachlichen Signifikanten, die sich leichter in der Theorie negieren als faktisch aufheben lässt.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[12]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt; line-height: 150%;">Die gängigsten anachronischen Konstrukte im Film sind <b>Analepse </b>und <b>Prolepse</b>, also Flashback (oder Rückblende) und Flashforward (oder Vorausblende). Die Analepse stellt ein Filmsegment dar, das Ereignisse zeigt, die zeitlich gesehen oftmals vor der Gegenwart der Haupthandlung liegen und meistens aus einer Erinnerung oder Erzählung einer handelnden Figur bestehen.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[13]</span></span><!--[endif]--></span> In unzähligen Filmen und Serien gibt es solche Rückblenden, von </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">D.W. Griffiths</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt; line-height: 150%;"> </span><span style="font-family: "times new roman" , serif; font-size: 12pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Intolerance </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">(USA 1916) </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt; line-height: 150%;">über Alfred Hitchcocks </span><span style="font-family: "times new roman" , serif; font-size: 12pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Stage Fright</span> (<span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-variant: small-caps; line-height: 24px;">Die rote Lola</span></span>, UK 1950) hin zur Fernsehserie <span style="font-family: "times new roman" , serif;"><span style="font-variant: small-caps;">Lost </span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt; line-height: 150%;">(USA 2004-2010). Die Prolepse hingegen stellt eine </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">seltenere narrative Variation dar, die die Handlung von der Gegenwart in die Zukunft versetzt und anschließend wieder zum gegenwärtigen Ausgangspunkt zurückkehrt.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[14]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12pt; line-height: 150%;"> <span style="background: white;"> </span>Solche Vorausblenden werden meist in Werken mit Science Fiction-Elementen genutzt, wie in der Serie <span style="font-variant: small-caps;">FlashForward</span> (USA 2009-2010) oder in Peter Weirs <span style="font-variant: small-caps;">The last Wave (Die letzte Flut</span>, AUS 1977).<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">In seiner Kategorisierung benennt Genette auch die Reichweite und den Umfang der Anachronie: Die Reichweite bezieht sich auf die zeitliche Distanz zwischen dem gegenwärtigen Augenblick der Erzählung und dem Startpunkt der Ana- oder Prolepse, der Umfang beschreibt die Dauer, die diese Anachronie in der Geschichte abdeckt.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[15]</span></span><!--[endif]--></span> Sind Reichweite und Umfang identisch, liegt eine komplette Ana- oder Prolepse vor, während bei einer größeren Reichweite eine partielle vorherrscht. Man spricht also beispielsweise von einer kompletten Analepse, wenn diese wie in <span style="font-variant: small-caps;">Walk the Line</span> (USA/D 2005)</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"> </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">am Ende wieder ihren Ausgangspunkt erreicht, während eine partielle vorher schon endet, wie es in </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">The Fugitive </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">(<span style="font-variant: small-caps;">Auf der Flucht</span>, USA 1993) zum Beispiel der Fall ist, wo nur für einen kurzen Moment ein Blick in die Vergangenheit geworfen wird</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[16]</span></span><!--[endif]--></span> <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Als eine für den Zuschauer wesentlich anspruchsvollere Variante gilt die Anachronie, die Ausgangspunkt für eine weitere Anachronie ist. So gibt es in <span style="font-variant: small-caps;">Passage to Marseille </span>(Fahrkarte nach Marseille, USA 1944) oder <span style="font-variant: small-caps;">The Man who shot Liberty Valance</span> (<span style="font-variant: small-caps;">Der Mann, der Liberty Valance erschoss</span>, USA 1962) Analepsen innerhalb anderer Analepsen.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Eine weitere anachronische Erzählvariante sind Filme, die eine </span><b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">chronologische Inversion</span></b><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[17]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"> darstellen, also eine Geschichte (zumindest teilweise) rückwärts erzählen. Es gibt nicht viele Filme, die dieses Verfahren nutzen – zu den bekanntesten ihrer Art zählen <span style="font-variant: small-caps;">Memento</span>, </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Irréversible </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">(<span style="font-variant: small-caps;">Irreversibel</span>, F 2002) und <span style="font-variant: small-caps;">5x2 </span>(</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">5x2 – Fünf Mal Zwei</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">, F 2004). Bei diesen rückwärts erzählten Filmen ist der Anfang des Plots das Ende der Story. Als eines der frühesten Beispiele für solch eine chronologische Inversion gilt der tschechische Film <span style="font-variant: small-caps;">Stastny Konec </span>(<span style="font-variant: small-caps;">Happy End</span>, CZ 1967) </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">und auch das australische Drama </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Two Friends </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">(<span style="font-variant: small-caps;">Zwei gute Freundinnen</span>, AUS 1987) von Jane Campion erzählt seine Geschichte rückwärts. Nun kann man bei diesen Filmen auch noch einmal Unterschiede ausmachen: Bei </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Memento </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">ist die anachronische Struktur beispielsweise personengebunden und demnach intern motiviert. Der Protagonist leidet an Gedächtnisschwund und verliert sich gewissermaßen selbst in der Zeit. In <span style="font-variant: small-caps;">Irréversible </span>und <span style="font-variant: small-caps;">5x2 </span>dagegen ist die Anachronie extern motiviert, da sie thematisch verankert ist: Sie ist das formale Mittel, „</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">um die Natur von verschiedenartig zu Ende gegangenen Liebesbeziehungen bzw. Leben zu untersuchen.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[18]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Auch die Sichtbarkeit der chronologischen Inversion ist nicht immer identisch: Während man bei </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Irréversible </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">einen Moment braucht, um die Struktur zu verstehen, ist sie bei </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Memento </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">im Grunde sogar deutlich erkennbar: Der Film ist in 22 farbige, vorwärts laufende und 22 schwarzweiße, rückwärts laufende Sequenzen aufgeteilt, die sich immer abwechseln und dem Zuschauer spätestens bei der zweiten Filmsichtung eine schlüssige Chronologie offenbaren.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Einen wichtigen Unterschied zur Anachronie stellt die <b>Achronie </b>dar, die seltene Fälle beschreibt, in denen sich </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">„aus den einzelnen erzählten Ereignissen keine chronologisch geordnete Gesamthandlung rekonstruieren lässt.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[19]</span></span><!--[endif]--></span> Als Beispiele hierfür zählen die beiden Filmklassiker </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">8½ </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">(<span style="font-variant: small-caps;">Achteinhalb, </span>I/F 1963) von Federico Fellini sowie Alain Resnais<span style="font-variant: small-caps;">ʼ</span> <span style="font-variant: small-caps;">Lʼannée dernière à Marienbad </span>(<span style="font-variant: small-caps;">Letztes Jahr in Marienbad, </span>F/I 1961), die beide eine eindeutige zeitliche Zuordnung verschleiern.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[20]</span></span><!--[endif]--></span> Auch Alejandro González Iñárritus <span style="font-variant: small-caps;">21 Grams </span>(<span style="font-variant: small-caps;">21 Gramm, </span>USA 2003) ist sehr chaotisch strukturiert und hält sich scheinbar an keine Regeln. Drei Handlungsstränge wechseln sich willkürlich ab, während es bei </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Memento </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">beispielsweise trotz der chronologischen Inversion eine klare Struktur gibt. In beiden Fällen muss der Zuschauer sich die Story klarmachen, um dem Plot folgen zu können<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[21]</span></span><!--[endif]--></span> – der Plot ist also das, </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">was auf der Leinwand zu sehen ist, während die Story die “geistige Anordnung von chronologisch und kausal verbundenem Material”<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[22]</span></span><!--[endif]--></span> ist. Der Plot beginnt demnach mit dem ersten Bild, das auf der Leinwand zu sehen ist, die Story hingegen mit dem frühesten im Film erwähnten oder vom Zuschauer erschlossenen Ereignis, weswegen der Betrachter durchaus dazu in der Lage ist, aus dem Material, das ihm der Plot bietet, eine Story anzuordnen.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[23]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Auch das <b>multiperspektivische Erzählen</b> ist ein Spiel mit der Zeit, vor allem wenn es sich um Filme handelt, die eine Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählen, wie dies beispielsweise die Variantenfilme</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"> Rashômon (Rashomon, </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">J 1950), <span style="font-variant: small-caps;">Lola rennt, Ying Xiong (Hero, </span>CN/HK 2002), <span style="font-variant: small-caps;">Where the Truth lies (Wahre Lügen, </span>CA/UK 2005) oder <span style="font-variant: small-caps;">Vantage Point (8 Blickwinkel, </span>USA 2008) tun. Filme mit Zeitschleifen wie <span style="font-variant: small-caps;">Groundhog Day (Und täglich grüsst das Murmeltier, </span>USA 1993) oder Zeitreisefilme wie <span style="font-variant: small-caps;">Back to the Future (Zurück in die Zukunft, </span>USA 1985) verfügen ebenfalls über anachronische Zeitkonstrukte.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Michaela Krützen fasst zusammen, dass es ihrer Ansicht nach zwei Arten von nonlinearen Geschichten gibt: Die, bei denen die Zeit, in der der Film spielt, für eine oder mehrere Figuren nicht linear verläuft wie in Zeitreisefilmen und die, bei denen die Zeit für die Figuren linear verläuft, aber im Film nonlinear dargestellt wird wie es in den Beispielen zu Ana- und Prolepse oder chronologischer Inversion der Fall ist<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[24]</span></span><!--[endif]--></span> und um die es in dieser Arbeit gehen soll.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">2.2 Dauer<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">In seiner zweiten Kategorie beschäftigt sich Gérard Genette mit der <i>Dauer</i>, zu der Michaela Krützen schreibt, dass die Erzählzeit, beim Film also die Darstellungszeit, jener Zeit entspricht, „die der Vorgang des Anschauens eines Films in Anspruch nimmt. Sie kann in Minuten angegeben werden.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[25]</span></span><!--[endif]--></span> In der Literatur hingegen wird die Erzählzeit in der Regel mit der Textlänge gleichgesetzt, „sie wird nicht nach der Uhr gemessen, sondern nach dem Raum bedruckten Papiers.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[26]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Die Erzählzeit kommt in der Literatur anders zustande als im Film: Beim Buch wird das Tempo vom Leser bestimmt, der mal mehr und mal weniger schnell liest, während beim Film das Kino die Zeit vorgibt, in der der Zuschauer der Geschichte zu folgen hat.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[27]</span></span><!--[endif]--></span> Die erzählte Zeit (also die dargestellte Zeit im Film) hingegen entspricht der Dauer der im Buch oder Film erzählten Geschichte.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[28]</span></span><!--[endif]--></span> Die Erzählzeit kann dabei durchaus der erzählten Zeit entsprechen: Dies ist in den wenigen Filmen beispielsweise der Fall, deren Geschichte in Echtzeit erzählt wird, wie dies bei <span style="font-variant: small-caps;">Phone Booth (Nicht auflegen!, </span>USA 2002) der Fall ist. Die einzelnen Staffeln der Serie <span style="font-variant: small-caps;">24 (24 – Twenty Four, </span>USA 2001-2010) bestehen immer aus 24 Episoden, die jeweils eine Stunde eines Tages darstellen, also insgesamt einen Tag (24 Stunden) pro Staffel. Die Serie ist dabei nicht exakt in Echtzeit, da eine Folge ca. 42 Minuten dauert, inhaltlich aber 60 Minuten abdeckt. Noch seltener sind Filme, die ebenfalls in Echtzeit erzählt werden, dabei aber zusätzlich mit einer (scheinbar) einzigen Kamerafahrt, einer Plansequenz, gedreht wurden, wie es bei Alfred Hitchcocks <b> </b><span style="font-variant: small-caps;">Rope (Cocktail für eine Leiche, </span>USA 1948) oder <span style="font-variant: small-caps;">Russkiy Kovcheg (Russian Ark - Eine einzigartige Zeitreise durch die Eremitage, </span>RUS/D/J/CA/FI/DN 2002) der Fall ist. <span style="font-variant: small-caps;">Birdman: Or (The Unexpected Virtue of Ignorance) (Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit), </span>USA 2014) von Alejandro González Iñárritu zeigt bis auf den Anfang und den Schluss eine Geschichte ohne (sichtbaren) Schnitt mit einer ebenfalls (scheinbaren) Plansequenz. Als filmisches Stilmittel betrachtet diente die Plansequenz im Film ursprünglich ironischerweise als Dokument des Authentischen, da ihr eine reduzierte visuelle Manipulierbarkeit zugeschrieben wurde<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[29]</span></span><!--[endif]--></span>, wohingegen heute mit Hilfe digitaler Technik auch diese Authentizität manipuliert werden kann, wie Regisseure wie Iñárritu oder Alfonso Cuarón in ihren letzten Filmen unter Beweis gestellt haben.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Bei Genette zählt das Erzählen in Echtzeit zu den vier narrativen Tempi, die die Geschwindigkeit eines Textes festlegen: die deskriptive Pause und die Ellipse (als Extreme) sowie der Summary und die Szene (als mittlere Geschwindigkeiten).<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[30]</span></span><!--[endif]--></span> Für ihn definiert sich die Geschwindigkeit der Erzählung durch das Verhältnis zwischen einer Dauer der Geschichte und einer Länge des Textes, wobei er feststellt, dass eine Erzählung auf die unter <i>Ordnung </i>aufgezählten Anachronien zwar verzichten kann, ohne sogenannte <b>Anisochronien</b>, also Rhythmuseffekte, aber nicht auskommt.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[31]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Basierend auf Genettes vier Tempi-Kategorien haben Matías Martínez und Michael Scheffel eine Auflistung mit fünf Grundtypen zur Verhältnisbeschreibung von Erzählzeit und erzählter Zeit angefertigt<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[32]</span></span><!--[endif]--></span>, die Markus Kuhn auf die filmische Darstellungszeit<i> </i>und die dargestellte Zeit übertragen hat<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[33]</span></span><!--[endif]--></span> und die ich nun unter anderem mit Filmbeispielen ergänzen möchte: <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Zeitdeckendes Erzählen</span></b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"> (bei Genette als Szene bezeichnet) nennt man das szenische Erzählen, das immer dann vorliegt, wenn die dargestellte Zeit ungefähr der Darstellungszeit entspricht, wie dies in den weiter oben genannten Beispielen <span style="font-variant: small-caps;">Phone Booth, Rope </span>oder <span style="font-variant: small-caps;">24 </span>der Fall ist. Auch einzelne Plansequenzen, die nur eine Szene, jedoch nicht den gesamten Film betreffen wie in <span style="font-variant: small-caps;">Children of Men (USA/UK</span> 2006) oder <span style="font-variant: small-caps;">Atonement (Abbitte, UK/F/USA</span> 2007), zählen hierzu. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Zeitdehnendes Erzählen </span></b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">wird dann eingesetzt, wenn die Darstellungszeit größer als die dargestellte Zeit sein soll. Dies ist zum Beispiel in Filmen der Fall, in denen ein dramatisches Ereignis gezeigt wird. Durch den Einsatz von Zeitlupe wird beispielsweise in einem Drama die ganze Tragweite der Tragik und des Leids in die Länge gezogen, dem Zuschauer bleibt mehr Zeit, sich in die emotionale Situation einzufühlen. Dies ist unter anderem in Peter Jacksons <span style="font-variant: small-caps;">The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring (Der Herr der Ringe – Die Gefährten</span>, NZ/USA 2001) der Fall, wenn der Zauberer Gandalf in den (scheinbaren) Tod stürzt und seine Begleiter um ihn trauern. Eine andere Nutzung der Zeitdehnung kommt beispielsweise im Actionfilm <span style="font-variant: small-caps;">The Matrix (Matrix, USA/AUS 1999) </span>zum Einsatz: Hier wird die sogenannte Bullet Time genutzt, eine Variante der Zeitlupe, in der die Zeit, oder vielmehr: der Protagonist und das Geschehen um ihn herum fast still zu stehen scheint, die Kamera sich aber dennoch in normaler oder gar hoher Geschwindigkeit weiter bewegt. Genette verwirft diesen Tempi-Typus in seiner Kategorisierung.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Zeitraffendes Erzählen</span></b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">, also summarisches Erzählen oder Summery bei Genette, liegt vor, wenn die Darstellungszeit kleiner ist als die dargestellte Zeit. Im schon erwähnten <span style="font-variant: small-caps;">Birdman</span> erfolgt ein Tageswechsel durch einen Zeitraffer, in dem man die Sonne unter und nach einem kurzen Moment schließlich wieder aufgehen sieht. In vielen Actionfilmen, so auch beispielsweise in <span style="font-variant: small-caps;">Kingsman: The Secret Service (UK 2014</span>), werden Kampfszenen mittels Zeitraffer dargestellt, um das Tempo zu erhöhen. Generell kann man sagen, dass die Zeitraffung der häufigste Fall beim narrativen Spielfilm ist<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[34]</span></span><!--[endif]--></span>, erzählen die meisten Filme doch in rund zwei Stunden eine Geschichte, die mehrere Stunden, Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre dauert – von Film zu Film also sehr unterschiedlich sein kann.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Eine <b>Ellipse </b>stellt Zeitsprünge und Auslassungen dar, bei denen ein beliebig großer Teil der Geschichte übersprungen wird, bevor es zu einem späteren Handlungszeitpunkt weitergeht. Die Darstellungszeit steht also still, während die dargestellte Zeit beliebig groß (der Sprung in der Handlung also beliebig groß) ist. Solche Ellipsen treten in fast jedem Film auf, beispielsweise wenn eine Person von Punkt A nach Punkt B fährt und man nicht die gesamte Fahrt dorthin zu sehen bekommt, sondern nur die Abfahrt und die Ankunft. Ein besonders gutes Beispiel ist hier Edgar Wrights <span style="font-variant: small-caps;">Hot Fuzz (UK/F/USA 2007</span>), bei dem mittels harter Film- und Tonschnitte der Umzug des Londoner Polizisten Nicholas Angel in ein britisches Provinzkaff gezeigt wird. Ellipsen können unter anderem mittels Schnitten, Überblendungen, Match Cuts (wie in Stanley Kubricks <span style="font-variant: small-caps;">2001: A Space Odyssey</span></span> <span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">(2001: Odyssee im Weltraum, USA/UK 1968</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">)) oder Sprache eingesetzt werden und auch Jump Cuts wie in <span style="font-variant: small-caps;">À Bout de Souffle</span></span> <span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">(Ausser Atem, F 1960</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">) stellen Ellipsen dar.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Zu guter Letzt gibt es noch die <b>(deskriptive) Pause</b>, die dann vorliegt, wenn die Darstellungszeit weitergeht, während die dargestellte Zeit still steht. Das ist meist dann der Fall, wenn ‚eingefrorene‘ Standbilder, Fotomontagen oder Kunstwerke gezeigt werden. Grenzwertige Fälle stellen vermutlich Sequenzen dar, in denen zwar das Bild still steht, aber dennoch ein Erzähler das Bild kommentiert. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Für die genannten fünf Grundtypen gibt es auch einige Unterkategorien und Mischungen: So können Fälle auftreten, in denen eine Dehnung und eine Raffung gleichzeitig geschehen: In Wong Kar-Wais <span style="font-variant: small-caps;">Chung Hing sam lam (Chungking Express, HK 1994</span>) sitzt der Protagonist am Tresen eines Restaurants und trinkt in Zeitlupe einen Kaffee, während in einem Zeitraffer andere Menschen das Gebäude betreten und verlassen, was zu einer Realitätsminderung führt.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[35]</span></span><!--[endif]--></span> Den filmischen Regelfall stellen prinzipiell eine Mischung aus zeitdeckender Erzählung und Ellipsen dar.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[36]</span></span><!--[endif]--></span> Jene Ellipsen lassen sich laut Gérard Genette in verschiedene Typen unterteilen<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[37]</span></span><!--[endif]--></span>: <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Die <b>explizite Ellipse </b>markiert die Auslassung durch Inserts oder Voice Over (wie z.B. dem Schriftzug oder Satz „Fünf Jahre später“), einen sich drehenden Uhrzeiger, blätternde Kalenderblätter (wie in </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Douglas Sirks <span style="font-variant: small-caps;">Written on the Wind (In den Wind geschrieben</span>, USA 1956)</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">) oder einen Sonnenunter- oder aufgang wie in der schon beschriebenen Szene in <span style="font-variant: small-caps;">Birdman</span>. Innerhalb der expliziten Ellipse muss dann noch einmal unterschieden werden zwischen einer <b>bestimmten Ellipse</b>, die die Zeitspanne, die ausgelassen wird, angibt und einer <b>unbestimmten Ellipse</b>, bei der die übersprungene Zeitspanne unbekannt bleibt. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Die <b>implizite Ellipse </b>markiert die Auslassungen nicht, der Zuschauer bemerkt also möglicherweise nicht sofort, dass ein Zeitsprung stattgefunden hat oder kann es sich nur aus einer chronologischen Lücke erschließen. Das ist beispielsweise in Christopher Nolans </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Interstellar (</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">USA/UK/CA 2014) der Fall. Hier kommen die Wissenschaftler von einem fremden Planeten zurück auf ihr Raumschiff und müssen feststellen, dass mehr als 20 Jahre vergangen sind, seit sie das Schiff (zehn Filmminuten zuvor) verlassen hatten</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Eine <b>hypothetische Ellipse</b> ist schließlich die impliziteste Form der Ellipse, die sich weder genau verorten, noch unterbringen lässt und auf die vielleicht erst viel später eine Analepse hinweist – sie kommt nur sehr selten zum Einsatz.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">2.3 Frequenz<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Als <i>narrative</i> <i>Frequenz</i> bezeichnet Gérard Genette die dritte seiner Kategorien der Zeit und behandelt darin die „Wiederholungsbeziehungen zwischen Erzählung und Diegese.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[38]</span></span><!--[endif]--></span> Genette bezieht sich dabei auf Ereignisse, die erneut oder wiederholt eintreten und hat auch für diese Frequenzbeziehungen vier Typen aufgestellt:<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Unter <b>singulativer Erzählung</b> versteht er zwei verschiedene Frequenzen. Bei der ersten wird <i>einmal</i> <i>erzählt, was einmal passiert ist</i>, während bei der zweiten <i>n-mal erzählt wird, was n-mal passiert ist</i>.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[39]</span></span><!--[endif]--></span> Diese singuläre Erzählung ist der Regelfall beim Film.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Bei der <b>repetitiven Erzählung </b>wird <i>n-mal erzählt, was einmal passiert ist</i>. Dies ist bei <span style="font-variant: small-caps;">Rashômon </span>zum Beispiel der Fall, wo mehrfach (aus verschiedenen Blickwinkeln) der Mord an ein und demselben Samurai erzählt wird und so „ein Tor zu neuen filmspezifischen Erzählstrukturen weiter aufgestoßen“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[40]</span></span><!--[endif]--></span> wurde. Hierbei handelt es sich um repetitives Erzählen multipler Fokalisierung.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[41]</span></span><!--[endif]--></span> <span style="font-variant: small-caps;">Groundhog Day </span>hingegen ist nur auf den ersten Blick repetitiv: Derselbe Tag, der 2. Februar, wird zwar immer wieder repetitiv wiederholt, wegen der Zeitschleife, in der sich der Protagonist befindet, erlebt dieser den Tag jedoch immer wieder neu, was die Erzählung theoretisch singulativ macht, da das Erlebte für den Protagonisten immer wieder einzigartig ist. Zusammenfassend liegt der Wiederkehr der Aussage bei der repetitiven Erzählung also kein wiederholtes Geschehen zugrunde.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[42]</span></span><!--[endif]--></span><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Die <b>iterative Erzählung </b>ist schließlich die Erzählung, bei der <i>ein einziges Mal erzählt wird, was n-mal passiert ist</i>.<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[43]</span></span><!--[endif]--></span> Ein Beispiel hierfür ist Mark Forsters </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Stranger than Fiction (Schräger als Fiktion</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">, USA 2006), in dem eine Autorin die Geschichte ihres Romanhelden mittels Voice Over erzählt, während man den Held dabei beobachtet, wie er die alltäglichen Dinge tut, die parallel dazu erzählt werden: „Every weekday, for twelve years“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[44]</span></span><!--[endif]--></span> tut Harold, der Protagonist, ein und dieselben Dinge, von denen ein einziges Mal erzählt wird.</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">3. Zeitkonstrukte in <span style="font-variant: small-caps;">Outlander<o:p></o:p></span></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Die mit fantastischen Elementen angereicherte Dramaserie <span style="font-variant: small-caps;">Outlander </span>handelt von der jungen Claire, die im Zweiten Weltkrieg als Krankenschwester arbeitete und nun, nach Kriegsende, mit ihrem Mann Frank ihre zweiten Flitterwochen in den schottischen Highlands verbringt. Unbeabsichtigt reist sei dabei durch einen magischen Steinkreis vom Jahr 1945 in das Jahr 1743 zurück und muss von da an versuchen wieder zurück in ihre eigene Zeit zu gelangen. Was zunächst klingt wie eine gewöhnliche Zeitreise-Geschichte entpuppt sich schon bald als komplexeres Zeitkonstrukt: Denn während der Zuschauer Claire durch das 18. Jahrhundert folgt, sehen wir parallel dazu immer wieder ihren Mann, der mehr und mehr an ihrem Verschwinden zerbricht, die Suche aber nicht aufgeben will.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Die Pilotfolge 1x01 <span style="font-variant: small-caps;">Sassenach </span>beginnt mit einer zeitlosen Landschaftsaufnahme der Highlands, während eine Frauenstimme, der Zuschauer weiß bald, dass es sich um Claire handelt, mittels Voice Over erzählt, dass immer wieder Frauen verschwinden und es fast immer eine Erklärung für ihr Verschwinden gibt. Nach einem Schnitt sieht man das Schaufenster eines Geschäfts, vor das eine junge Frau, Claire, tritt. Sie betrachtet eine Vase, nach einem Schnitt erkennt man, dass sie sich in einem kleinen Ort (der sich später erst als Inverness herausstellen wird) befindet, die Zeit ist noch unbestimmt, aber auf jeden Fall als 20. Jahrhundert zu identifizieren. Dann erzählt Claire, dass die Sequenz, die gerade zu sehen ist, an einem Dienstag, sechs Monate nach Kriegsende, spielt. Nach einem erneuten Szenenwechsel befindet sich Claire auf einmal in einem provisorischen Kriegslazarett, es fand also ein Zeitsprung statt: Hierbei handelt es sich um eine explizite, allerdings unbestimmte Ellipse, da der Zuschauer den Zeitwechsel zwar eindeutig nachvollziehen kann, aber (noch) nicht genau weiß, wie weit die Geschichte in die Vergangenheit zurückgesprungen ist.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Das ändert sich allerdings bald, denn im Anschluss an die gezeigte Operationsszene erfährt Claire von einer Frau, dass der Krieg endgültig vorbei sei, was darauf schließen lässt, dass die gezeigte Szene sechs Monate vor der Sequenz im schottischen Dorf spielt. Die folgenden Aufnahmen von feiernden Soldaten und Frauen werden in Zeitlupe gezeigt. Diese Dehnung bekräftigt diesen wichtigen, emotionalen Moment und verleiht ihm etwas Ewiges. Markanterweise berichtet Claire in diesem Moment, dass ihre Erinnerungen an diesen Tag immer mehr verblassen – sie sich jedoch bis ins letzte Detail an den Tag vor dem Schaufenster erinnern kann. Mit einer weichen Blende kehrt das Geschehen wieder zurück vor eben jenes Schaufenster und nun sieht man auch dort Claire in Zeitlupe vom Fenster zurücktreten.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Outlander </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">nutzt im weiteren Verlauf der Serie immer wieder Claires Voice Over, um Zeitsprünge anzukündigen. Direkt nach der Titelsequenz der Pilotfolge fahren Frank und Claire in ihrem Auto durch die schottischen Highlands, als Claire erzählt, dass ihr Onkel, ein Archäologe, sie nach dem Tod ihrer Eltern aufgezogen hat. Nach einem Schnitt sieht man ein junges Mädchen, der Zuschauer muss annehmen, dass es sich um Claire handelt, eine von Wüstensand überzogene Höhle betreten. Auch hier wurde wieder eine explizite, aber unbestimmte Ellipse eingesetzt. Auch ein immer wieder auftretendes Merkmal der Serie ist es, dass sich Claire nach ihrem Zeitsprung immer wieder an historische Ereignisse der Zeit, in der sie auf einmal leben muss, erinnert, da sie wenige Tage zuvor, im Jahr 1945, mit ihrem Mann Frank noch darüber gesprochen hatte. Frank war in Inverness auf Ahnenforschung und wollte mit Hilfe der hiesigen Dorfbewohner mehr über seine Vorfahren und deren Leben in den Highlands erfahren. Als Claire nach ihrem Zusammentreffen mit den Schotten, bei denen sie fortan ihre Zeit verbringen wird, an einer Felsformation vorbeireitet, von der sie weiß, dass sich dort englische Patrollen versteckt haben, wird ihr und ihren Begleitern diese Erinnerung nicht zum letzten Mal das Leben retten. Mittels Parallelmontage zwischen den Ereignissen 1743 und 1945 wird ihr und dem Zuschauer diese Information zurück ins Gedächtnis gebracht. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Zeitdeckend wird in 1x06 </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">The Garrison Commander</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"> </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">(Black Jack)</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"> erzählt. In dieser Episode wird Claire gefangen genommen und verbringt von der ca. 55 Minuten langen Folge rund 45 Minuten in einem Raum mit dem niederträchtigen General der Engländer, der sie verhört. Zwar gibt es zwischendurch eine Erinnerungssequenz des Generals, davon abgesehen läuft die Episode aber zum Großteil in Echtzeit ab.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Eine Mischung aus zeitdehnender und zeitraffender Erzählung wird in <span style="font-variant: small-caps;">Sassenach </span>bei einem rituellen Tanz junger Frauen in dem magischen Steinkreis eingesetzt. Während die Frauen in Zeitlupe zwischen den Steinen tanzen, sieht man immer wieder die Sonne im Zeitraffer aufgehen. Auch in Folge 1x04 <span style="font-variant: small-caps;">The Gathering (Die Jagd) </span>gibt es diese Mischung: Bei einer Art Vorläufer von Feldhockey werden Spielszenen abwechselnd in Zeitlupe (meist wenn ein Spieler zu Boden geht) oder Zeitraffer (bei Zweikämpfen oder Sprints) gezeigt.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Generell wird in der Serie viel mit Zeitdehnung gearbeitet: Ein schwerer Autounfall in der Pilotfolge, der Moment nachdem Claire in 1x08 <span style="font-variant: small-caps;">Both Sides now (Im Steinkreis) </span> zum ersten Mal einen englischen Soldaten getötet hat, der Jamie umbringen und sie vergewaltigen wollte oder die Szene, in der Claire in derselben Folge auf die Steinkreise zu rennt, die sie wieder in ihre eigene Zeit zurückbringen sollen, während man ihren Mann in der Gegenwart parallel dazu ebenfalls auf die Steine zulaufen sieht.<span style="font-variant: small-caps;"><o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Solche direkt aufeinander bezogenen Parallelmontagen der beiden verschiedenen Zeitzonen, 1743 und 1945, werden ebenfalls mehrfach eingesetzt. Als Claire in der Pilotfolge <span style="font-variant: small-caps;">Sassenach </span>zum ersten Mal reitend zur Burg Leoch kommt, wo ihre schottischen Begleiter zu Hause sind, blickt sie vom Pferd aus zur Seite und erblickt dort sich selbst im Jahr 1945, wie sie an einem Traktor steht. Beide Claires, die aus der Gegenwart und der Vergangenheit, blicken sich direkt an. Als Claire dann in 1x02 <span style="font-variant: small-caps;">Castle Leoch (Burg Leoch) </span>die Burg betritt folgen erneut parallel montierte Einstellungen von Claire im Jahr 1743 und Claire, wie sie 1945 mit Frank dieselbe Burg, zu dieser Zeit längst eine Ruine, besichtigt. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Innerhalb der Handlung im Jahr 1743 gibt es auch eine Reihe von Analepsen: Wenn Jamie, in den sich Claire während ihrer Reise verliebt, ihr in <span style="font-variant: small-caps;">Castle Leoch</span> erzählt, wie er zu seinen Narben am Rücken kam, läutet er die Rückblende mit den Worten „it was about four years ago“ ein, während ein Schnitt nun die Handlung von Jamie und Claire weg aus der Burg zu einer Szenerie mit englischen Soldaten verlagert. Dabei ist nun Jamie der Erzähler dieser kleinen Episode innerhalb der Geschichte. Auch in 1x07 <span style="font-variant: small-caps;">The Wedding (Die Hochzeit</span>) ist Jamie Ausgangspunkt mehrerer Rückblenden: Während er mit Claire die Hochzeitsnacht verbringt, bekommt der Zuschauer in mehreren Schritten gezeigt, was Jamie zur Heirat bewogen hat, was es mit seinem neuen Kilt auf sich hat, welche Bedingungen er für die Hochzeit gestellt hat, woher er den Ehering und das Kleid für Claire hat. Schließlich wird auch noch die Trauung der beiden gezeigt, die man zuvor noch nicht gesehen hatte – die Folge begann mit dem Kuss der Eheschließung. Zwischen all diesen Rückblenden springt die Geschichte immer wieder zurück in das Zimmer mit Claire und Jamie und begleitet sie durch ihre Hochzeitsnacht, in der sie sich näher kennen- und schließlich lieben lernen.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Dass die Geschichte immer wieder in der Zeit hin und her springt, zeigt auch der Beginn der Folge 1x03 <span style="font-variant: small-caps;">The Way out (Der Weg zurück)</span>: Claire und Frank befinden sich irgendwann vor Kriegsbeginn auf einem Bahnsteig. „Promis you come back to me“, sagt Frank zu seiner Frau, die in einen abfahrenden Zug einsteigt, woraufhin Claire mit „I do“ antwortet – ein Versprechen, auf das die gesamte Serie offensichtlich Bezug nimmt, versucht Claire doch nun verzweifelt aus dem Jahr 1743 zurück zu ihrem Mann ins Jahr 1945 zu gelangen.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Auch eine Prolepse findet sich in der Serie, die sich als Traum, beziehungsweise folgenschwere, mögliche Zukunftsvision entpuppt: Claire, in <span style="font-variant: small-caps;">The Way out </span>im Jahr 1743 gerade dabei sich zurechtzumachen, vertraut der Köchin Mrs. Fitz an, dass sie durch die Zeit gereist ist. Diese reagiert fassungslos und beschimpft Claire, nennt sie eine Hexe und schlägt ihr ins Gesicht, woraufhin Claire wieder ein paar Minuten vorher in der Handlung zu sich kommt und ihr die gut gelaunte Mrs. Fitz beim Zurechtmachen hilft.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Outlander </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">folgt neben den vielen verschiedenen Typen der <i>Ordnung</i> und <i>Dauer</i> generell einer <i>narrativen Frequenz</i>, die der singulativen Erzählung entspricht, wenn gleich es auch Ausnahmen gibt. Im Normalfall erzählt die Serie <i>einmal, was einmal passiert ist. </i>Doch gerade in den Momenten, in denen sich Claire an Gespräche mit ihrem Mann erinnert, wird die Erzählung repetitiv, da dann <i>n-mal </i>(meist zweimal) <i>erzählt wird, was einmal passiert ist</i>. Auch eine iterative Erzählung findet sich in der Serie, wenn auch bislang nur ein einziges Mal: In <span style="font-variant: small-caps;">Both Sides now</span> befindet sich Frank auf der Polizeiwache von Inverness und ein Sergeant weist seinen Vorgesetzten darauf hin, dass er, Frank, schon wieder da ist um über das Verschwinden seiner Frau zu reden. Es wird also <i>einmal Mal erzählt, was n-mal schon passiert ist</i>.<span style="font-variant: small-caps;"><o:p></o:p></span></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<b><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">4. </span></b><b><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Conclusio: As Time goes by<o:p></o:p></span></b></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Warum setzen immer mehr Filmemacher auf unkonventionelle Zeitkonstrukte und Anachronismen? Einer von vielen möglichen Gründen wird, wie Jens Eder auch mutmaßt, sein, dass die Zuschauer „die konventionellen Erzählformen mittlerweile in- und auswendig kennen und von ihnen zusehends gelangweilt werden. Im Kino wird oft etwas anderes, etwas Neues erwartet, die Bereitschaft, aufmerksam zuzusehen, ist hier größer.“<span class="MsoFootnoteReference"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">[45]</span></span><!--[endif]--></span> Ungewöhnliche Erzählstrategien gewinnen immer mehr an Bedeutung und stoßen auf immer größeres Interesse beim Publikum. Mit der Zeit experimentierende Filme wie </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Pulp Fiction, Memento, Rashômon </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">oder </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;">Lʼannée dernière à Marienbad </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">gelten schon längst als Kultfilme und Klassiker der Filmgeschichte.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Um nicht den Überblick über diese zum Teil nicht unkomplizierten Zeitkonstrukte zu verlieren, ist Gérard Genettes Kategorisierung und Aufteilung in <i>Ordnung, Dauer </i>und <i>Frequenz</i> mehr als sinnvoll – und kann, obwohl er sie vor allem für die Literatur angewandt hatte, auch mit wenigen Modifizierungen auf den Film angewendet werden. <o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Kernpunkte der <i>Ordnung </i>sind dabei Anachronien wie die Pro- und die Analepse sowie die chronologische Inversion, bei der <i>Dauer </i>sind vor allem Zeitdeckung, Zeitdehnung, Zeitraffung, Ellipse und (deskriptive) Pause näher zu betrachten um das Verhältnis zwischen logischer Ereignisabfolge und wirklich erzählten Ereignissen zu analysieren. Hinsichtlich der <i>Frequenz </i>schließlich wird zwischen singulativer, repetitiver und iterativer Erzählung unterschieden.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%; margin-bottom: 0.0001pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Bei der Fernsehserie</span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; font-variant: small-caps; line-height: 150%;"> Outlander </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif"; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">können Genettes Zeitkategorien sehr gut angewendet werden und offenbaren eine komplexe Erzählung, die sich verschiedener Zeitkonstrukte und -strukturen bedient, um die Geschichte spannend und innovativ zu erzählen. Dabei kommen fast jegliche Spiele mit der Zeit zum Einsatz, lediglich eine chronologische Inversion ist (bislang jedenfalls) nicht Teil der Serie. Es wird in jedem Fall interessant zu beobachten sein, wie sich die Filmlandschaft hinsichtlich der nonlinearen Zeitkonstrukte in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird und ob noch weitere, womöglich noch schwerer zu erfassende Konstrukte entworfen werden.<o:p></o:p></span></div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div>
<div style="text-align: justify;">
<!--[if !supportFootnotes]--><br clear="all" /></div>
<hr size="1" style="text-align: left;" width="33%" />
<!--[endif]--> <br />
<div id="ftn1">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[1]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Jean-Luc Godard<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn2">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[2]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Augustin, Yvonne (2012): Episodisches Erzählen im Film : Alejandro González Iñarritus Filmtrilogie Amores Perros, 21 Grams und Babel. Stuttgart: Ibidem. S. 112.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn3">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[3]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. ebd., S. 113.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn4">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[4]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Genette, Gérard (2010): Die Erzählung. 3. Auflage. Paderborn: Wilhelm Fink. S. 17-102.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn5">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[5]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Kreimeier, Klaus (2004): Extension bis zum Nullpunkt. Die stillgestellte Zeit im Bewegungsbild. In: Rüffert, Christina u.a. (Hrsg.): Zeitsprünge. Wie Filme Geschichte(n) erzählen. Berlin: Bertz. S. 22.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn6">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[6]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Kreimeier (2004), S. 22.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn7">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[7]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Kuhn, Markus (2011): Filmnarratologie. Ein erzähltheoretisches Analysemodell. </span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;">Berlin / New York: Walter de Gruyter. S. 195.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn8">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[8]</span></span><!--[endif]--></span></span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;"> Cowgill, Linda J. (1999): Secrets of Screenplay Structure. New York: Watson-Guptill. S. 148.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn9">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[9]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Genette (2010), S. 21.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn10">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[10]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Genette (2010), S. 19.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn11">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[11]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. ebd., S. 18f.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn12">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[12]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Ebd., S. 17.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn13">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[13]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Hartmann, Britta (2007): Rückblende. In: Koebner, Thomas (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Films. </span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;">Stuttgart: Reclam. S. 607.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn14">
<div class="MsoFootnoteTextCxSpMiddle" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[14]</span></span><!--[endif]--></span></span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Bordwell, David / Thompson, Kristin (2008): Film Art. An Introduction. Eighth Edition. New York (u.a.): McGraw-Hill. S. 229.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn15">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[15]</span></span><!--[endif]--></span></span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Genette (2010), S. 26.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn16">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[16]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Genette (2010), S. 47.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn17">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[17]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Indra Runge titelt so ihr Buch über rückwärtserzählte Film: Vgl. Runge, Indra (2008): Zeit im Rückwärtsschritt. Über das Stilmittel der chronologischen Inversion in <i>Memento, Irréversible</i> und <i>5x2</i>. Stuttgart: Ibidem.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn18">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[18]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Bildhauer, Katharina (2007): Drehbuch reloaded. Erzählen im Kino des 21. Jahrhunderts. Konstanz: UVK. S. 102.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn19">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[19]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Martínez, Matías & Scheffel, Michael (1999): Einführung in die Erzähltheorie. München: Beck. S. 33.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn20">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[20]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Kuhn (2001), S. 203.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn21">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[21]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Krützen, Michaela (2010): Dramaturgien des Films. Das etwas andere Hollywood. Frankfurt: S. Fischer. S. 288.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn22">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[22]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Thompson, Kristin (1997): Wiederholte Zeit und narrative Motivation in Groundhog Day / Und täglich grüßt das Murmeltier. In: Rost, Andreas (Hrsg.): Zeit, Schnitt, Raum. Frankfurt: Verlag der Autoren. S. 55.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn23">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[23]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Krützen (2010), S. 222.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn24">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[24]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Krützen (2010), S. 223.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn25">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[25]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Ebd., S. 215.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn26">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[26]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Stepath, Katrin (2006): Gegenwartskonzepte. Eine philosophisch-literaturwissenschaftliche Analyse temporaler Strukturen. </span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;">Würzburg: K & N. S. 173.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn27">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[27]</span></span><!--[endif]--></span></span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. Doane, Mary Ann (2002): The emergence of cinematic time: modernity, contingency, the archive. </span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";">Cambridge: Harvard Univ. Press. S. 108.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn28">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[28]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. ebd., S. 108.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn29">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[29]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Stiglegger, Marcus (2005): Es könnte noch schlimmer kommen... Momente der Täuschung und chronologischen Inversion in den Filmen von Gaspar Noé. In: Liptay, Fabienne / Wolf, Yvonne (Hrsg.): Was stimmt denn jetzt? Unzuverlässiges Erzählen in Literatur und Film. München: edition text+kritik. S: 329.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn30">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[30]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Genette (2010), S. 59.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn31">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[31]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. ebd., S. 54.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn32">
<div class="MsoFootnoteText" style="text-indent: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[32]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Martínez/Scheffel (1999), S. 39ff.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn33">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[33]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Kuhn (2011), S. 213.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn34">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[34]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Kuhn (2011), S. 216.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn35">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[35]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Kuhn (2011), S. 215.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn36">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[36]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. ebd., S. 217.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn37">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[37]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Genette (2010), S. 67ff.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn38">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[38]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Genette (2010), S. 73.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn39">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[39]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. ebd., S. 73f.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn40">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[40]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Rabenalt, Peter (2011): Filmdramaturgie. Berlin/Köln: Alexander Verlag. S. 109.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn41">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[41]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Kuhn (2011), S. 240.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn42">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[42]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Vgl. Genette (2010), S. 74.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn43">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[43]</span></span><!--[endif]--></span></span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;"> Vgl. ebd., S. 74.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn44">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[44]</span></span><!--[endif]--></span></span><span lang="EN-GB" style="font-family: "times new roman" , "serif"; mso-ansi-language: EN-GB;"> Emma Thompson in <span style="font-variant: small-caps;">Stranger than Fiction.</span><o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
<div id="ftn45">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt;">
<div style="text-align: justify;">
<span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"><!--[if !supportFootnotes]--><span class="MsoFootnoteReference"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%;">[45]</span></span><!--[endif]--></span></span><span style="font-family: "times new roman" , "serif";"> Eder, Jens (2007): Dramaturgie des populären Film. Drehbuchpraxis und Filmtheorie. Hamburg: Lit Verlag. S. 3.<o:p></o:p></span></div>
</div>
</div>
</div>
<div>
<div id="ftn45">
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div class="MsoFootnoteText" style="margin-left: 14.2pt; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
</div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/YA0aaz8EXRI" width="560"></iframe></span></div>
Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-44818935636700174052018-01-08T05:25:00.000+01:002018-01-21T01:49:25.573+01:00Awards: Die 75. Golden Globe Verleihung<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAWvpvoc8lB6YS2o5UmO_ckuQsk-XC9XWMI9DiAxBpzuyz8ksMhno9Hkx2Orv3orWbw3JtLQtHHGkY6J2lZajvBJRcO504CqP3xJ_W3ruf8v7-ETpxM5ek1DTSH-7t0GTLV4wUAzC86eHj/s1600/nup_181009_0003.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="846" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAWvpvoc8lB6YS2o5UmO_ckuQsk-XC9XWMI9DiAxBpzuyz8ksMhno9Hkx2Orv3orWbw3JtLQtHHGkY6J2lZajvBJRcO504CqP3xJ_W3ruf8v7-ETpxM5ek1DTSH-7t0GTLV4wUAzC86eHj/s640/nup_181009_0003.jpg" width="560" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Die diesjährige <b>75. Golden Globe </b>ist zu Ende gegangen.<br />
Der große und durchaus überraschende Sieger des Abends ist <b>Three Billboards outside Ebbing, Missouri</b>, der als bester Film (Drama) prämiert wurde und zudem die Preise für das beste Drehbuch (Martin McDonagh), die beste Hauptdarstellerin (Drama) Frances McDormand und den besten Nebendarsteller Sam Rockwell abstauben konnte. Als bester Film (Komödie) wurde Greta Gerwigs <b>Lady Bird</b><i> </i>ausgezeichnet, während Saoirse Ronan als beste Darstellerin (Komödie) prämiert wurde.<br />
<br />
Bei den Serien sind <b>The Handmaid's Tale </b>und <b>Big Little Lies</b><i> </i>die großen Gewinner, während Ewan McGregor endlich seinen verdienten ersten Golden Globe (als bester Darsteller in <b>Fargo</b>) in Empfang nehmen durfte.<br />
<a name='more'></a><br />
Hier alle Gewinner - <span style="background-color: lime;">grün hervorgehoben</span> - im Überblick:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Film-Awards 2018:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<b>Bester Film (Drama)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</span><br />
Call me by your Name<br />
Dunkirk<br />
Shape of Water<br />
Die Verlegerin<br />
<div>
<br />
<div>
<b>Bester Film (Komödie/Musical)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Lady Bird</span><br />
The Disaster Artist<br />
Get Out<br />
Greatest Showman<br />
I, Tonya</div>
<div>
<br />
<b>Bester Regisseur</b></div>
<div>
<span style="background-color: lime;">Guillermo del Toro | The Shape of Water</span><br />
Martin McDonagh | Three Billboards Outside Ebbing, Missouri<br />
Christopher Nolan | Dunkirk<br />
Ridley Scott | Alles Geld der Welt<br />
Steven Spielberg | Die Verlegerin<br />
<b><br />
</b><b>Bestes Drehbuch</b><br />
<span style="background-color: lime;">Martin McDonagh | Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</span><br />
Greta Gerwig | Lady Bird<br />
Liz Hannah, Josh Singer | Die Verlegerin<br />
Aaron Sorkin | Molly's Game<br />
Guillermo del Toro, Vanessa Taylor | Shape of Water<br />
<br />
<b>Bester Darsteller (Drama)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Gary Oldman | The Darkest Hour</span><br />
Timothée Chalamet | Call me by your Name<br />
Daniel Day-Lewis | Der seidene Faden<br />
Tom Hanks | Die Verlegerin<br />
Denzel Washington | Roman Israel, Esq.<br />
<b><br />
</b><b>Beste Darstellerin (Drama)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Frances McDormand | Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</span><br />
Jessica Chastain | Molly's Game<br />
Sally Hawkins | Shape of Water<br />
Meryl Streep | Die Verlegerin<br />
Michelle Williams | Alles Geld der Welt<br />
<b><br />
</b><b>Bester Darsteller (Komödie/Musical)</b></div>
<div>
<span style="background-color: lime;">James Franco | The Disaster Artist</span><br />
Steve Carell | Battle of the Sexes<br />
Ansel Elgort | Baby Driver<br />
Hugh Jackman | The Greatest Showman<br />
Daniel Kaluuya | Get Out</div>
<div>
<b><br />
</b><b>Beste Darstellerin (Komödie/Musical)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Saorise Ronan | Lady Bird</span><br />
Judi Dench | Victoria & Abdul</div>
<div>
Helen Mirren | Das Leuchten der Erinnerung</div>
<div>
Margot Robbie | I, Tonya</div>
<div>
Emma Stone | Battle of the Sexes<br />
<b><br />
</b><b>Bester Nebendarsteller</b><br />
<span style="background-color: lime;">Sam Rockwell | Three Billboards Outside Ebbing, Missouri</span><br />
Willem Dafoe | The Florida Project<br />
Armie Hammer | Call me by your Name<br />
Richard Jenkins | The Shape of Water<br />
Christopher Plummer | Alles Geld der Welt<br />
<b><br />
</b> <b>Beste Nebendarstellerin</b><br />
<span style="background-color: lime;">Allison Janney | I, Tonya</span><br />
Mary J. Blige | Mudbound<br />
Hong Chau | Downsizing<br />
Laurie Metcalf | Lady Bird<br />
Octavia Spencer | The Shape of Water</div>
<div>
<b><br />
</b><b>Bester Animationsfilm</b><br />
<span style="background-color: lime;">Coco</span><br />
The Boss Baby<br />
The Breadwinner<br />
Ferdinand<br />
Loving Vincent<br />
<b>Bester fremdsprachiger Film</b><br />
<span style="background-color: lime;">Aus dem Nichts | Deutschland</span><br />
Eine fantastische Frau | Chile<br />
Nelyubov | Russland<br />
The Square | Schweden<br />
Der weite Weg der Hoffnung | Kambodscha<br />
<b><br />
</b><b>Beste Musik</b><br />
<span style="background-color: lime;">Alexandre Desplat | The Shape of Water</span><br />
Carter Burwell | Three Billboards Outside Ebbing, Missouri<br />
Jonny Greenwood | Der seidene Faden<br />
John Williams | Die Verlegerin<br />
Hans Zimmer | Dunkirk<br />
<b><br />
</b><b>Bester Song</b><br />
<span style="background-color: lime;">This is me | The Greatest Showman</span><br />
Home | Ferdinand<br />
Mighty River | Mudbound<br />
Remember Me | Coco<br />
The Star | Bo und der Weihnachtsstern<br />
<br />
<br />
<b style="text-align: justify;">Serien-Awards 2015:</b><br />
<br />
<b>Beste Serie (Drama)</b><br />
<span style="background-color: lime;">The Handmaid's Tale</span><br />
The Crown<br />
Game of Thrones<br />
Stranger Things<br />
This is us<br />
<br />
<b>Beste Serie (Komödie)</b><br />
<span style="background-color: lime;">The Marvelous Mrs. Maisel</span><br />
Black-ish<br />
Master of None<br />
Smilf<br />
Will & Grace<br />
<b><br />
</b><b>B</b><b>este Miniserie oder TV-Film</b><br />
<span style="background-color: lime;">Big Little Lies</span><br />
Fargo<br />
Feud<br />
The Sinner<br />
Top of the Lake<br />
<br />
<b>Bester Darsteller (Drama-Serie)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Sterling K. Brown | This is us</span></div>
<div>
Jason Bateman | Ozark</div>
<div>
Freddie Highmore | The Good Doctor</div>
<div>
Bob Odenkirk | Better Call Saul</div>
<div>
Liev Schreiber | Ray Donovan<br />
<b><br />
</b><b>Bester Darsteller (Komödien-Serie)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Aziz Ansari | Master of None</span><br />
Anthony Anderson | Black-ish<br />
Kevin Bacon | I Love Dick<br />
William H. Macy | Shameless<br />
Eric McCormack | Will & Grace<br />
<br />
<b>Beste Darstellerin (Drama-Serie)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Elisabeth Moss | The Handmaid's Tale</span><br />
Caitriona Balfe | Outlander<br />
Claire Foy | The Crown<br />
Maggie Gyllenhaal | The Deuce<br />
Katherine Langford | 13 Reasons why - Tote Mädchen lügen nicht<br />
<br />
<b>Beste Darstellerin (Komödien-Serie)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Rachel Brosnahan | The Marvelous Mrs. Maisel</span></div>
<div>
Pamela Adlon | Better Things</div>
<div>
Alison Brie | GLOW</div>
<div>
Issa Rae | Insecure</div>
<div>
Frankie Shaw | Smilf<br />
<b><br />
</b><b>Bester Darsteller (Miniserie oder TV-Film)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Ewan McGregor | Fargo</span><br />
Robert De Niro | The Wizard of Lies - Das Lügengenie<br />
Jude Law | The Young Pope<br />
Kyle MacLachlan | Twin Peaks<br />
Geoffrey Rush | Genius<br />
<b><br />
</b><b>Beste Darstellerin (Miniserie oder TV-Film)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Nicole Kidman | Big Little Lies</span><br />
Jessica Biel | The Sinner<br />
Jessica Lange | Feud<br />
Susan Sarandon | Feud<br />
Reese Witherspoon | Big Little Lies<br />
<br />
<b>Bester Nebendarsteller (Serie, Miniserie, TV-Film)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Alexander Skarsgard | Big Little Lies</span><br />
David Harbour | Stranger Things<br />
Alfred Molina | Feud<br />
Christian Slater | Mr. Robot<br />
David Thewlis | Fargo<br />
<br />
<b>Beste Nebendarstellerin (Serie, Miniserie, TV-Film)</b><br />
<span style="background-color: lime;">Laura Dern | Big Little Lies</span><br />
Ann Dowd | The Handmaid's Tale<br />
Chrissy Metz | This is us<br />
Michelle Pfeiffer | The Wizard of Lies - Das Lügengenie<br />
Shailene Woodley | Big Little Lies<br />
<br />
<b>Cecil B. DeMille Award - Preis für das Lebenswerk</b><br />
<span style="background-color: lime;">Oprah Winfrey</span></div>
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Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-187073835502354452.post-1468603000519190142018-01-07T10:33:00.000+01:002018-01-21T00:02:45.380+01:00Filmkritik: Greatest Showman<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSeApWPzcr7rGHhAUi6IV1K70wMfpWYBM9AIt9v7ImWXd_q0BzUap1NyUTMj0p09Kb1mktXUV68MmkslmoszXxFOnWmcKEIaLmSFt1rTbqTY4kgT25mj4BGrNi4Ar_5WBtkfo27bs4yMox/s1600/the_greatest_showman_4k_8k-wide.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="846" data-original-width="1600" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSeApWPzcr7rGHhAUi6IV1K70wMfpWYBM9AIt9v7ImWXd_q0BzUap1NyUTMj0p09Kb1mktXUV68MmkslmoszXxFOnWmcKEIaLmSFt1rTbqTY4kgT25mj4BGrNi4Ar_5WBtkfo27bs4yMox/s640/the_greatest_showman_4k_8k-wide.jpg" width="560" /></a><br />
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P.T. Barnum war ein Visionär. Er sah Dinge, die sich keiner vorstellen konnte, als er 1841 das American Museum in New York übernahm und es zu einem der größten Unterhaltungsspektakel des 19. Jahrhunderts umfunktionierte. Wachsfiguren, Kuriositäten und schließlich auch menschliche "Ungeheuerlichkeiten" - vom kleinwüchsigen Mann hin zur bärtigen Dame. Jede Neuerung pries er in Tageszeitungen als "Sensation" an und verteilte tausende Werbeflyer. Er nutzte sein Potential - und das seines Schaffens. Doch jedes Leben hat seine Schattenseiten. Und von denen erzählt Michael Graceys Filmbiografie <b>Greatest Showman</b>. Hugh Jackman schlüpft darin in die Rolle des Erfinders des Showbiz und überzeugt auch gesanglich einmal mehr.</div>
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Gesanglich muss er vor allem deswegen überzeugen, da der Film ein knallbuntes, prächtig ausgestattetes Musical ist, bei dem man nicht selten an <i>Big Fish </i>oder <i>Moulin Rouge! </i>denken muss. Die Vergleiche zu Letzterem, dem surrealistisch inszenierten Meisterwerk von Baz Luhrmann, liegen auf der Hand: Da ist der überdimensionale Mond, der wie von Hand an den Himmel empor gezogen wird. Da tanzen Barnum und seine Frau Charity (wunderbar wie immer: Michelle Williams) auf dem Hausdach zwischen weißen Bettlaken, die sich im Takt mitbewegen. Und schon in den ersten Sekunden, als das Logo von Filmverleih Twentieth Century Fox zunächst nicht in altbekannter Version, sondern in einer sehr frühen aus dem Zeitalter des Classical Hollywood der 1950er Jahre erscheint, wird klar: <b>Greatest Showman </b>will nostalgisch und over-the-top sein. Das schafft der Film auch sehr gut - außer dann, wenn gesungen wird. Denn die Songs der <i>La La Land </i>- Oscar-Preisträger Benj Pasek und Justin Paul sind modern, hip und alles andere als "classical". Doch glücklicherweise funktionieren sie bestens: Wenn Zac Efron, der Barnums Geschäftspartner spielt, und Hugh Jackman in einer Kneipe eine heiße Sohle aufs Parkett legen klingt das nach 21. Jahrhundert - und doch tragen die beiden Männer Anzüge, wie sie die Herren vor knapp 200 Jahren getragen haben. Auch hier liegt der Vergleich zu <i>Moulin Rouge! </i>natürlich nahe, da Luhrmann immerhin moderne Popballaden in sein Musical einbaute, das zur Wende zum 20. Jahrhundert spielt.</div>
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Insgesamt überzeugen die 11 Original-Songs durch die Bank weg, vor allem die beiden weiblichen Solo-Nummern, <i>This is me </i>von der tollen Keala Settle gesungen sowie <i>Never enough </i>von <i>The Voice </i>- Teilnehmerin Loren Allred, die im Film als Singstimme von Rebecca Ferguson zu hören ist. Mit Ausnahme von Ferguson, die die weltbeste Opernsängerin ihrer Zeit spielt, singen natürlich alle Darsteller selbst. Dass Jackman singen kann, bewies er schon in <i>Les Misérables </i>und mit seiner Eröffnungsnummer der Oscar-Verleihung vor einigen Jahren. Doch auch Jackman kommt nicht an die beeindruckende Stimme eines Zac Efron heran, der zehn Jahre nach <i>High School Musical </i>und <i>Hairspray </i>endlich mal wieder sein Gesangstalent (das sich sogar noch perfektioniert hat) beweisen darf. Auch Zendaya hat eine fantastische Stimme und ist zudem noch eine hervorragende Tänzerin.</div>
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Leider erfahren wir über Barnum als Menschen für eine Filmbiografie etwas zu wenig. Sein Konflikt mit der reichen Oberschicht, der Ruhm, der ihm wichtiger zu sein scheint, als Freunde und Familie, und vor allem das Verhältnis zu seiner Frau werden leider immer nur am Rande angekratzt und hätten noch einiges mehr an Dramaturgie geboten. So bleibt der Film leider inhaltlich sehr gradlinig, führt die Protagonisten zu schnell von Problem zu Problem und weiter zu deren Lösung. Der Film ist mit 105 Minuten nicht übermäßig lang, etwas mehr ausgearbeitete (songfreie) Handlungssequenzen hätten hier sicherlich nicht geschadet - vor allem, da es sich bei P.T. Barnum ja um eine reale Persönlichkeit handelt.</div>
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Nichtsdestotrotz ist <b>Greatest Showman </b>ein opulent ausgestattetes Musical, das mit seinen tollen Darstellern, den wunderbaren Songs und dem schönen Setting überzeugt und einfach Spaß macht. </div>
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<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large; text-align: justify;">★★★★☆</span><br />
<span style="color: #3d85c6; font-family: "georgia" , serif; font-size: large;"></span><br />
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Originaltitel: <b>The Greatest Showman</b><br />
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USA 2017 | Twentieth Century Fox | 105 Minuten | FSK 6 | D-Start: 4. Januar 2018<br />
Regie: Michael Gracey | Drehbuch: Jenny Bicks & Bill Condon | Kamera: Seamus McGarvey | Schnitt: Tom Cross, Robert Duffy, Joe Hutshing, Michael McCusker, Jon Poll, Spencer Susser | Musik: John Debney, Benj Pasek, Justin Paul | Darsteller: Hugh Jackman, Zac Efron, Michelle Williams, Rebecca Ferguson, Zendaya, Keala Settle, Fredric Lehne<br />
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Trailer:</div>
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Ingo Hillenbrandhttp://www.blogger.com/profile/04708085136158065038noreply@blogger.com0