Green Zone

Regie:
Paul Greengrass

Drehbuch:

Darsteller:
Matt Damon ... Roy Miller
Greg Kinnear ... Clark Poundstone
Brendan Gleeson ... Martin Brown
Amy Ryan ... Lawrie Dayne
Jason Isaacs ... Briggs

Kritik:

Spätestens mit den drei Jason Bourne - Filmen erlangte Matt Damon Weltruhm. Ebenso erging es Regisseur Paul Greengrass, der bei den letzten beiden Filmen des Franchises das Zepter schwang und aus der Serie ein fulminantes, spannendes Hochglanz-Actionabenteuer machte, dessen letzter Teil sogar 3 Oscars abräumen konnte. Mit Green Zone finden die beiden nun wieder zusammen und liefern einen sehr spannenden und unterhaltsamen Kriegsfilm ab, der eine Mischung aus hohem Tempo, Verschwörungen und Handkamera ist. Im Grunde also genauso aufgebaut ist wie die Bourne - Filme, nur dass hier der thematische Hintergrund ein anderer ist.

Der Film spielt im Jahr 2003 zur Zeit des zweiten Irakkriegs. Roy Miller und sein Team sollen die Massenvernichtungswaffen, die das Regime um Saddam Hussein im Irak versteckt hält, ausfindig machen und sicher stellen. Das Problem: Alles deutet für den zweifelnden Soldaten darauf hin, dass es überhaupt keine solche Waffen gibt. Nach und nach entdeckt er Hinweise darauf, dass die amerikanische Regierung ein falsches Spiel treibt und sich möglicherweise den Grund für den Einmarsch im Irak nur ausgedacht hat. Der Film könnte nicht passender erscheinen, als jetzt, wo Barack Obama Präsident der Vereinigten Staaten ist. Wieso pikanterweise ausgerechnet die zuletzt vielgescholtene CIA als vertrauenswürdige und scheinbar einzig "gute" Quelle der USA portraitiert wird, ist dabei umso ironischer.

Von solchen Kleinigkeiten abgesehen, hat Oscarpreisträger Brian Helgeland (L.A. Confidental, Mystic River, Ritter aus Leidenschaft) ein äußerst packendes Drehbuch geschrieben, das durchaus zu fesseln weiß. Das wiederum liegt aber natürlich auch an Greengrass' rasanter Inszenierung, die er wirklich bestens beherrascht. An einer Stelle des Films verfolgt Miller (Damon) einen ranghohen Politiker des alten Hussein-Regimes durch die Gassen und Ruinen Bagdads und wird wiederum von US-Soldaten verfolgt, die den Iraker töten wollen - was Miller nicht will. Hier gibt Greengrass Gas und lässt Matt Damon und Co. gute zehn Minuten lang rennen, hetzen, schießen, fallen und schreien was das Zeug hält. Eine atemlose Hetzjagd in der Dunkelheit, die ein überraschendes Ende nimmt. Hier zeigt sich auch wieder die technische Finesse seines Teams: Kameramann Barry Ackroyd, gerade Oscarnominiert gewesen für The Hurt Locker, schafft es, den Handkamera-Stil realistisch und niemals nervig oder übertrieben einzusetzen. In Kombination mit dem Schnitt von Oscarpreisträger Christopher Rouse (Das Bourne Ultimatum) ergibt sich hier ein erschreckend realistischer Kriegsschauplatz.

Green Zone erfindet den Kriegsfilm nicht neu und ist auch nicht ganz so (emotional und inhaltlich) packend wie der diesjährige Oscargewinner The Hurt Locker, er schafft es aber dennoch zwei Stunden lang bestens zu unterhalten. Es ist am Ende eben doch irgendwie wie in einem Jason Bourne - Film. Matt Damon erfüllt seine Mission, die Geheimnisse sind aufgeklärt und die USA können ihr Saubermann-Image wieder aufpolieren. Der etwas bittere Beigeschmack bleibt dabei aber bestehen, den die netten Jungs der CIA beim Zuschauer hinterlassen. Hier hat es wohl gereicht, der Bush-Regierung eins auszuwischen. Greengrass will ja schließlich noch weiterhin Filme machen.

8/10

Trailer:

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