The Expendables

Regie:

Drehbuch:

Darsteller:
Sylvester Stallone ... Barney Ross
Jason Statham ... Lee Christmas
Jet Li ... Ying Yang
Dolph Lundgren ... Gunner Jensen
Eric Roberts ... James Munroe
Mickey Rourke ... Tool

Ein dutzend Fäuste für ein Halleluja (von Ingo Hillenbrand)

Keine falschen Erwartungen. Ja, man sollte keine falsche Erwartungen an Sylvester Stallones The Expendables haben. Der Actionfilm ist knüppelhart, roh, brutal und gewalttätig, ein wenig sarkastisch aber vor allem: sinnfrei. Die Geschichte ist so alt und x-beliebig, dass es schon fast eine Enttäuschung ist. Natürlich erwartet man von einem Film wie diesem, in dem ein Großaufgebot an (teilweise abgeschriebenen und veralteten) Actionikonen auftritt, keine gut durchdachte Story, aber irgendwie ist es dennoch schade, dass die Geschichte so extrem 08/15 ist und kein bisschen Kreativität beinhaltet: Eine Reihe Söldner nimmt einen schweren Auftrag an: Spanischsprechender Drogenbaron, geleitet von bösem CIA-Mann, bedroht Volk und hübsche Tochter, Actionhelden kommen, machen alles platt und töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt.

Es ist ein bisschen wie bei den Bad Boys, nur dass Will Smith und Martin Lawrence um einiges cooler und attraktiver waren als Stallone, Dolph Lundgren oder gar Mickey Rourke, der von Film zu Film hässlicher zu werden scheint. Klar: Die Action ist fulminant, aber bis auf wenige Ausnahmen gibt's auch hier kaum was Neues zu sehen. Erst kürzlich ließ das A-Team einen ganzen Frachter mit dutzenden Containern in die Luft fliegen. Das war ein Spaß. Hier fliegt halt mal wieder der schicke Palast des Drogenbarons in die Luft. Kennt man. Nett, aber kennt man.

Das Schlimmste an allem: Der Humor bleibt auf der Strecke. Hatte Lundgren früher noch Dialoge, die einem die Hämorriden aus dem Arsch pressten ("I come in peace. And you go in pieces, asshole."), muss man sich heute mit Altmänner-Sprüchen rumschlagen. Markant daran ist die Tatsache, dass ausgerechnet die Youngsters, Jason Statham und Jet Li, die besten Sprüche auf Lager haben und vor allem Li gut punkten kann. Dass die lustigste Szene den Gastauftritt von Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis beinhaltet zeigt deren Zugkraft und Notwendigkeit in einem eher schwachen Skript. Für die Fortsetzung holt Stallone sich dann hoffentlich Willis für eine größere Rolle (angeblich soll er den Ober-Schurken mimen) - und Schwarzenegger muss auch endlich wieder auf die Leinwand. So richtig. Schlimm genug, dass "Warum ist er so schlecht gelaunt?" - "Er will Präsident werden." der lustigste Dialog des Films ist.

The Expendables ist für den Actionfan ein wahres Fest, keine Frage. Doch der Humor ist dabei leider zu sehr auf der Strecke geblieben - und mehr Sarkasmus hätte dieser Gewaltorgie definitiv gut getan. So bleibt der Film vor allem als sehr harter Film im Gedächtnis und wird vor allem den Teil des Publikums leicht enttäuscht zurücklassen, der vielleicht etwas mehr als nur reines Geballer erwartet hatte. Für alle anderen dürfte der Film das Weihnachtsfest ersetzen.
(ihi)

5/10

Trailer:

Kommentare

  1. Im Grunde stimme ich dir vollkommen zu. Aber ich habe eine gewaltige rosa-rote Brille auf, mit der ich die negativen Seiten nicht sehen kann.
    Gut, der Film ersetzt jetzt nicht gerade mein Weihnachtsfest (das mag ich dann doch etwas unblutiger), aber es stillt meinen Durst nach (größtenteils) handgemachter Action a la Stirb Langsam oder Lethal Weapon und lässt den leider immer häufiger aufkommenden weichgespülten Mist vergessen (man bedenke nur wie schrecklich harmlos Stirb Langsam 4.0 war). Balsam für die Seele sozusagen.

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