Filmkritik: Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste
Ohne Erwartungen und schon ein wenig übersättigt von all den Young-Adult-Filmreihen (von Panem über Divergent hin zu unser aller Liebling Twilight) fand ich damals den Weg in Maze Runner: Die Auserwählten im Labyrinth, nur um festzustellen, dass Wes Ball da ein sehr unterhaltsamer, kurzweiliger Film gelungen ist, eine Mischung aus Abenteuerfilm, Horror und Science Fiction. Direkt im Anschluss - ich wollte sofort wissen, wie die Geschichte um Thomas und die Gladers weitergeht, nachdem sie aus dem mysteriösen Labyrinth entkommen sind - nahm ich mir James Dashners Romanreihe vor und verschlang (in für mich ungewöhnlich kurzer Zeit) alle drei Bände. Teil zwei, Die Auserwählten in der Brandwüste, war dabei vielleicht sogar mein Lieblingsband und deswegen ging ich nun im Gegensatz zum ersten Film mit durchaus hohen Erwartungen an den Film. Leider wurden diese nicht in dem Maße erfüllt, wie ich es mir erhofft hatte.
Im Film entkommen Thomas und seine neuen Freunde aus einem gewaltigen Gebäudekomplex, nachdem sie herausgefunden haben, dass sie nach der Flucht aus dem Labyrinth keineswegs in Sicherheit waren, sondern in die Hände von WCKD, der Organisation, die hinter all dem zu stecken scheint, geraten ist. Sie durchqueren die sogenannte Brandwüste, treffen auf mit dem "Brand" infizierte Menschen, die Cranks genannt werden, und treffen auf neue Verbündete. Das ist alles durchaus spannend und rasant inszeniert, im Grunde hat der Film, wieder von Wes Ball inszeniert, ein ziemlich hohes Tempo und einige richtig spannende Momente, doch - und das ist vielleicht nun das Problem, das nur Buchleser haben, es entwickelt sich mehr und mehr eine Geschichte, die mit der Vorlage nur noch bedingt etwas zu tun hat.
Es fängt damit an, dass die Flucht vor WCKD im Buch gar keine Flucht in diesem Sinne ist - und dass sie vor allem wesentlich spektakulärer ist: Im Film sind Thomas und die Gladers wird die Handlung in fünf Minuten abgewickelt: von dem Gebäudekomplex durch die Wüste in die zerfallene, bewohnte Stadt. Im Buch sind das dutzende Seiten, in denen sie in einem Tunnel mit tödlichen Fallen fliehen (gibt es gar nicht im Film) und auf denen vor allem klar wird, dass man bei Tageslicht kaum überleben kann. Das scheint hier vollkommen irrelevant zu sein. Die titelgebende Brandwüste ist kaum ein großes Problem für die Gruppe. Weitaus drastischere, inhaltliche Änderungen treten allerdings in der zweiten Hälfte des Films auf: Hier wurden einige Elemente aus dem dritten Band In der Todeszone vorgezogen, vieles aus dem zweiten Teil dafür weggelassen. Und so ist das Finale im Film für die Buchkenner ein völlig überraschendes, neues Erlebnis.
Das alles ist dabei durchaus packend inszeniert, es bleibt auch kaum Zeit zum Durchschnaufen, doch dass etwas fehlt, wird sogar während der Hetzjagden klar: Die Figuren haben kaum Zeit sich weiter zu entwickeln. Die im Buch vorhandene telepathische Verbindung zwischen Thomas und Teresa gibt es in der Filmreihe nicht (das war im Grunde die einzige größere Änderung im ersten Film, der ansonsten sehr buchnah inszeniert war), obwohl sie immens wichtige wäre für die weitere emotionale Bindung unter den Charakteren - aber auch zum Zuschauer.
Was bleibt ist ein durchaus unterhaltsamer Abenteuerfilm, der auch definitiv Lust auf das Finale der Filmreihe macht. Es bleibt aber, vor allem als Buchkenner, auch ein bisschen Ernüchterung zurück: Nach dem tollen Auftakt im Labyrinth gibt es in Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste zwar wesentlich mehr Schauwerte, dafür wirkt die Geschichte zu gehetzt und zu wirr. Bleibt abzuwarten, ob man dieses Durcheinander und die vielen (teils gravierenden) inhaltlichen Änderungen im dritten Film sinnvoll auflösen kann.
Im Film entkommen Thomas und seine neuen Freunde aus einem gewaltigen Gebäudekomplex, nachdem sie herausgefunden haben, dass sie nach der Flucht aus dem Labyrinth keineswegs in Sicherheit waren, sondern in die Hände von WCKD, der Organisation, die hinter all dem zu stecken scheint, geraten ist. Sie durchqueren die sogenannte Brandwüste, treffen auf mit dem "Brand" infizierte Menschen, die Cranks genannt werden, und treffen auf neue Verbündete. Das ist alles durchaus spannend und rasant inszeniert, im Grunde hat der Film, wieder von Wes Ball inszeniert, ein ziemlich hohes Tempo und einige richtig spannende Momente, doch - und das ist vielleicht nun das Problem, das nur Buchleser haben, es entwickelt sich mehr und mehr eine Geschichte, die mit der Vorlage nur noch bedingt etwas zu tun hat.
Es fängt damit an, dass die Flucht vor WCKD im Buch gar keine Flucht in diesem Sinne ist - und dass sie vor allem wesentlich spektakulärer ist: Im Film sind Thomas und die Gladers wird die Handlung in fünf Minuten abgewickelt: von dem Gebäudekomplex durch die Wüste in die zerfallene, bewohnte Stadt. Im Buch sind das dutzende Seiten, in denen sie in einem Tunnel mit tödlichen Fallen fliehen (gibt es gar nicht im Film) und auf denen vor allem klar wird, dass man bei Tageslicht kaum überleben kann. Das scheint hier vollkommen irrelevant zu sein. Die titelgebende Brandwüste ist kaum ein großes Problem für die Gruppe. Weitaus drastischere, inhaltliche Änderungen treten allerdings in der zweiten Hälfte des Films auf: Hier wurden einige Elemente aus dem dritten Band In der Todeszone vorgezogen, vieles aus dem zweiten Teil dafür weggelassen. Und so ist das Finale im Film für die Buchkenner ein völlig überraschendes, neues Erlebnis.
Das alles ist dabei durchaus packend inszeniert, es bleibt auch kaum Zeit zum Durchschnaufen, doch dass etwas fehlt, wird sogar während der Hetzjagden klar: Die Figuren haben kaum Zeit sich weiter zu entwickeln. Die im Buch vorhandene telepathische Verbindung zwischen Thomas und Teresa gibt es in der Filmreihe nicht (das war im Grunde die einzige größere Änderung im ersten Film, der ansonsten sehr buchnah inszeniert war), obwohl sie immens wichtige wäre für die weitere emotionale Bindung unter den Charakteren - aber auch zum Zuschauer.
Was bleibt ist ein durchaus unterhaltsamer Abenteuerfilm, der auch definitiv Lust auf das Finale der Filmreihe macht. Es bleibt aber, vor allem als Buchkenner, auch ein bisschen Ernüchterung zurück: Nach dem tollen Auftakt im Labyrinth gibt es in Maze Runner: Die Auserwählten in der Brandwüste zwar wesentlich mehr Schauwerte, dafür wirkt die Geschichte zu gehetzt und zu wirr. Bleibt abzuwarten, ob man dieses Durcheinander und die vielen (teils gravierenden) inhaltlichen Änderungen im dritten Film sinnvoll auflösen kann.
Originaltitel: The Maze Runner: The Scorch Trials
Regie: Wes Ball
Drehbuch: T.S. Nowlin
basierend auf dem Roman von James Dashner
Kamera: Gyula Pados
Schnitt: Dan Zimmerman
Musik: John Paesano
Darsteller:
Dylan O'Brien ... Thomas
Kaya Scodelario ... Teresa
Thomas Brodie-Sangster ... Newt
Ki Hong Lee ... Minho
Dexter Darden ... Bratpfanne
Alexander Flores ... Winston
Jacob Lofland ... Aris
Aidan Gillen ... Janson
Patricia Clarkson ... Ava Paige
Rosa Salazar ... Brenda
Giancarlo Esposito ... Jorge
Barry Pepper ... Vince
Lili Taylor ... Mary
Alan Tudyk ... Blondie
Nathalie Emmanuel ... Harriet
Katherine McNamara ... Sonya
USA 2015, 130 Min.
20th Century Fox
Kinostart: 24. September 2015
FSK 12
Trailer:
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