Spotlight: Das Bergsteigerdrama
"Wir haben ganz vergessen, dass der Berg immer noch die Trumpfkarte hält, dass er nur dann Erfolg gewährt, wenn er bereit dazu ist. Warum sonst behält Bergsteigen nach wie vor seine Faszination?" (aus Eric Shiptons Upon that Mountain, 1938)
Mit Baltasar Kormákurs Everest ist das Bergsteigerdrama wieder zurück im Kino auf der großen Leinwand. Abgesehen von großen Emotionen und packender Dramatik rund um die katastrophalen Ereignisse im Mai 1996, sind es vor allem auch die prächtigen Bilder, die den Film für die große Leinwand so sehenswert machen. Doch natürlich ist der Film weder der erste seiner Art, noch ein Teil eines aktuellen Filmtrends. Seit es das Kino gibt, gibt es auch Filme über fehlgeschlagene Bergsteiger-Expeditionen oder ähnliche dramatische Ereignisse in mehreren tausend Metern Höhe. Ich habe mal ein bisschen in der Filmgeschichte gekramt und mir ein paar dieser Bergsteigerdramen genauer angesehen.
Als Begründer des Bergfilms gilt der Stummfilm Der Berg des Schicksals des Frankenthalers Arnold Fanck aus dem Jahr 1924. Der Film, in dem Bergfilm-Legende Luis Trenker sein Spielfilmdebüt feierte (und in den nächsten 40 Jahren über zwei Dutzend Bergsteigerdramen, meist mit sich selbst in der Hauptrolle, inszenierte) handelt von der gefährlichen Erstbesteigung des Gipfels der majestätischen Guglia del Diavolo in den Dolomiten.
Eines der bekanntesten Werke des Bergfilms ist zweifelsohne Die weiße Hölle vom Piz Palü aus dem Jahr 1929. Der Stummfilm von G.W. Pabst und Arnold Fanck erzählt von einem jungen Paar, das zusammen mit einem älteren Bergsteiger, der vor Jahren seine Frau am Piz Palü verlor, den Berg besteigen will. Sie geraten in Not, woraufhin eine waghalsige Rettungsaktion eingeleitet wird. Der Film mit Leni Riefenstahl in der Hauptrolle überzeugt auch heute noch durch seine beeindruckenden Naturaufnahmen im ewigen Eis und die virtuosen Kletterszenen - und gilt nach wie vor als einer der ganz großen Bergfilm-Klassiker.
Eines der bekanntesten Werke des Bergfilms ist zweifelsohne Die weiße Hölle vom Piz Palü aus dem Jahr 1929. Der Stummfilm von G.W. Pabst und Arnold Fanck erzählt von einem jungen Paar, das zusammen mit einem älteren Bergsteiger, der vor Jahren seine Frau am Piz Palü verlor, den Berg besteigen will. Sie geraten in Not, woraufhin eine waghalsige Rettungsaktion eingeleitet wird. Der Film mit Leni Riefenstahl in der Hauptrolle überzeugt auch heute noch durch seine beeindruckenden Naturaufnahmen im ewigen Eis und die virtuosen Kletterszenen - und gilt nach wie vor als einer der ganz großen Bergfilm-Klassiker.
In Der Berg der Versuchung von Edward Dmytryk (Die 27. Etage) aus dem Jahr 1956 spielt Spencer Tracy einen nach einem Unglück zurückgezogen lebenden Bergführer in den französischen Alpen am Fuße des Mont Blanc. Als eine indische Passagiermaschine am Berg verunglückt, macht er sich mit seinem egoistischen, moralisch verdorbenen jüngeren Bruder (Robert Wagner) auf den Weg zum Wrack, wo sich der Bruder an den Wertsachen der Verstorbenen bereichern will. Doch dann finden sie ein junges, indisches Mädchen - die einzige Überlebende.
Am Rande des Abgrunds ist der letzte Film des vierfachen Oscar-Preisträgers Fred Zinnemann (12 Uhr Mittags) von 1982, in dem Sean Connery einen verheirateten Mann spielt, der mit seiner jungen Geliebten in den Schweizer Alpen verweilt, wo er ihr beweisen will, dass er nichts von seiner einstigen Vitalität und Stärke eingebüßt hat. Als die beiden auf einen jungen Bergsteiger treffen, der sich zu der jungen Frau hingezogen fühlt, beginnt eine dramatische Dreiecksbeziehung, die in einer Katastrophe endet, als die beiden Rivalen zu einer Bergtour aufbrechen.
Im Jahr 2000 erschien mit Vertical Limit von Casino Royale-Regisseur Martin Campbell ein actiongeladener Bergsteigerfilm, in dem ein Bruder (Chris O'Donnell) seine verschüttete Schwester (Robin Tunney) aus einer Felsspalte am K2, dem zweithöchsten und vermutlich gefährlichsten Berg der Welt, retten muss - und dafür nur 36 Stunden Zeit hat. Die beeindruckenden Bilder wurden am neuseeländischen Mount Cook und in dessen Umgebung in den südlichen neuseeländischen Alpen aufgenommen.
Das 2003 erschienene Dokudrama Sturz ins Leere von Kevin Macdonald (Der letzte König von Schottland) ist ein drastischer Blick auf das Drama in den peruanischen Anden, das mit kühnen Stunts und intensiven Bildern die Schmerzen der beiden jungen, britischen Bergsteiger Joe Simpson und Simon Yates fühlbar macht. Bei ihrer Besteigung des 6344 Meter hohen Siula Grande kommt es beim Abstieg zum Unglück, als Simpson in eine tiefe Gletscherspalte fällt und von Yates für tot gehalten wird. Tatsächlich aber fand Simpson einen Weg hinaus und kroch unter tagelangen Strapazen schwer verletzt über Gletscher und Geröll zum Lager zurück.
Die beiden deutschen Bergsteigerdramen Nordwand (2008, von Philipp Stölzl) und Nanga Parbat (2010, Joseph Vilsmaier) sind ebenfalls filmische Aufbereitungen historischer Unglücke in den Bergen. In Stölzls Film versuchen die jungen deutschen Kletterer Toni Kurz (Benno Fürmann) und Andreas Hinterstoisser (Florian Lukas) zur NS-Zeit als Erste die Eiger-Nordwand zu erklimmen - mit katastrophalen Folgen.
In Vilsmaiers Drama dagegen geht es um die Brüder Messner und ihre Sigi-Löw-Gedächtnisexpedition zum Nanga Parbat im Westhimalaya, bei der Reinhold Messners Bruder Günther unter bis heute ungeklärten Umständen zu Tode kam. Beide Filme lösten Kontroversen aus: Der eine wegen seiner NS-Thematik, der andere wegen der einseitigen Ansicht Reinhold Messners von den Ereignissen.
In Vilsmaiers Drama dagegen geht es um die Brüder Messner und ihre Sigi-Löw-Gedächtnisexpedition zum Nanga Parbat im Westhimalaya, bei der Reinhold Messners Bruder Günther unter bis heute ungeklärten Umständen zu Tode kam. Beide Filme lösten Kontroversen aus: Der eine wegen seiner NS-Thematik, der andere wegen der einseitigen Ansicht Reinhold Messners von den Ereignissen.
Erstmalig veröffentlicht am 18. September 2015.
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