Für immer Shrek (Shrek forever after)

Regie:
Mike Mitchell

Drehbuch:
Josh Klausner & Darren Lemke

Darsteller:
Mike Myers ... Shrek
Eddie Murphy ... Esel
Cameron Diaz ... Fiona
Antonio Banderas ... Kater
John Cleese ... König Harold

Kritik:

Es ist schon eine kleine Unverschämtheit, dieses Machwerk als das "große Finale" zu betiteln. Seien wir ehrlich: Für immer Shrek ist der grauenvolle Tiefpunkt der Shrek-Reihe. Als 2001 mit dem ersten Film eine neue Ära des Animationsfilms eingeläutet wurde - immerhin war der Film seinerzeit nicht nur sehr sarkastisch und böse, sondern vor allem auch eher für Erwachsene geeignet - dachte noch keiner daran, dass es mal so bieder und unkomisch enden würde mit der erfolgreichen Dreamworks-Filmreihe. Shrek 2 wurde zum bis heute erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten und war immer noch ein äußerst amüsanter, unterhaltsamer Film, doch spätestens seit Shrek der Dritte war die Luft draußen. Der Humor war zu kindisch geworden, die Kreativität gesunken, der Spaß abhanden gekommen.

Für immer Shrek nun unterbietet das noch einmal, und das nicht zu wenig: Schon der Anfang ist absolut unspektakulär und unkomisch - und wären da nicht der Kater und der Esel, wüsste ich keinen einzigen (inhaltlichen) Pluspunkt. Die Handlung des vierten Teils klingt an sich gar nicht so übel: Shrek verschlägt es nach einem seltsamen Pakt mit dem Rumpelstilzchen in eine Parallelwelt, in der er nicht mehr der gefeierte Held, sondern ein stinkender Oger ist, den alle fürchten. Rumpelstilzchen ist Herrscher, Shreks Frau Fiona kennt ihn ebensowenig wie der Esel und der Kater ist ein fettes Kätzchen. Bis hierhin in Ordnung, doch was dann kommt ist unglaublich: Es kommt nämlich nichts. Kein Witz, kein Charme, keine Kreativität. Es gab ein oder zwei Stellen, an denen man wirklich lachen konnte, bei den ersten beiden Shrek-Filmen waren es vermutlich 200.

Natürlich sind die Animationen in Ordnung (aber auch nicht mehr als das, das Bild wirkt durchaus einfach gestaltet) und die Musik wieder gelungen, aber wen interessiert das bei einem Shrek-Film, wenn der Humor nicht vorhanden ist? Wäre das nicht schon schlimm genug, ist das Ende des Films (und damit der Saga) eine absolute Unverschämtheit und Beleidigung an den treuen Fan. Wäre ich 8 oder 9 Jahre alt, hätte ich zuerst geheult vor Enttäuschung und dann meine Shrek-DVDs und Esel-Plüschtiere verbrannt. Um mal kurz zu "spoilern": Am Ende sehen wir eine Feierszene, die am Anfang auch schon zu sehen war - nur diesmal mit anderem Ausgang. Und zwar mit einem "wir haben uns alle lieb"-Ausgang. Das war's. Kein bissiger Humor, aber auch keine ernsten Emotionen. Der Film hört urplötzlich auf. Ende. Und man sitzt im Kino und denkt sich: "Das war jetzt das große Finale, das uns angekündigt wurde!?"

Es ist ein Jammer: Dachte man nach der großen Enttäuschung des dritten Teils, es könne im Grunde nicht schlimmer werden, ist nun genau das geschehen: Für immer Shrek ist bis auf sehr wenige Ausnahmen eine öde Angelegenheit, absolut unkomisch und humorlos und vor allem am Ende richtig ärgerlich. Dann doch lieber zum zehnten Mal die DVD vom ersten Teil einlegen und ablachen. Denn dieses Machwerk ist der bislang schlechteste Dreamworks-Film. Und vielleicht sogar der schlechteste Animationsfilm, den ich je gesehen habe.

2,5/10

Trailer:

Kommentare

  1. Klingt hart, ist wohl aber gerechtfertigt. Hätte nicht gedacht, dass die einst so tolle Reihe (bzw. die ersten beiden Teile) in so einem Desaster endet. Das kommt dabei raus, wenn man die Kuh ohne jegliche Kreativität viel viel viel zu lange melkt. Das hat Shrek nicht verdient.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen