Filmkritik: Die Muppets
Spätestens wenn der Abspann beginnt und "Mah nah mah nah" erklingt, dürfte die Frage beantwortet sein: I'm a very manly Muppet. Was keiner geglaubt haben mag, wurde nämlich wahr: Jason Segel, am besten bekannt durch die Kult-Comedyserie How I met your Mother, und sein Co-Autor Nicholas Stoller (Männertrip) haben den angestaubten Handpuppen von Jim Henson nach 13 Jahren Kinoabstinenz zu einer fantastischen, saukomischen und fulminanten Rückkehr verholfen.
Dass neben den beiden US-Comedyspezialisten auch noch James Bobin Regie führt, er ist immerhin Autor und Regisseur der derben Comedyserien Da Ali G Show und The Flight of the Conchords, sollte auch für den letzten Zweifler klar machen, dass Die Muppets alles andere als ein reiner Kinderfilm ist: Natürlich wird weder geflucht noch obszön gehandelt, aber wenn man dermaßen selbstironisch und gleichzeitig so überaus nostalgisch daherkommt, wie Segel & Co. es gemacht haben, schlägt vor allem das Herz der frühen Muppetsfans schneller. Es gibt dutzende Referenzen zu den alten Tagen der Muppets Show, die Musicaleinlagen sind sagenhaft gut und der Humor archaisch, selbstironisch und so überzogen, dass man definitiv einfach laut lachen muss.
Der Film erzählt die Geschichte von einem auf den ersten Blick recht ungewöhnlichen Bruderpaar: Gary (Jason Segel) und Walter (Peter Linz) unterscheiden sich nämlich in einem Ding sehr voneinander: Gary ist ein Mensch, Walter eine kleine Handpuppe. Direkt nach Filmbeginn folgt gleich die erste, und prachtvollste, Musicaleinlage: Life's a happy song. Gary und Walter singen über ihr tolles Leben in der kleinen Stadt Smallville (natürlich wird auch auf die Größe Walters eingegangen), die eine Hommage an die 50er Jahre Kleinstädte ist. Passend dazu ist auch die Musicaleinlage inszeniert wie aus einem Hollywoodfilm ebenjenes Jahrzehnts. Und da sogar Mickey Rooney einen kleinen Gastauftritt hat, ist die Illusion perfekt. Auch in den Lyrics des Liedes wird deutlich: Ironie wird bei den Muppets wie immer groß geschrieben: Life's a filet of fish... ehm... yes it is.
Gemeinsam mit Garys Verlobter Mary (Amy Adams, Verwünscht) geht es nach Los Angeles. Dort stellt Walter schreiend (in der Tat: Das tut er drei kurze Szenen lang saukomisch!) fest, dass das Muppetstudio abgerissen werden soll, da der reiche Ölmagnat Tex Richman (herrlich fies: Chris Cooper, American Beauty) dort nach Öl bohren will. So herrlich klischeehaft die Geschichte sein mag, sie wurde brillant umgesetzt: Walter und Gary müssen Kermit finden, um mit ihm gemeinsam die alte "Gang" wieder zusammen zu trommeln, da nur eine Muppet-Show mit allen alten Muppets die erforderliche Geldsumme zusammenbringen würde, die nötig ist, um das Muppetstudio zurückzukaufen und vor dem Abriss zu bewahren. Doch das Problem: Die Muppets sind auf der ganzen Welt zerstreut und haben sich Jahre lang nicht mehr gesehen. Fozzie tritt mit einer Fake-Muppet-Band in Reno auf, den Moopets, Tier ist mit Jack Black zusammen bei einer Anti-Aggressionstherapie und Miss Piggy arbeitet in Paris bei der Vogue als Leiterin der Abteilung für Übergrößen. Endlich wieder vereint heißt es dann aber endlich: Vorhang auf und Applaus, Applaus, Applaus! Die Muppets sind wieder da!
Von der ersten Minute an überzeugen Charme und Musik, Witz und Charaktere, Nostalgie und Wahnwitz und machen das aktuelleste Puppenfilmtheater zu einem außergewöhnlichen Filmerlebnis: Unzählige Starauftritte von Jack Black, Emily Blunt (die exakt ihre selbe Rolle aus Der Teufel trägt Prada spielt - genial), Neill Patrick Harris oder Whoopie Goldberg, oscarreife Musik von Flight of the Conchords-Comedian Bret McKenzie (Man or Muppet ist gerade als bester Song bei der diesjährigen Oscarverleihung nominiert worden und MUSS einfach auch gewinnen) und eben der saukomische Humor von Segel und den Muppets sind die Hauptzutaten für diesen warmherzigen, mehr als unterhaltsamen und am Ende wirklich zu Tränen rührenden... man muss es jetzt einfach sagen: Puppenfilm.
Die Muppets sind wieder da. Auf dem Höhepunkt ihrer über 50-jährigen Karriere.
Dass neben den beiden US-Comedyspezialisten auch noch James Bobin Regie führt, er ist immerhin Autor und Regisseur der derben Comedyserien Da Ali G Show und The Flight of the Conchords, sollte auch für den letzten Zweifler klar machen, dass Die Muppets alles andere als ein reiner Kinderfilm ist: Natürlich wird weder geflucht noch obszön gehandelt, aber wenn man dermaßen selbstironisch und gleichzeitig so überaus nostalgisch daherkommt, wie Segel & Co. es gemacht haben, schlägt vor allem das Herz der frühen Muppetsfans schneller. Es gibt dutzende Referenzen zu den alten Tagen der Muppets Show, die Musicaleinlagen sind sagenhaft gut und der Humor archaisch, selbstironisch und so überzogen, dass man definitiv einfach laut lachen muss.
Der Film erzählt die Geschichte von einem auf den ersten Blick recht ungewöhnlichen Bruderpaar: Gary (Jason Segel) und Walter (Peter Linz) unterscheiden sich nämlich in einem Ding sehr voneinander: Gary ist ein Mensch, Walter eine kleine Handpuppe. Direkt nach Filmbeginn folgt gleich die erste, und prachtvollste, Musicaleinlage: Life's a happy song. Gary und Walter singen über ihr tolles Leben in der kleinen Stadt Smallville (natürlich wird auch auf die Größe Walters eingegangen), die eine Hommage an die 50er Jahre Kleinstädte ist. Passend dazu ist auch die Musicaleinlage inszeniert wie aus einem Hollywoodfilm ebenjenes Jahrzehnts. Und da sogar Mickey Rooney einen kleinen Gastauftritt hat, ist die Illusion perfekt. Auch in den Lyrics des Liedes wird deutlich: Ironie wird bei den Muppets wie immer groß geschrieben: Life's a filet of fish... ehm... yes it is.
Gemeinsam mit Garys Verlobter Mary (Amy Adams, Verwünscht) geht es nach Los Angeles. Dort stellt Walter schreiend (in der Tat: Das tut er drei kurze Szenen lang saukomisch!) fest, dass das Muppetstudio abgerissen werden soll, da der reiche Ölmagnat Tex Richman (herrlich fies: Chris Cooper, American Beauty) dort nach Öl bohren will. So herrlich klischeehaft die Geschichte sein mag, sie wurde brillant umgesetzt: Walter und Gary müssen Kermit finden, um mit ihm gemeinsam die alte "Gang" wieder zusammen zu trommeln, da nur eine Muppet-Show mit allen alten Muppets die erforderliche Geldsumme zusammenbringen würde, die nötig ist, um das Muppetstudio zurückzukaufen und vor dem Abriss zu bewahren. Doch das Problem: Die Muppets sind auf der ganzen Welt zerstreut und haben sich Jahre lang nicht mehr gesehen. Fozzie tritt mit einer Fake-Muppet-Band in Reno auf, den Moopets, Tier ist mit Jack Black zusammen bei einer Anti-Aggressionstherapie und Miss Piggy arbeitet in Paris bei der Vogue als Leiterin der Abteilung für Übergrößen. Endlich wieder vereint heißt es dann aber endlich: Vorhang auf und Applaus, Applaus, Applaus! Die Muppets sind wieder da!
Von der ersten Minute an überzeugen Charme und Musik, Witz und Charaktere, Nostalgie und Wahnwitz und machen das aktuelleste Puppenfilmtheater zu einem außergewöhnlichen Filmerlebnis: Unzählige Starauftritte von Jack Black, Emily Blunt (die exakt ihre selbe Rolle aus Der Teufel trägt Prada spielt - genial), Neill Patrick Harris oder Whoopie Goldberg, oscarreife Musik von Flight of the Conchords-Comedian Bret McKenzie (Man or Muppet ist gerade als bester Song bei der diesjährigen Oscarverleihung nominiert worden und MUSS einfach auch gewinnen) und eben der saukomische Humor von Segel und den Muppets sind die Hauptzutaten für diesen warmherzigen, mehr als unterhaltsamen und am Ende wirklich zu Tränen rührenden... man muss es jetzt einfach sagen: Puppenfilm.
Die Muppets sind wieder da. Auf dem Höhepunkt ihrer über 50-jährigen Karriere.
★★★★☆
Originaltitel: The Muppets
Regie: James Bobin
Darsteller:
Jason Segel ... Gary
Amy Adams ... Mary
Chris Cooper ... Tex Richman
Steve Whitmire ... Kermit
Eric Jacobson ... Miss Piggy
Dave Goelz ... Gonzo
Peter Linz ... Walter
USA 2011, 103 Min.
Walt Disney Pictures
Kinostart: 19.01.2012
FSK 0
Trailer:
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