Oscars 2013: Argo ist der Film des Jahres / Ang Lee ist bester Regisseur / Life of Pi erhält die meisten Trophäen

Argo ist gestern Nacht erwartungsgemäß zum besten Film des letzten Jahres ausgezeichnet worden. Damit erhielt Regisseur Ben Affleck nach Good Will Hunting (als Autor) seinen zweiten Oscar (als Produzent), ebenso wie George Clooney. Grant Heslov bekam seinen ersten Award als Produzent. Desweiteren gewann Chris Terrio den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch und William Goldenberg den Preis für den besten Schnitt.

Die meisten Trophäen durfte allerdings Ang Lees Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger mit nach Hause nehmen - wie erwartet und vor allem auch vollkommen verdient. 4 Oscars gab es für die beste Filmmusik (Mychael Danna), die beste Kamera (Claudio Miranda), die besten visuellen Effekte (Bill Westenhofer, Guillaume Rocheron, Erik de Boer, Donald Elliot) und als vielleicht kleine Überraschung Ang Lee selbst als bester Regisseur. Damit ist Ang Lee schon zweimal das Kunststück gelungen, den Preis als bester Regisseur zu erhalten, ohne dass der dazugehörige Film den Oscar für den besten Film gewinnen konnte. (das war beim ersten Mal bei Brokeback Mountain der Fall).

Als kleine Überraschung dürften sicherlich auch die drei Auszeichnungen für Les Misérables angesehen werden: Während Anne Hathaways Award für die beste Nebendarstellerin als gesetzt galt, sind die Preise für das beste Makeup und Haardesign (Lisa Westcott, Julie Dartnell) sowie für die beste Tonmischung (Andy Nelson, Mark Paterson, Simon Hayes) durchaus kleine Überraschungen.

Lincoln hingegen zählt sicherlich zu den größeren Verlierern des Abends. Bei 12 Nominierungen konnten sich lediglich Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis und Jim Erickson und Rick Carter für die beste Ausstattung über einen Oscar freuen.

Auch Zero Dark Thirty enttäuschte auf ganzer Linie: Nur einen einzigen Oscar für den besten Tonschnitt (Paul N. J. Ottoson) konnte Kathryn Bigalows Film ergattern - und den musste er sich gar mit Skyfall (Per Hallberg und Karen M. Baker) teilen - eine Besonderheit, die es seit 18 Jahren nicht mehr gab. Der erfolgreichste Bond-Film aller Zeiten durfte sich darüber hinaus noch über den Preis für den besten Song (Skyfall von Adele und Paul Epworth) freuen und ist damit durchaus als positive Überraschung zu vermerken.

Djano Unchained brachte dem Österreicher Christoph Waltz bei der zweiten Nominierung den zweiten Oscar ein - wieder für einen Quentin Tarantino Film. Der Regisseur selbst gewann zudem den Preis für das beste Originaldrehbuch.

Silver Linings Playbook schaffte die Überraschung, dass Jennifer Lawrence die eigentlich sichere Gewinnerin Jessica Chastain (für Zero Dark Thirty) schlagen konnte und damit immerhin für einen Award für David O. Russells Tragikomödie sorgen konnte.

Ebenfalls einen Award gewannen außerdem noch Michael Hanekes Liebe (bester nicht englischsprachiger Film), der Pixarfilm Brave von Brenda Chapman und Mark Andrews (bester Animationsfilm) sowie Anna Karenina für die besten Kostüme (Jacqueline Durran). Bester animierter Kurzfilm wurde der Disneyfilm Paperman von John Kahrs, bester Kurzfilm Curfew von Shawn Christensen, bester Dokumentarfilm Searching for Sugar Man von Malik Bendjelloul und Simon Chinn und bester Dokumentar-Kurzfilm Inocente von Sean Fine und Andrea Nix.


Gesamtübersicht:

4 Oscars:
Life of Pi: Regie / Kamera / Musik / Visuelle Effekte

3 Oscars:
Argo: Film / Drehbuch (adaptiert) / Schnitt
Les Misérables: Nebendarstellerin / Makeup & Haardesign / Tonmischung

2 Oscars:
Django Unchained: Drehbuch (original) / Nebendarsteller
Lincoln: Hauptdarsteller / Ausstattung
Skyfall: Song / Tonschnitt

1 Oscar:
Zero Dark Thirty: Tonschnitt
Silver Linings Playbook:  Hauptdarstellerin
Brave: Animationsfilm
Liebe: Nicht englischsprachiger Film
Anna Karenina: Kostüme
Paperman: Animierter Kurzfilm
Curfew: Kurzfilm
Searching for Sugar Man: Dokumentarfilm
Inocente: Dokumentar-Kurzfilm

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