M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Fritz Langs erster Tonfilm ist ein ausgesprochen intensiver, spannender und teilweise schon grotesker Kriminalfilm und gilt zurecht als einer der besten und wichtigsten Filme des deutschen Kinos.

Lang baut die Spannung immer weiter auf um dann in einer Gerichtsverhandlung zu enden, die symbolischer nicht sein könnte. Der "Anführer" der Verbrecherbande - selbst verurteilt wegen Totschlags - wirkt wie ein Joseph Goebbels in seinem Ledermantel und den drastischen Ausrufen: „Unschädlich bist du nur, wenn du tot bist" oder „Diese Bestie hat kein Recht zu existieren, die muss ausgerottet werden.“
Überhaupt erinnert Langs Inszenierung dieses „Gerichts" sehr an den Nationalsozialismus, bzw. die damalige Situation in den späten Jahren der Weimarer Republik. Die Mutter, die warnt, man müsse besser auf seine Kinder aufpassen spiegelt hierbei die Warnung vor den Nazis wider, man müsse die „Demokratie schützen".

Daneben erzählt Lang von den damals nicht seltenen Massenmördern, die die deutschen Städte unsicher machten, von der Hysterie der Bürger (ein alter Mann wird beispielsweise grundlos beschuldigt und von Fußgängern fast öffentlich hingerichtet auf der Straße) und der Todesstrafe als solcher.

Peter Lorre spielt den Kindermörder einfach brillant, seine Unsicherheit und Verzweiflung, seine psychische Krankheit und der Ausbruch vor allem bei der Gerichtsverhandlung am Ende - eine unglaublich starke Darstellung. Und auch Gustaf Gründgens spielt den „Goebbels" - Verschnitt sehr stark, unbarmherzig und knallhart.

★★★★★

Originaltitel: M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Regie: Fritz Lang
Schnitt: Paul Falkenberg

Darsteller:
Peter Lorre ... Peter Lorre
Otto Wernicke ... Inspector Karl Lohmann
Gustaf Gründgens ... Schränker
Theo Lingen ... Bauernfänger
Ellen Widmann ... Frau Beckmann
Inge Landgut ... Elsie Beckmann
Rosa Valetti ... Elisabteh Winkler

D 1931, 117 Min.
Vereinigte Star-Film GmbH / Nero-Film AG
Kinostart: 11. Mai 1931
FSK 12

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