Zweiohrküken

Regie:
Til Schweiger

Drehbuch:
Til Schweiger & Anika Decker

Darsteller:
Til Schweiger ... Ludo Dekker
Nora Tschirner ... Anna
Matthias Schweighöfer ... Moritz
Ken Duken ... Ralf
Uwe Ochsenknecht ... Dr. Eisenberger


Kritik:

Til Schweiger presents a Til Schweiger film starring Til Schweiger.

Traurig, aber wahr: Das selbstverliebte Kind ist wieder zurück. Nach genau 40 Sekunden (so lange dauern die Firmen- und Verleihlogos von Warner Bros. und barefoot films) hab ich mich schon wieder aufgeregt: "A Til Schweiger film". Ja nee, is klar. Meine Fresse, Schweiger: Sind wir hier in Hollywood, wo du nur Scheiße am laufenden Band drehst, oder sind wir hier in Deutschland, deinem Mutterland, dem Land, in dem deine meist total banalen Filme unproportional zur Qualität erfolgreich sind? Hier spricht und schreibt man Deutsch. "Directed by Til Schweiger". Argh.

Nachdem der erste Anflug von Ärger rum war, kam gleich der nächste: Nach 120 Sekunden das erste Mal blanke Brüste, nach 180 Sekunden das erste Mal Schweigers "Blue Steel". Oder war es "Magnum"? Wie auch immer: Wie Derek Zoolander hat Til Schweiger einfach nur einen Gesichtsausdruck drauf. Wobei er diesmal tatsächlich durch sein "verwirrtes" Spiel so etwas wie einen halben weiteren Gesichtsausdruck drauf hat. Nicht zu vergessen seine amüsanten Versuche so zu tun, als müsse er weinen.

Wäre nur Schweiger nervig an Zweiohrküken, wäre das noch erträglich gewesen. Dem ist aber leider nicht so. Die Handlung verläuft nach Schema F, das muss nicht unbedingt schlecht sein, ist hier auch nicht ausschlaggebend für einen weiteren negativen Punkt. Viel mehr störte mich die Inszenierung als solche, da vor allem im letzten Drittel nur noch gewaltvoll auf die Tränendrüse gedrückt wird und der Humor fast gänzlich unter den Tisch fällt.

Ken Duken nervt. Zumindest sein Charakter Ralf. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob Duken einfach sehr gut spielt, oder ob er gerade das nicht tut - auf jeden Fall waren sämtliche Szene mit seiner Figur Ralf unglaublich nervtötend und brachten mich schier zur Verzweiflung.

Nora Tschirner... die süße Nora Tschirner... tja, auch sie bringt irgendwie nichts Neues in ihre Figur rein. Und somit ist alles beim Alten: Sie ist der Tollpatsch, der diesmal noch etwas mehr durchdrehen darf.

Bleibt noch Matthias Schweighöfer. Die einzigen wirklich brauchbaren Szenen im Film beinhalten ihn. Sowohl sein Nebenplot in der Flirt-Akademie, die Feldversuche im Flirten, die Kostümparty (auf der Til Schweiger sein wahres Gesicht zeigt) und auch die etwas widerliche Toilettenszene sind im Grunde die witzigsten Momente des viel zu pseudo-dramatisch und möchtegern-tragischen Films. Sogar die Gastauftritte (mal Uwe Ochsenknecht ausgenommen) waren für die Katz'.

Eins muss man Schweiger noch zu Gute halten: Auch diesmal hat er wieder einen sehr feinen Soundtrack zusammengestellt, den man sich sehr gut auch man nebenher anhören kann - ohne den Film vor Augen zu haben, was vermutlich eh die bessere Wahl ist.

Ich freu mich auf jedenfall umso mehr auf Friendship! mit Matthias Schweighöfer - bei dessen Trailer ich schon mehr gelacht hab als bei 2 Stunden "Zweiohrküken". Und Schweigers Kinder nerven. Alle 14 Stück.


4/10

Trailer:

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