Salt

Regie:

Drehbuch:

Darsteller:
Angelina Jolie ... Evelyn Salt
Liev Schreiber ... Ted Winter
Chiwetel Ejiofor ... Peabody
Daniel Olbrychski ... Vassily Orlov
August Diehl ... Michael Krause

Etwas mehr Salt täte der Jolie vermutlich gut (von Ingo Hillenbrand)

Ein Geheimagent, der mit der anderen, der feindlichen, Seite in Zusammenhang gebracht wird? Nichts Neues im Grunde, und alleine deswegen schon ist Salt trotz großem Potential nicht mehr als ein einigermaßen unterhaltsamer, routiniert inszenierter Actionfilm geworden, der klare Schwächen aufzeigt.

Angelina Jolie (Durchgeknallt, Tomb Raider) gibt in der Geschichte um die CIA-Agentin Evelyn Salt, die angeblich in Wirklichkeit für den russischen Geheimdienst arbeiten soll, maßgeblich den Ton an. Das merkt man in jeder Szene, vor allem dann, wenn sie in den wenigen Szenen mit ihrem deutschen Filmehegatten August Diehl (Die kommenden Tage) zu sehen ist. Wie ein Groupie verhält er sich - noch schlimmer als Franka Potente ihrerseits in den Bourne-Filmen. Um bei Jason Bourne zu bleiben: Was Matt Damon an Charisma und Charakter ausgestrahlt hat, ist bei der Jolie vergebens zu suchen. Sie bleibt ein weiteres Mal hinter ihren Möglichkeiten zurück, was aber durchaus auch am Drehbuch liegt.

Die Geschichte ist routiniert, aber eben kein bisschen neu. Und daraus macht Regisseur Phillip Noyce (Long Walk Home, Das Kartell, Die Stunde der Patrioten) leider auch keinen Hehl: Alleine die Anfangssequenz - Folter und Gefangenenaustausch in Nordkorea sind im Grunde 1:1 bei James Bond abgeschaut. Dafür gibt es zum Ende hin eine durchaus überraschende Wendung in der Geschichte, die auf jeden Fall noch einmal für ein bisschen Spannung sorgt. Dennoch ist bereits nach der Hälfte des Film die Luft raus.

Routiniert ist der Rest von Salt, das betrifft sowohl den Score von James Newton Howard, als auch die Bilder und die rasanten Schnitte. Das sieht und hört sich alles sehr gut an, ist aber eben einfach nichts Neues, was den Gesamteindruck im Nachhinein leider sehr dämpft. Dennoch ist Noyce hier ein an sich unterhaltsamer Actionfilm gelungen, der voll und ganz auf seine Hauptdarstellerin setzt (und dabei die guten Co-Stars Liev Schreiber, Chiwetel Ejiofor und auch August Diehl fast vollkommen ins Abseits schiebt) und außer einer guten Wendung inhaltlich den Agentenfilm kein bisschen neu erfindet.
(ihi)

5/10

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