Knight and Day

Regie:
James Mangold

Drehbuch:
Patrick O'Neill

Darsteller:
Tom Cruise ... Roy Miller
Cameron Diaz ... June Havens
Peter Sarsgaard ... Fitzgerald
Jordi Mollà ... Antonio
Paul Dano ... Simon Feck

Kritik:

Ein Regisseur wie James Mangold ist durchaus zu bewundern: Sein Repertoire erstreckt sich mittlerweile über fast jedes filmische Genre - von Science Fiction mal abgesehen. Dabei kamen dann auch sehr unterschiedliche Filme raus: Die Oscar-prämierten Dramen Walk the Line und Durchgeknallt, der großartige Western Todeszug nach Yuma, die Fantasy-Liebeskomödie Kate & Leopold, der Thriller Cop Land oder der Horrorfilm Identität. Bei Disneys Zeichentrickfilm Oliver & Co. hat er sogar am Drehbuch mitgeschrieben. Nun also fügt er ein weiteres, für ihn neues Genre in seine Schaffensliste hinzu: Die Actionkomödie Knight and Day mit dem Superstar Duo Tom Cruise und Cameron Diaz versprach nach den Trailern gute Unterhaltung und Action. Das trifft beides leider nur bedingt zu.

Das Hauptproblem des Film ist schon, dass die Handlung keinerlei Spannung zulässt. Drehbuch-Neuling Patrick O'Neill schafft es nicht, dem Film einen charismatischen Bösewicht zu verpassen, geschweige denn eine Geschichte, die den Zuschauer fesselt. So jagen drei verschiedene Parteien einer Superbatterie hinterher, die eine Kleinstadt mit Strom versorgen kann. Willkommen in der Ökothriller-Abteilung. Leider wird nie erklärt, wie man die Batterie herstellt, auch ist die Tatsache, dass laut Hersteller Simon (blass: Paul Dano) nur die eine Batterie existiert und er keine zweite herstellen kann, absolut kontraproduktiv für die Motivation der Figuren. Es existiert eine solche Batterie, die eine popelige Kleinstadt mit Strom versorgen kann. Und jetzt? Dafür werden dutzende Menschen getötet, Flugzeuge gekapert und ganze Inseln in die Luft gejagt? Na bitte.

Tom Cruise macht als ernster Geheimagent Ethan Hunt eine wesentlich bessere Figur, auch wenn er durchaus gut gelaunt durch den Film rennt, springt und schießt. Cameron Diaz dagegen ist wie immer einfach nur "anwesend" und kann erst (aber immerhin) in der zweiten Filmhälfte ein paar Sympathiepunkte sammeln. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass die gute Frau ziemlich alt geworden ist. Inszenatorisch kann man Mangold gar nicht viel vorwerfen, die Actionszenen sind gelungen und effektiv, wenn auch nichts Außergewöhnliches oder Neuartiges dabei ist. Die Gags sind teilweise gelungen, manche zünden dafür gar nicht. Knight and Day ist ein Film von großer Beliebigkeit - zu großer Beliebigkeit. Man sieht ihn sich an, lacht mal hier, staunt mal da über eine nette Actionszene. Ansonsten verlässt man das Kino und hat zwei Minuten später vergessen, um was es ging. Das mag für manchen Film schon ein Kompliment sein, für ein Projekt von einem Regisseur wie James Mangold und für einen Film mit Tom Cruise ist das allerdings zu wenig.

Was bleibt ist ein einigermaßen unterhaltsamer Film ohne Höhepunkte und mit viel zu beliebiger Strukturierung (was Situationen, Charaktere und Handlungselemente betrifft). Dazu kommt, dass die Geschichte nicht viel hergibt und sich der Film somit kaum von 08/15-Ware abhebt. Schade, denn bei diesem Team wäre bestimmt mehr drin gewesen.

4/10

Trailer:

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