Prince of Persia - Sand der Zeit (Sands of Time)

Regie:
Mike Newell

Drehbuch:
Boaz Yakin and Doug Miro & Carlo Bernard

Darsteller:
Jake Gyllenhaal ... Dastan
Gemma Arterton ... Tamina
Ben Kingsley ... Nizam
Alfred Molina ... Scheich Amar
Richard Coyle ... Tus
Toby Kebbell ... Garsiv

Kritik:

Produzent Jerry Bruckheimer ist bekannt für spektakuläre, großangelegte Über-Blockbuster von Fluch der Karibik bis Das Vermächtnis der Tempelritter. In diese Popcorn-Runde reiht sich nun auch Prince of Persia ein, die Realverfilmung des gleichnamigen Computerspiels. Jake Gyllenhaal (Brokeback Mountain) spielt den draufgängerischen Prinzen Dastan, der den legendären magischen Dolch beschützen muss, mit dem man die Zeit zurückdrehen kann. Ein Haufen Schurken macht Jagd auf den Dolch und Dastan, der sich in die aufmüpfige Prinzessin Tamina (Gemma Arterton, Kampf der Titanen) verliebt und auf ein seltsames Wüstenvolk stößt, bei dem Alfred Molina (An Education) Straußenrennen zum Nationalsport ("jeden Dienstag und Donnerstag") gemacht hat.

Der Film muss sich vorwerfen lassen, dass seine Handlung so simpel und altbacken ist, dass sie nur dank der tollen Bilder überhaupt zwei Stunden lang tragbar ist. Leider gibt die persische Wüste aber nicht mehr her außer Sand und computeranimierten Palästen. Überhaupt ist der maßlos CGI-überladene Hollywoodstreifen recht bieder und konventionell gestaltet, Regisseur Mike Newell (Harry Potter und der Feuerkelch) verlässt sich viel zu sehr auf den Computer, statt auf den Menschen. Denn die Darsteller bleiben leider fast allesamt sehr blass und können kaum Akzente setzen. Jake Gyllenhaal macht seine Sache als Blockbuster-Prinz gar nicht schlecht und bringt vor allem die Parkour-Actionszenen sehr gut rüber. Überhaupt sind die Jump-and-Run-Momente mit das Innovativste und Beste am Film. Alfred Molina spielt sehr gut, sorgt für den nötigen Humor und Charme und hat die besten Monologe. Ben Kingsley bleibt in der Rolle des königlichen Beraters recht belanglos, ebenso wie Gemma Arterton, die zwar bildhübsch aussieht, selbst wenn sie durch die ewige Wüste kriecht, deren Figur aber nicht mehr als die 08/15-Zicke hergibt.

Und dennoch ist Prince of Persia durchaus unterhaltsam und langweilt den Zuschauer nicht - jedenfalls nicht wirklich. Der ganze Film ist einfach nichts besonderes, ein Problem, dass schon Iron Man 2 kürzlich hatte. Unterhaltsam und bedeutungslos. Ein Film, den man sofort wieder aus seinem Gedächtnis streicht, nachdem man den Kinosaal verlassen hat. Das Ende war auch etwas misslungen, wirft es doch den bis dato gesehenen Wissensstand über die Charaktere wieder auf den Ausgangspunkt zu Beginn des Films. Ansonsten aber ist die Bruckheimer-Produktion unterhaltsamer Sommermainstream mit vielen Ecken und Kanten, guter Optik und gut genug für zwei nette Stunden im (OpenAir-)Kino - mehr aber auch nicht.

6/10

Trailer:

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