Filmkritik: RoboCop
Der Schwede Joel Kinnaman spielt in José Padilhas modernisierter Version den Detroiter Cop Alex Murphy, der bei einem Mordanschlag lebensbedrohlich verletzt wird und nur dank wegweisender Technik von Dr. Norton (Gary Oldman) überleben kann. Der Haken an der Sache: Es existieren nur noch sein Kopf (und selbst Gehirnteile sind ausgetauscht worden) und einige Organe sowie seine rechte Hand. Beine, Rumpf und Arme sind voll mechanisch, er ist mehr Maschine als Mensch. Das ist es jedoch, was der reiche Exzentriker Sellars (Michael Keaton) erschaffen will: Roboter, die noch ein kleines bisschen Menschlichkeit in sich tragen und als Polizisten Detroit sicherer machen. Wie es nun aber sein muss, läuft etwas aus dem Ruder, der RoboCop gerät außer Kontrolle und am Ende sind sich (fast) alle sicher, dass die Menschheit vielleicht noch nicht reif für Roboter ist.
Das Gute an RoboCop ist zweifelsohne die Botschaft, die für einen amerikanischen Blockbuster geradezu sozialkritisch und politisch motiviert ist. Der Film analysiert dabei akribisch, was geschehen würde, wenn Drohnen, die keine Gefühle haben, zum Einsatz kommen - und ob Mischformen wie der Mensch-Roboter einsatzfähig sein könnten. Unterbrochen werden die Filmszenen immer wieder mit Einschüben aus einer Fernsehsendung, in der ein radikaler Moderator (Samuel L. Jackson) sich mehr als eindeutig für die Roboter einnimmt und damit gewissermaßen noch zusätzlich Medienkritik darstellt. Ohne genauere Recherchen wird hier der Öffentlichkeit etwas glorifiziert, was bei Weitem nicht sicher oder einsatzfähig zu sein scheint.
Davon abgesehen ist der Film allerdings recht monoton inszeniert, weist im Grunde keinerlei Überraschungen auf, weil seine Figuren so stereotyp sind und vor allem Hauptdarsteller Kinnaman blass und unsympathisch bleibt, dass man sich an Gary Oldman festklammern muss, der als Rettungsanker in einem zwar namhaften, aber dennoch glanzlosen Schauspielerensemble fungiert. Technisch hat der Film dagegen durchaus noch einige Reize, aber letztendlich bleibt der Film nicht längerfristig im Gedächtnis.
So ist RoboCop wie erwartet ein unnötiges Remake eines ohnehin schon nicht mehr als leicht unterhaltsamen 80er Jahre Films, ein netter Film für zwischendurch, aber ohne Herz und Seele inszeniert, weswegen auch die kritische Botschaft des Films und der namhafte Cast keine Wunder vollbringen können.
★★☆☆☆
Originaltitel: RoboCop
Regie: José Padilha
Darsteller:
Joel Kinnaman ... Alex Murphy / RoboCop
Gary Oldman - Dr. Dennett Norton
Michael Keaton ... Raymond Sellars
Abbie Cornish ... Clara Murphy
Jackie Earle Haley ... Rick Mattox
Michael K. Williams ... Jack Lewis
Jennifer Ehle ... Liz Kline
Jay Baruchel ... Tom Pope
Samuel L. Jackson ... Pat Novak
Gary Oldman - Dr. Dennett Norton
Michael Keaton ... Raymond Sellars
Abbie Cornish ... Clara Murphy
Jackie Earle Haley ... Rick Mattox
Michael K. Williams ... Jack Lewis
Jennifer Ehle ... Liz Kline
Jay Baruchel ... Tom Pope
Samuel L. Jackson ... Pat Novak
USA 2014, 118 Min.
StudioCanal / Columbia Pictures / MGM
Kinostart: 06.02.2014
FSK 12
Trailer:
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