Filmkritik: Sabotage

Warum sieht man sich heutzutage eigentlich noch mittelmäßige Actionfilme wie Sabotage an? Bestimmt nicht wegen der banalen Story oder den wenig ausgefeilten Dialogen. Auch nicht wegen vermeintlich toller Schauspielleistungen oder tollen Panoramaaufnahmen. Es geht um Action. Hirn aus, Action an. Der Grund sind dann dazu meistens ein cooler Hauptdarsteller und ein paar hoffentlich humorvolle Sprüche. David Ayers Film hat von all dem durchaus etwas zu bieten, aber wie nicht anders zu erwarten ist der Film eben auch nicht mehr als das: Mittelmäßig. Eine Stärke des Films ist dabei mit Sicherheit sein bunt gemischtes, gut aufgelegtes Darsteller-Ensemble.

Für mich ist es der erste Film mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle seit er in Terminator 3 vor über zehn Jahren auf der Leinwand zu sehen war. Schwarzenegger ist alt geworden, sehr alt. Aber von seiner Coolness hat er - auch dank der gewohnt amüsanten Synchronisation von Thomas Danneberg - Gott sei Dank ebenso wenig verloren wie an Muskelmasse. Als DEA-Einsatzleiter Breacher nimmt er die Ermittlungen an einer sabotierten Razzia, bei der 10 Millionen Dollar verschwunden sind und ein Teammitglied ums Leben kam, selbst in die Hand. Als nach und nach die Mitglieder seiner Einheit auf brutale Art und Weise ums Leben kommen, ist schon lange klar: es gibt scheinbar einen Maulwurf im Team. Doch wer ist es? Etwa Sam Worthington (Avatar), der mit Glatze und langem Ziegenbärtchen fast nicht wieder zu erkennen ist und mit coolen Sprüchen dem Gouvernator fast den Rang abläuft? Oder Josh Holloway (Sawyer aus LOST), der mit seiner ungewohnten Gesichtsbehaarung ebenfalls irgendwie lustig aussieht? Vielleicht war es auch Terrence Howard (Iron Man)? Oder Max Martini (Pacific Rim)? Und auch die einzige Frau im Team (Mireille Enos, World War Z) ist mit Sicherheit nicht die Unschuld vom Lande! Die illustre Besetzung bekommt schließlich noch Unterstützung vom FBI-Team um die taffe Caroline (Olivia Williams, The Ghostwriter) und den gut aufgelegten Jackson (Harold Perrineau, Michael aus LOST).

Die Action ist größtenteils handgemacht, Blut gibt es in Massen, weswegen die FSK auch kein Auge zudrücken konnte und dem Film keine Jugendfreigabe verpasste. Doch die Handlung ist, bis auf das vielleicht wirklich ein klein wenig überraschende Ende, einfach zu gewöhnlich, zu oft schon wiedergekaut. Drogen-Cops bekommen Probleme mit den Kartellen? Brutale Gangrituale? Sabotage ist im Grunde absolut unkreativ und wirkt wie hundert Mal gesehen ohne nennenswerte alternierende Überraschungen. Doch dank Schwarzenegger und Co. lohnt sich ein Kinobesuch für die entsprechende Zielgruppe natürlich allemal. Und dennoch: Im Grunde wollen wir den Österreicher doch nur wieder als Terminator sehen. Zum Glück sollen unsere Wünsche schon bald erfüllt werden.

★★☆☆☆


Originaltitel: Sabotage

Regie: 
Drehbuch:   & 
Kamera: Hoyte Van Hoytema
Musik: Arcade Fire

Darsteller:
 ... John 'Breacher' Wharton
 ... James 'Monster' Murray
 ... Eddie 'Neck' Jordan
 ... Lizzy Murray
 ... Caroline
 ... Jackson
 ... Joe 'Grinder' Phillips
 ... Julius 'Sugar' Edmonds
 ... Tom 'Pyro' Roberts
 ... Bryce 'Tripod' McNeely

USA 2014, 109 Min.
Splendid Film
Kinostart: 10.04.2014
FSK 18

Trailer:

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